Der Hilfsarbeiter wurde im Oktober 1960 wegen Mordes in vier Fällen, wegen versuchten Mordes in zwölf Fällen, wegen versuchter und vollendeter Notzucht (auch mit einem Kind und mit Todesfolge), darüber hinaus wegen mehrfachen schweren Raubs, räuberischer Erpressung und schweren Diebstahls schuldig gesprochen. Von der Presse wurde der Frauenmörder als "Bestie in Menschengestalt" oder als "Ungeheuer vom Schwarzwald" tituliert. Seit 1959 inhaftiert, war er bei seinem Tod vor zehn Jahren der am längsten einsitzende Häftling in der Bundesrepublik.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
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Wie kein zweiter Serienmörder vor und nach ihm hat Pommerenke polarisiert. Der Schwerverbrecher hatte Kinder geliebt, von einer eigenen Familie geträumt und gleichzeitig Kinder überfallen. Er hatte in Hamburg jede Nacht Jagd auf Frauen gemacht und später im Gefängnis jede Nacht für seine Opfer gebetet. Einmal war der „Frauenschlächter“ gefragt worden, warum er sein Opfer bei einem Überfall 1957 verschont habe. „Sie hat ,Bitte’ zu mir gesagt“, hatte er geantwortet. Später, zu spät, war er zu der grausamen Erkenntnis gekommen: „Mir musste erst der Blick dafür geöffnet werden, dass eine Frau kostbar ist.“
Er hatte jahrelang Morddrohungen erhalten und in der gleichen Zeit Dutzende Menschen dazu gebracht, einen Vierfachmörder als Freund zu bezeichnen – und auf einer Feier zu seinen Ehren „Schön, dass du geboren bist!“ zu singen. In den ersten fünf Jahren seiner insgesamt 18 000 Tage andauernden Haft hatten ihm 126 Menschen mitfühlende Briefe geschrieben, in den ersten 30 Jahren hatten ihn mehr als 500 Freunde und Bekannte im Gefängnis besucht. Sein engster Vertrauter, ausgerechnet sein ehemaliger Gefängnispfarrer („Er ist mir einfach ins Herz geplumpst“), hatte bis zu seinem Tod für einen „lebenswerten Lebensrest in Freiheit“ gekämpft. „Verständnis zeigen heißt doch nicht einverstanden zu sein!“, hatte sich der Geistliche dabei verteidigt.
Pommerenke ist am 27. Dezember 2008 gestorben – hinter Gittern. Seine Freunde sagen, dass es ein Wunder ist, dass er so lange überlebt hat. Und das nicht nur, weil er den Nierenkrebs besiegte, nachdem ihm 1993 die Ärzte noch fünf Jahre gegeben hatten. „Nach spätestens zehn Jahren ist das Gehirn eines Häftlings Gemüse. Nur noch Gemüse“, sagt sein Freund, der Gefängnispfarrer. Die Asche des Mörders ist in der Ostsee verstreut worden. Aus Angst, sein Grab könnte geschändet werden.
Überraschung zum Schluss
Der Fall Pommerenke zeigt aber auch – gerade im Kontext der aktuellen Diskussion über Sicherungsverwahrung – dass es selbst bei Schwerverbrechern keine allgemeingültige Lösung im Strafvollzug gibt: „Es war nicht human, ihn wegzusperren, es wäre nicht human gewesen, ihn freizulassen“, hatte sein Freund über ihn gesagt.
Der Prozess am Freiburger Landgericht vor 50 Jahren, bei dem auch zwei blutige Granitsteine und die Schädeldecke eines Opfers als Beweisstücke vorgeführt worden waren, hatte mit einer Überraschung geendet: Zwei Stunden hatte es gedauert, bis die 77 Seiten der Urteilsbegründung verlesen waren, nach nur fünf Minuten Bedenkzeit hatte der Mörder das höchste Strafmaß der noch jungen Bundesrepublik angenommen. Pommerenke hatte dann die Gutachter und Kriminalbeamten an die Anklagebank gebeten – und sich für die „angenehme und objektive Behandlung“ bedankt. „Ein artiger junger Mann macht beim Abschied höfliche Diener. Was für ein Mensch!“, hatten die konsternierten Medien am nächsten Tag vermeldet.
