22-Jähriger soll Kind entführt haben: Ermittler finden gruselige Details Gerichtsprozess ab Freitag in Wuppertal
Velbert/Wuppertal/NRW - Der mutmaßliche Entführer eines Zehnjährigen in Velbert muss sich vom kommenden Freitag an in Wuppertal vor Gericht verantworten.
Das Gericht in Wuppertal. Hier steht der mutmaßliche Entführer ab Freitag vor Gericht.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 22-Jährigen versuchten sexuellen Kindesmissbrauch und Freiheitsberaubung vor.
Der Mann hatte zugegeben, den Schüler im Februar in einem von ihm angemieteten Auto mitgenommen zu haben.
Die Tatvorwürfe hatte er aber bestritten. Er habe den Jungen nur zu seiner Schule bringen wollen, weil er wegen eines Praktikums auch dorthin gewollt habe.
Als er mit seinem Wagen in einer Kurve von der Straße abkam und in eine Böschung rutschte, soll er den Zehnjährigen laufen gelassen haben. Vor Ort fanden die Ermittler passende Unfallspuren.
Die Ermittler stellten fest, dass der 22-Jährige sich zuvor im Internet intensiv mit dem Entführen, Missbrauchen und Ermorden von Kindern beschäftigt habe. Daraufhin konnten sie einen Haftbefehl gegen ihn erwirken.
Kind in letzter Sekunde gerettet?
Blick aus einer Gefängniszelle in Wuppertal: Wird der Mann verurteilt, droht ihm eine lange Haftstrafe.
Ein Werkstattbesitzer hatte den Hinweis auf den Verdächtigen gegeben. Bei ihm hatte er den schwarzen Kleinwagen im fraglichen Zeitraum gemietet und mit entsprechenden Unfallspuren zurückgebracht.
In der Anklage heißt es, dass das Kind zunächst abgelehnt habe, zu dem Unbekannten ins Auto zu steigen.
Erst als dieser aggressiv geworden sei, habe er den Jungen auf seinem Tretroller so eingeschüchtert, dass er zugestiegen sei.
Dann sei er in das nahe gelegene Wodantal gefahren. Bevor er dort in einen kleinen Waldweg einbiegen konnte, sei er bei einem Wendemanöver von der Straße abgekommen.
Der Junge sei ausgestiegen, habe begonnen zu weinen und seinen Roller zurückgefordert.
Daraufhin habe der Angeklagte seinen Plan aufgegeben und das Kind ziehen lassen.
Das Wuppertaler Landgericht hat für den Fall sechs Verhandlungstage angesetzt.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
◾Prozessauftakt gegen 22-Jährigen ◾Angeklagter bestreitet Vorwürfe ◾Staatsanwaltschaft vermutet versuchten Kindesmissbrauch
Vor dem Wuppertaler Landgericht hat am Freitag (11.10.2019) der Prozess gegen einen 22-jährigen Mann aus Velbert wegen versuchten Missbrauchs von Kindern und Freiheitsberaubung begonnen. Der Mann soll im Februar 2019 einen zehnjährigen Schüler in sein Auto gelockt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass dem Jungen nur durch einen Verkehrsunfall Schlimmeres erspart blieb.
Der Zehnjährige war mit seinem Roller auf einer belebten Hauptstraße in Velbert-Langenberg unterwegs zur Schule, als er laut Anklage aus einem schwarzem Auto heraus angesprochen und schließlich dazu gedrängt wurde, einzusteigen. Die Fahrt ging dann stadtauswärts in Richtung Hattingen.
Angeklagter bestreitet Tatvorwürfe
Die Ermittler sprachen damals von großem Glück, dass sich der Wagen des Mannes etwa zwei Kilometer weiter bei einem Wendemanöver festfuhr. In dieser Situation habe der Mann den Jungen laufen lassen und ihm auch seinen Roller zurückgegeben.
Zum Prozessauftakt hat der Angeklagte heute bekräftigt, dass er dem Zehnjährigen nichts habe antun wollen. Er habe den Jungen lediglich zur Schule fahren wollen. Angeblich, weil er sich dort um ein Praktikum habe bewerben wollen, aber den Weg nicht gewusst habe. Dass er gegenüber dem Zehnjährigen gar aggressiv geworden sei, bestritt er ebenfalls.
Mutter des Opfers spricht von Hass
Vor Gericht musste heute auch der Zehnjährige aussagen, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Seine Mutter beschrieb ihn zwar als tapfer, im Gerichtssaal seien aber trotzdem Tränen geflossen. Für den Angeklagten habe sie heute nur Hass empfunden, erzählte sie am Anschluss.
Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auf die Auswertung von Handydaten des Angeklagten. Daraus gehe hervor, dass er vor der Tat im Internet ausführlich zu Entführung, Missbrauch und Ermordung von Kindern recherchiert habe.