Steigende Corona-Zahlen Spahn warnt vor 800er-Inzidenz im Oktober
veröffentlicht am 21.07.2021 - 14:33 Uhr
Kommt trotz aktuell niedriger Inzidenzen jetzt wieder Panikmache von der Regierung?
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) hat am Mittwoch vor einem drastischen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gewarnt. Im September schon könne die Marke von 400 und im Oktober die von 800 überschritten werden, wenn sich die derzeitige Entwicklung fortsetze, sagte Spahn.
► Derzeit gebe es bereits eine starke Steigerung der Infektionszahlen. Das Robert-Koch-Institut hatte am Mittwoch die Sieben-Tage-Inzidenz mit 11,4 beziffert, nach 10,9 am Dienstag.
Infektiologe Prof. Dr. Peter Kremsner: „Es ist egal, ob die Inzidenz bei fünf oder 500 liegt. Entscheidend sind andere Faktoren.“ Corona-Zahlen aktuell: Bundesweite Inzidenz bei 11,4 – Berlin über 20 Corona-Radar Bundesweite Inzidenz bei 11,4 – Berlin über 20
In der Pandemie wurde der Inzidenz-Wert immer als DER entscheidende Wert genannt, wenn es um Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen ging. Aktuell scheint sich allerdings auch die Bundesregierung von diesem Faktor als einzigem Maßstab zu entfernen.
Auch Spahn sieht den Inzidenz-Wert als überholt an! Aber warum warnt er dann vor so hohen Zahlen?
▶︎ Ein weiterer Wert, der sogenannte R-Wert, der angibt, wie viele andere Menschen eine infizierte Person im Schnitt ansteckt, liege über dem kritischen Wert von eins, sagte Spahn. Seine Warnung: „Jetzt im Juli wird entschieden, wie die Situation im Herbst sein wird.“
Mit den Ländern müsse beraten werden, ab welchen Inzidenz-Werten neue Beschränkungen greifen müssten. Man müsse alles tun, um die Zahlen möglichst niedrig zu halten, etwa durch eine konsequente Nutzung der Schutzmasken, so Spahn.
ABER: Der Gesundheitsminister verwies gleichzeitig darauf, dass man nicht auf alte Grenzwerte zurückgreifen könne, weil durch die höhere Impfquote etwa die Zahl der Hospitalisierungen und Corona-Patienten auf Intensivstationen niedriger sei als früher.
Eine Inzidenz von 800, vor der Spahn warnt, klingt schlimm. Allerdings sagt er selbst: Es scheine so zu sein, dass „200 das neue 50 ist“, so Spahn zu früheren Grenzwerten für Corona-Beschränkungen.
► Das RKI empfiehlt in einem internen Dokument, das BILD vorliegt, die „Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator“ in Entscheidungen einfließen zu lassen. So rechnet das RKI mit einer „Abnahme des Anteils schwerer Fälle“, da die Risikogruppen fast vollständig durchgeimpft sind.
Selbst bei höheren Infektionszahlen sei Corona für das Gesundheitssystem somit weniger gefährlich.
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