24. Oktober 2017 14:23; Akt: 25.10.2017 11:15 Print
Junger Alphirt ist spurlos verschwunden
Vom Alphirten Erwin Ramsauer (33) fehlt seit dem 12. September jede Spur. Die Polizei hat ihre Suchaktion bereits wieder beendet.
Seit dem 12. September gilt der junge Alphirt Erwin Ramsauer als vermisst, wie das «Thuner Tagblatt» berichtet. Wie der 33-Jährige so plötzlich verschwinden konnte, kann sich niemand erklären.
Das letzte Mal wurde Ramsauer von einem Freund gesichtet – einen Tag vor seinem Verschwinden. «Er war noch bei uns zu Besuch», sagt Robert Reichen. Er betreibt auf der Alp das Berghaus Männdlenen und hatte ihn zum Kaffee eingeladen. An jenem Tag habe Ramsauer voller Freude von seinem neuen Job in Meiringen erzählt und dass er nächsten Sommer ganz sicher wieder ins Sägistal hinaufkommen würde.
Seither fehlt vom jungen Alphirten jede Spur
Am nächsten Tag hätte der Alpvogt Alfred Chervet ihn vor seiner Hütte treffen sollen, doch er wartete vergebens. Eigentlich wollte Chervet eine seiner Kühe wieder abholen, die vom jungen Alphirten zu dieser Zeit betreut wurden. Bis am Mittag hatte er auf ihn gewartet. «Aber er kam nicht», sagt Chervet. Das unbenutzte Bett liess ihn schliesslich stutzig werden. «Er hatte mir am Vortag in einem Telefongespräch gesagt, er werde hier übernachten kommen.» Schliesslich alarmierte er nach erfolgloser Einzelsuche die Kantonspolizei.
Grossflächige Suchaktion
Eine Truppe von neun Mitgliedern der Alpinen Rettung Schweiz sowie Rega-Helikopter, Suchhunde und Kapo suchten in den folgenden Tagen das sieben Quadratkilometer grosse Sägistal ab. Leider ohne Erfolg. Nach intensiver Fahndung wurde die Suchaktion auf Entscheid der Kapo bereits nach vier Tagen wieder abgebrochen.
Erwin Ramsauer ist ein erfahrener Alphirt und verbrachte bereits drei Sommer auf der Alp Hintisberg in der Nähe des Sägitals. «Allfälligen Hinweisen der Bevölkerung wird aber weiterhin nachgegangen», so die Kapo.
25. Oktober 2017 17:23; Akt: 25.10.2017 20:23 Print
Polizei sucht wieder nach vermisstem Alphirten
Die Berner Kantonspolizei nimmt die Suche nach dem vermissten Erwin Ramsauer (33) wieder auf. Der Alphirt wird seit September im Berner Oberland vermisst.
«Seit heute sucht die Polizei wieder aktiv nach dem Vermissten», bestätigte die Kapo Bern am Mittwoch gegenüber 20 Minuten. Hinweise oder Erkenntnisse der Polizei würden jeweils dazu führen, dass eine punktuelle Suche wieder aufgenommen werde.
Offenbar sind nach den Berichten über den vermissten Alphirt Erwin Ramsauer (33) Hinweise eingegangen. Dies bestätigt auch Ralph Jörg von der Alpinen Rettung Schweiz. Allein bei ihm haben sich zwei Anrufer gemeldet, nachdem sie auf 20 Minuten vom Verschwinden Ramsauers gelesen hatten.
Vom 33-jährigen Toggenburger Ramsauer, der im Berner Oberland als Alphirt angestellt war, fehlt seit dem 12. September jede Spur.
90 Rinder betreut
In Ramsauers Heimat Ganterschwil SG ist die Hoffnung geschwunden, den Landwirt noch lebend zu finden. Seine Eltern hätten eigens noch Helikopter organisiert, die das Gebiet abflogen, sagt Albrecht Grossniklaus, Präsident der Bergschaft, bei der Erwin Ramsauer angestellt ist. Die Angehörigen hätten die Suche aber aufgeben müssen. «Dafür hat es momentan zu viel Schnee», so Grossniklaus. «Er muss irgendwo in ein Loch gefallen sein», glaubt er. Grossniklaus ist tief traurig: «Er war bei mir als Hirt angestellt und betreute fast 90 Rinder. Seine Arbeit hat er immer sehr gut erledigt.»
Bei Geissensuche verunfallt?
Vor Kurzem war im Berghaus Alpiglen eine Ziege abhanden gekommen. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass Erwin sich an jenem Tag noch auf die Suche nach der verlorenen Geiss gemacht hat», sagt Robert Reichen, Betreiber des Berghauses Männdlenen im selben Gebiet.