Dass ein Großteil der Bevölkerung für den „Unmenschen“ die Todesstrafe forderte, hatte Heinrich Pommerenke aber nicht verstehen können: „Ich will auch leben. Ich bin auch ein Kind Gottes“, hatte er seinem Freund anvertraut.
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Frauenmörder Heinrich Pommerenke : Die „Bestie in Menschengestalt“ ist tot
Von Peter-Philipp Schmitt -Aktualisiert am 30.12.2008-14:33
Nach fast fünf Jahrzehnten im Gefängnis ist der Frauenmörder und Vergewaltiger Heinrich Pommerenke im Alter von 71 Jahren gestorben. Er saß länger im Gefängnis als jeder andere Häftling in Deutschland. Sein Fall hatte eine Debatte über die Ziele des Strafvollzugs ausgelöst.
er letzte Mord, für den er verurteilt wird, ist der wohl grausamste. Es ist Nacht, als Heinrich Pommerenke der 21 Jahre alten Dagmar Klimek in einem D-Zug auflauert. Er stößt die junge Frau bei voller Fahrt aus dem Wagen und zieht die Notbremse. Dann läuft er zu der Schwerverletzten, ersticht sie mit einem Messer, schleift die Leblose ein paar Meter den Bahndamm hinunter und vergeht sich an ihr. Kaum drei Wochen danach, am 19. Juni 1959, kommt der Polizei ein Zufall zur Hilfe. Pommerenke will bei einem Schneider im kleinen Städtchen Hornberg im Schwarzwald einen Anzug abholen. Kurz stellt er seine Tasche ab und verlässt den Laden. Der Schneider wirft einen Blick in das ihm merkwürdig erscheinende Gepäck und entdeckt ein abgesägtes Gewehr. Später wird Pommerenke behaupten, er habe sich absichtlich fangen lassen: „Ich wollte verhaftet werden.“
Mehr als 50 Jahre verbrachte der gefürchtete Frauenmörder Heinrich Pommerenke im Gefängnis, davon 49 Jahre - seit 19. Juni 1959 - an einem Stück. Damit saß er so lange wie kein anderer Häftling in Deutschland hinter Gittern.
Am Samstag ist der inzwischen 71 Jahre alte Häftling im Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg bei Ludwigsburg gestorben. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er aber in der Justizvollzugsanstalt Bruchsal, dort, wo auch der frühere RAF-Terrorist Christian Klar ein Vierteljahrhundert inhaftiert war. Fast 35 Jahre lang durfte Pommerenke das Gefängnis nicht verlassen, erst seit Mitte der neunziger Jahre konnte er hin und wieder für einige Stunden hinaus - und ging dann, seinen Seelsorger Ernst Ergenzinger an seiner Seite, in die Kirche. Gottesfürchtig soll Pommerenke geworden sein, ein Mann, der viel in der Bibel las. Und krank soll er gewesen sein, eine Blutkrankheit, wie es heißt. Als er starb, saßen zwei Mediziner an seinem Bett. Mehr als 60 Straftaten gestanden
Der schmächtige blonde Zweiundzwanzigjährige hatte im Sommer 1959 mehr als 60 Straftaten gestanden. Vor seiner Verhaftung war er schon einmal verurteilt worden - zu knapp einem Jahr Gefängnis. Bei seinem zweiten Verfahren ist darum die Rede von einem „Gewohnheitsverbrecher“, das Landgericht Freiburg spricht ihn im Oktober 1960 wegen Mordes in vier Fällen schuldig, wegen versuchten Mordes in zwölf Fällen, wegen versuchter und vollendeter Notzucht (auch mit einem Kind und mit Todesfolge), darüber hinaus wegen mehrfachen schweren Raubs, räuberischer Erpressung und schweren Diebstahls - im Rückfall.
Um die Bösartigkeit der, wie überall geschrieben wird, „Bestie in Menschengestalt“ herauszustellen, bekommt er zur lebenslangen Zuchthausstrafe noch insgesamt 156 Jahre aufgerechnet, zudem eine anschließende Sicherungsverwahrung.
Aus den 156 Jahren wurden letztlich 15, nach einer Gesetzesänderung im Dezember 1986 blieb eine lebenslange Gesamtfreiheitsstrafe und Sicherungsverwahrung übrig.
