23.08.1984 Irma Busch (60) Seerau in der Lucie Landkreis Lüchow Dannenberg Niedersachsen
Beschreibung
Am 23. August 1984 verließ die 60 jährige Witwe Irma Busch in der Mittagspause ihren Laden um im Naturschutzgebiet Lucie Fahrrad zu fahren. Sie wurde dort von mehreren Zeuginnen gesehen, um 13:30, 16:10 und 18:50. Um 20:15 wird dann ihr Fahrrad verlassen an der Kreisstraße gesehen.
Drei Wochen (18.09.1984) später wird sie in einem Waldstück 5km südlich der Lucie ermordet gefunden. Neben der Leiche lag ein Küchenmesser, mit dem sie brutal zugerichtet wurde. Mitunter wurden ihre Brüste abgeschnitten (ähnlich wie bei den Göhrde Morden) Sexuell Missbraucht, Die abgebildeten Gegenstände fehlen.
Elbe Jeetzel EJZ »Die Spurenlage war gleich null» Der wohl für immer ungelöste Mordfall Irma Busch - Ihre Leiche wurde heute vor 25 Jahren gefunden gel Lüchow. Den Schreibtisch von Oberkommissar Andreas Rusche drapiert ein etwas makabrer Bleistifthalter. Ein kleiner Porzellanzwerg liegt da bäuchlings, scheinbar vom Stift hinterrücks erstochen. Damit ist schon einmal klar, worum es in diesem Zimmer auch geht: Mord und Totschlag. Der Lüchower Kriminalbeamte kennt sich mit den Kapitalverbrechen in der Region aus. Für das Gespräch hat er sich noch einmal die alten Aktenordner zu Irma Busch herausgesucht.
»Dieser Fall wird sich nicht mehr aufklären lassen», sagt Rusche. Es sei denn, der Mörder würde sich noch auf dem Totenbett bekennen. Der Fall Irma Busch -er ist nach den Göhrde-Morden der wohl spektakulärste ungeklärte Mordfall in der hiesigen Region. Arbeiter hatten die Leiche der 60-jährigen Frau heute vor genau 25 Jahren in einem Wald bei Rehbeck entdeckt. »Die Spurenlage war gleich null», erinnert sich Andreas Rusche. An dem Fahrrad des Opfers und einem am Tatort gefundenen Messer waren keine Fingerabdrücke. Die Leiche war bereits stark verwest. »Da gab es nicht viel zu ermitteln.»
Irma Busch war nach allen Erkenntnissen das Opfer eines sadistischen Sexualtäters geworden.
Es war 1984 ein warmer, sonnenreicher August. Am 23. schloss die Verkäuferin Irma Busch die Tür eines Bekleidungsgeschäfts in Lüchow ab und radelte - wie sie es oftmals über Mittag tat - in den nahen Wald bei Seerau/Lucie. Als am nächsten Morgen der Laden nicht wieder öffnete, wurde die 60-Jährige als vermisst gemeldet. Eine tagelange Suche schloss sich an; sie hatte sich auf das Gebiet bei Seerau/Lucie konzentriert.
Doch es sollte fast einen Monat dauern, bis Arbeiter die Leiche der Vermissten zufällig in einem Waldstück zwischen Seerau/Lucie und Rehbeck an der Jeetzel fanden. Ob sich Irma Busch dort mit jemandem verabredet hatte oder nur rein zufällig ihren Mörder traf - man weiß es nicht. Den Ermittlern bot sich ein Bild des Grauens. Die Leiche war nackt, die Hände waren auf dem Rücken mit dem BH zusammengebunden; im Mund steckte ein Knebel. Der Mörder hatte sein Opfer wahrscheinlich auch mit einem Messer malträtiert. Die Todesursache ließ sich nicht mehr eindeutig feststellen. Aufgrund des gebrochenen Zungenbeins geht die Polizei davon aus, dass Irma Busch erdrosselt oder erwürgt wurde. Alles deutete auf ein Sexualverbrechen hin. In einer Mordkommission kümmerten sich bis zu 17 Beamte um den Fall Busch. 197 Hinweisen gingen die Polizisten nach -doch es war noch nicht einmal ein lauwarmer dabei.
Verdächtige? Nun ja - da gab es wohl einen Angler, mit dem sich Irma Busch öfter getroffen hatte. Auch ein an dem Fall äußerst interessierter Parapsychologe geriet ins Visier der Ermittler. Schließlich noch ein Verdächtiger aus einem vorangegangenen Mordfall. Doch heiß geworden sind diese Spuren nie.
Im Mordfall Busch gibt es auch keine Genspuren, die im Nachhinein aufgearbeitet werden könnten. Die Ermittlungen waren damals einfach nicht darauf ausgerichtet. Bekanntlich gibt es für die Ermittler die vage Hoffnung, bei den Göhrde-Morden mit zwei braunen Haaren nach 20 Jahren weiterzukommen (EJZ berichtete).
Apropos Göhrde -Morde. Könnte es da Parallelen zum Fall Irma Busch geben? Die Göhrde-Morde fanden fünf Jahre später statt. Tatort war in beiden Fällen ein Wald, eines der Göhrde-Opfer, Ingrid Warmbier, war ebenfalls gefesselt, ähnelte vom Äußeren Irma Busch. Nein, sagt Andreas Rusche, Parallelen zu den Göhrde-Morden seien bei der Polizei »nie ernsthaft ein Thema gewesen».
Bild: In diesem Waldstück zwischen Seerau/Lucie und Rehbeck an der Jeetzel fanden Arbeiter heute vor 25 Jahren die Leiche der wochenlang vermissten Irma Busch aus Lüchow.
Sie wurde Opfer eines sadistischen Sexualtäters. Der Fall Busch ist nach den Göhrde-Morden der wohl spektakulärste ungelöste Mordfall in der hiesigen Region. Oberkommissar Andreas Rusche (Foto) sagt:
"Dieser Fall wird sich nicht mehr aufklären lassen.