«Es kann gut sein, dass ihm dabei etwas zugestossen ist. Da kann einem sogar etwas passieren, wenn man gut aufpasst. Das Gebirge ist hier sehr, sehr steil und extrem gefährlich», so Claudia Almeida, Mitbesitzerin der gesuchten Geiss.
Senn durch und durch
Daheim im Toggenburg wird Erwin Ramsauer als liebenswürdiger und lebensfroher Mensch beschrieben. Dass er sich etwas angetan haben oder das Weite gesucht haben könnte, schliessen seine Bekannten aus. «Dafür ist er viel zu zuverlässig und zu aufgestellt», sagt ein Bekannter. «So etwas würde er seinen Eltern niemals antun», so eine Nachbarin. Ramsauer, der zuletzt Single war, sei durch und durch Senn gewesen. «Ausser im Stall sah man ihn nur in der braunen Lederhose und im Edelweisshemd», so eine Bäuerin. «Die Alp, das ist seine Welt.»
13. September 2019 04:53; Akt: 13.09.2019 08:18 Print
Rätselhaftes Verschwinden
Älpler Erwin Ramsauer wird seit 2 Jahren vermisst
Vom 35-jährigen Erwin Ramsauer fehlt seit dem 12. September 2017 jede Spur. Die Familie des Vermissten hat am Sägistalsee BE nun einen Gedenkstein für ihn eingerichtet.
Der junge Alphirt Erwin Ramsauer verschwand am 12. September 2017 spurlos. Der damals 33-jährige Toggenburger arbeitete auf einer Alp im Sägistal BE. Verantwortlich war er dort für über 90 Rinder. Am Tag seines Verschwindens war er unterwegs nach Hause gewesen, kam aber nie an. Umgehend wurde am nächsten Tag die Polizei alarmiert, die eine grossflächige Suchaktion startete. Sieben Quadratkilometer Fläche wurden über vier Tage hinweg abgesucht – jedoch ohne Erfolg. Die Polizei brach die Suche nach Ramsauer schliesslich ab.
Auch eine zweite Suchaktion blieb erfolglos. Am Donnerstag jährte sich das Verschwinden des Älplers zum zweiten Mal. Nach wie vor fehlt jede Spur von ihm.
In Höhle gestürzt?
Robert Reichen, der das Berghaus Männdlenen betreibt, hat Erwin Ramsauer am 12. September das letzte Mal gesehen. «Wir haben Kaffee getrunken und er schwärmte von seiner neuen Stelle», erzählt Reichen. Er habe ihn noch bis zur Blaui Glunta gehen sehen können, dann sei Ramsauer aus seinem Sichtfeld verschwunden. Einige Tage zuvor sei in der Region eine verletzte Ziege von ihrer Herde abgekommen. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass Erwin sich auf die Suche nach der Geiss gemacht hat», sagt der Berghaus-Betreiber. «Ich weiss: Wenn er unterwegs war, hat er immer nach dem Tier Ausschau gehalten.»
«Ich habe das Gefühl, dass er vielleicht über Felsen gegangen ist und dabei in ein Loch gestürzt ist», so Reichen weiter, «davon bin ich heute noch überzeugt.» Es gäbe über 400 Höhlen in der Region. Für Reichen ist klar: Es war ein tragisches Unglück. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, haben Angehörige für Ramsauer am Ufer des Sägistalsees inzwischen einen Gedenkstein eingerichtet.
Vermisstmeldung bleibt bestehen
Die Kantonspolizei Bern hat die aktive Suche nach Ramsauer aufgrund fehlender Hinweise vorübergehend eingestellt. Bei neuen Anhaltspunkten würden diese sofort überprüft werden. «Eine Vermisstmeldung bleibt solange bestehen, bis der Gesuchte gefunden wird», schreibt die Kantonspolizei Bern.
Pro Jahr gehen bei der Kantonspolizei Bern ungefähr 900 Meldungen zu Personen ein, die vermisst werden. Oftmals tauchen die gesuchten Personen nach kurzer Zeit wieder auf. Zur offiziellen Suche werden schlussendlich ungefähr 200 Personen ausgeschrieben. Fälle, bei denen Personen über mehrere Tage hinweg immer noch nicht aufgefunden worden sind, sind selten. Laut der Polizei werden im Kanton Bern derzeit rund 230 Menschen gesucht, die in den letzten Jahren oder Jahrzehnten als vermisst gemeldet worden, aber bis heute nicht aufgefunden worden sind.
Der junge Alphirt Erwin Ramsauer verschwand am 12. September 2017 spurlos. Der damals 33-jährige Toggenburger SG arbeitete auf einer Alp im Sägistal BE.
Sieben Quadratkilometer Fläche wurden über vier Tage hinweg abgesucht – jedoch ohne Erfolg. Die Polizei brach die Suche nach Ramsauer schliesslich ab.