Schließlich entschied das Landgericht Karlsruhe, die Vollstreckung der Strafe könnte nach 42 Jahren enden (unter Berücksichtigung der Schwere seiner Schuld), eine Bewährung indes wurde aufgrund seiner ungünstigen Prognose abgelehnt. Noch 2004 stellten die Gutachter bei Pommerenke eine „wache Sexualität“ fest, die befürchten lasse, er könnte rückfällig werden.
Fußball mit den Schäuble-Brüdern
Schwer soll die Kindheit des am 6. Juli 1937 in Mecklenburg Geborenen gewesen sein. Der Vater habe ihn viel und übel gezüchtigt. Anfang der fünfziger Jahre war Pommerenke aus der DDR in den Südwesten der noch jungen Bundesrepublik gekommen. Dort beging er auch seine ersten Verbrechen - Diebstähle, dann Raubzüge, zuletzt Vergewaltigungen. Der Jugendliche lebte in Hornberg im Schwarzwald, arbeitete als Tellerwäsche im Hotel „Bären“, spielte in der Freizeit Fußball - unter anderen mit den Brüdern Thomas und Wolfgang Schäuble. Später wird behauptet, die Schäubles, der eine Justiz- und Innenminister in Baden-Württemberg, der andere Bundesminister des Innern, verhinderten bewusst seine Entlassung aus dem Gefängnis. Auch der Vorwurf wird erhoben, Pommerenke werde nicht oder unsachgemäß therapiert. Das Justizministerium Baden Württemberg lässt dazu wissen, der Gefangene habe Therapien oft verweigert. Die letzte Sozialtherapie Pommerenkes beginnt im Februar 2007 und muss im Dezember 2007 abgebrochen werden.
Routinemäßig wurde nun eine Obduktion angeordnet, obwohl es keine Anzeichen für einen unnatürlichen Tod gibt, wie der Oberstaatsanwalt und Pressesprecher des Justizministeriums, Stefan Wirz, mitteilt. Angehörige seien ihm nicht bekannt, sagt Wirz. Er erwarte auch nicht, dass sich ein Verwandter noch melden werde. Für die Beerdigung Pommerenkes ist darum die Gemeinde Asperg zuständig. Bezahlen muss sie das Sozialamt der Stadt. Dabei wird die Behörde wohl auf die 1600 Euro aus dem Nachlass des Verstorbenen zugreifen, die Pommerenke als Hofreiniger im Gefängnis von Bruchsal verdiente. Gedacht war die Summe als Überbrückungsgeld, wenn er eines Tages wieder ein freier Mann sein würde.
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SERIENMÖRDER Heinrich Pommerenke – das "Ungeheuer vom Schwarzwald" Ende der 50er Jahre versetzte ein Serienmörder den Kreis Baden in Angst und Schrecken. Sein Name: Heinrich Pommerenke. 1960 wird er wegen vierfachen Mordes, mehrerer Mordversuche, Vergewaltigungen und weiteren Straftaten verurteilt. 19.01.2022, 21:08 Uhr
ZitatDer 49-jährigen Hilde Conther lauerte er auf, schnitt ihr die Kehle durch und missbrauchte sie anschließend. Im März vergewaltigte Pommerenke die 18-jährige Karin Wälde und erschlug sie mit einem Stein. Es folgte der Mord an der 21-jährigen Dagmar Klimek, die er in einem D-Zug mit einem Messer erstach. Er warf sie aus der nach Basel fahrenden Bahn, zog die Notbremse und ging zu ihrem leblosen Körper zurück. Er zerrte ihn bis zu einem Waldweg und verging sich an der Leiche. Im Juni 1959 vergewaltigte er die 16-jährige Rita Walterspacher und erwürgte sie anschließend – es sollte seine letzte Tat gewesen sein.
ZitatUnterdessen hat die Justiz den Nachlass Pommerenkes in zwei Pappkartons freigegeben. Darin befindet sich auch ein Brief seines Großvaters aus dem Jahr 1960: "... nun denke mal darüber nach" schrieb er seinen Enkel im Gefängnis, "wie die Mütter über ihre toten Töchter weinen."
Als in Baden die Angst um ging „Dann ist er auf mich los“: Leser erinnern sich an Pommerenkes Taten in und um Karlsruhe Als „Pommerenke-Jahr“ ging das Jahr 1959 in die badische Geschichte ein. Der Mörder Heinrich Pommerenke trieb sein Unwesen, viele Menschen erinnern sich.