Verschollene Frau für tot erklärt Von JOHANNES BÜHL 02.04.04, 00:00 Uhr EMAIL FACEBOOK TWITTER MESSENGER
Marlene Hesse wurde 1992 zum letzten Mal gesehen. Ihr Verschwinden blieb bis heute mysteriös.
Euskirchen / Kirspenich - Seit zwölf Jahren gilt sie als vermisst - jetzt ist Marlene Hesse vom Amtsgericht Euskirchen für tot erklärt worden. Nach einem Arztbesuch war die Frau aus Kirspenich am 20. März 1992 noch von einer Bekannten in der Euskirchener Bahnhofstraße gesehen worden. Seither fehlt von ihr jede Spur.
Der mysteriöse Fall beschäftigte über Jahre die Polizei. Sie ermittelte zunächst gegen den damaligen (mittlerweile geschiedenen) Ehemann und dessen Vater. Sie bezichtigten sich gegenseitig, die Frau, die zum Zeitpunkt ihres Verschwindens 41 Jahre alt war, getötet zu haben. Eine Straftat konnte aber nicht nachgewiesen werden. Die Staatsanwaltschaft stellte ihr Ermittlungsverfahren schließlich ein.
Dass Marlene Hesse, die mit vollem Namen Maria Magdalena hieß, nun für tot erklärt worden ist, geht auf eine Initiative ihres Bruders zurück. Er habe im Februar 2003 einen entsprechenden Antrag gestellt. Dies sagte gestern auf Anfrage Amtsgerichtsdirektor Georg Potthast. Die Schwester der Vermissten verfolgte die gleiche Absicht - offenbar, um den Fall auf diese Weise besser innerlich abschließen zu können, wie der Euskirchener Polizeisprecher Andreas Blum ergänzte.
Bevor das Amtsgericht das Verfahren einleitete, brachte die Polizei die Vermisstensache im vergangenen Herbst noch einmal in die Öffentlichkeit. Aufrufe in den Medien ergaben aber keine neuen Hinweise. So ist es nach wie vor denkbar, dass die Kirspenicherin einem bisher unentdeckten Unfall oder einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Genauso kann es aber sein, dass sie aus freien Stücken verschwand, um irgendwo ein neues Leben zu beginnen.
Wie Richter Potthast erläuterte, basiert der Beschluss des Amtsgerichts über die Todeserklärung auf dem Verschollenheitsgesetz. Er wird rechtskräftig, wenn binnen eines Monats keine Beschwerde eingelegt wird. Für die Euskirchener Polizei gilt der „Dauervermisstenfall“, so Pressesprecher Blum, nun als abgeschlossen.
Was ist mit Marlene Hesse passiert? Von F.A. HEINEN 28.11.03, 00:00 Uhr EMAIL FACEBOOK TWITTER MESSENGER
Bad Münstereifel-Kirspenich - Der Fall ist auch nach elf Jahren so mysteriös wie am ersten Tag: Am Morgen des 20. März 1992 ging die damals 41-jährige Marlene Hesse aus Kirspenich zu ihrem Arzt in Euskirchen, wenig später wurde sie von einer Bekannten noch in der Bahnhofstraße gesehen. Zu Hause kam sie nicht an. Seither fehlt von der Hausfrau jede Spur.
Die Kripo Euskirchen ermittelte anschließend gegen den damaligen Ehemann und dessen Vater, die sich gegenseitig der Tötung von Marlene Hesse bezichtigten. Wie Polizei-Pressesprecher Andreas Blum jetzt berichtete, ermittelte die Kripo intensiv und auch unter dem Einsatz aller damals zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten. Aber eine Straftat konnte nicht nachgewiesen werden, die Staatsanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren ein.
Nun will die Schwester der Vermissten bei Gericht Marlene Hesse für tot erklären lassen. Dahinter steht für die Schwester laut Blum offenbar das Bestreben, den Fall innerlich abschließen zu können. Die Schwester sei immer noch sehr davon betroffen und nutze therapeutische Hilfe. Das nahm nun die Kripo zum Anlass für einen letzten Versuch, die Bevölkerung um Hinweise auf den Verbleib der Frau zu bitten.
Insbesondere bittet die Kripo eine spezielle Zeugin, noch einmal Kontakt mit der Polizei aufzunehmen. Diese Frau hatte sich etwa ein Jahr nach dem Verschwinden von Marlene Hesse telefonisch anonym bei der Polizei gemeldet und dabei zu erkennen gegeben, dass sie offenbar eine intime Kennerin der Verhältnisse war. Danach gab es allerdings keinen Kontakt mehr zu dieser Frau.
Die Kripo ermittelte seinerzeit, dass Marlene Hesse offenbar bereit war, sich von ihrem Mann zu trennen. Sie habe im Bekanntenkreis bekundet, ihren Mann verlassen zu wollen, wenn sie einen anderen kennen lernen würde. Blum berichtete von Gaststättenbesuchen, die offenbar diesem Ziel gedient hätten.
Aus Sicht der Kripo blieb bis zum Ende der Ermittlungen offen, was passiert war. Denkbar ist, dass die Frau einem bisher unentdeckten Unfall zum Opfer gefallen ist, dass sie freiwillig verschwand, um irgendwo ein ganz neues Leben zu beginnen, oder dass sie das Opfer eines Verbrechens wurde. Bis heute wurde aber weder ein Tatort noch das Opfer gefunden.
Die Kripo Euskirchen bittet daher mögliche Zeugen, die Angaben zum derzeitigen Aufenthaltsort oder zum Verbleib von Marlene Hesse machen können, und insbesondere die seinerzeit anonym gebliebene Informantin, sich zu melden. Für Hinweise hat die Polizei eine Hotline unter 0 22 51 / 79 94 44 eingerichtet.
Zitat von HeliosInsbesondere bittet die Kripo eine spezielle Zeugin, noch einmal Kontakt mit der Polizei aufzunehmen. Diese Frau hatte sich etwa ein Jahr nach dem Verschwinden von Marlene Hesse telefonisch anonym bei der Polizei gemeldet und dabei zu erkennen gegeben, dass sie offenbar eine intime Kennerin der Verhältnisse war. Danach gab es allerdings keinen Kontakt mehr zu dieser Frau.
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
Marlene Hesse wurde 1992 zum letzten Mal gesehen. Ihr Verschwinden blieb bis heute mysteriös.
Euskirchen / Kirspenich - Seit zwölf Jahren gilt sie als vermisst - jetzt ist Marlene Hesse vom Amtsgericht Euskirchen für tot erklärt worden. Nach einem Arztbesuch war die Frau aus Kirspenich am 20. März 1992 noch von einer Bekannten in der Euskirchener Bahnhofstraße gesehen worden. Seither fehlt von ihr jede Spur.