Wegen friedlicher Demonstration Mit 13 Jahren verhaftet: Saudi-Arabien will Teenager kreuzigen und köpfen
Freitag, 07.06.2019, 16:53
Weil er als Kind an friedlichen Demonstrationen teilnahm und sich für Menschenrechte einsetzte, soll ein heute 18-Jähriger in Saudi-Arabien hingerichtet werden. Wegen "Aufwiegelung zum Aufruhr" soll er erst geköpft und dann gekreuzigt werden. Zum Zeitpunkt der Festnahme war er erst 13 Jahre alt.
Bereits im Alter von zehn Jahren schrie Murtaja Qureiris in seinem Heimatland Saudi-Arabien bei Demonstrationen "Die Leute wollen Menschenrechte" ins Megafon. Mit 13 kam er für sein Engagement hinter Gitter, jetzt soll der Teenager hingerichtet werden, wie der US-Sender CNN berichtet.
Er sei Mitglied einer Terror-Gruppe, behauptet die Anklage im Prozess, der dieser Tage stattfindet. Die Staatsanwaltschaft verlangt aufgrunddessen, dass Qureiris mit einem Schwert der Kopf abgeschlagen werden soll. Wegen "Aufwiegelung zum Aufruhr" soll die Strafe besonders brutal ausfallen: Der Junge soll demnach gekreuzigt und sein Körper öffentlich zur Schau gestellt werden.
Zuvor habe der Teenager mindestens 15 Monate in Einzelhaft gesessen, wie CNN berichtet. Die Anklage gegen ihn basiert auf einem Geständnis, das ihm unter Folter abgepresst worden sein soll. Er soll dabei zugegeben haben, bei Protesten auf Sicherheitsbeamte geschossen zu haben und beim Bau eines Molotowcocktails geholfen zu haben. 37 Hinrichtungen allein im April
2016 befasste sich eine UN-Arbeitsgruppe mutmaßlich mit Qureiras Fall. Die Arbeitsgruppe kam CNN zufolge zu dem Ergebnis, dass das Kind festgenommen und gefoltert wurde - weil es an "friedlichen Demonstrationen" teilgenommen habe. Videoaufnahmen, die die Demonstration zeigen und die CNN veröffentlicht hat zeigen keinerlei Unruhen vonseiten der Demonstranten. Qureiris saß lediglich auf seinem Rad und stand später neben seinem Vater, der eine Rede hielt. Auch dieser sitze wie ein Bruder Murtajas in Haft. Ein weiterer Bruder wurde bei Demonstrationen getötet.
Damit wird der 18-jährige Qureiris ein weiteres Opfer des brutalen Regimes von Scheich Mohammed Bin Salman. Vor allem bei Aktivisten greift Saudi-Arabien radikal durch. Allein in den ersten Monaten diesen Jahres wurden Dutzende Menschen gefoltert und hingerichtet. 37 Menschen waren es allein im April.