17-Jähriger nach Messer-Attacke gestorben - Verdächtige in Paris gefasst
Der 17-jährige Schüler aus München, der am Karfreitag vor einer Tankstelle in der Altstadt niedergestochen und schwer verletzt wurde, ist am vergangenen Freitag im Krankenhaus gestorben. Der mutmaßliche Täter, ein 21-Jähriger, wurde mittlerweile in Paris gefasst. Weil ein Streit um ein kaputtes Handy eskalierte, musste ein junger Mann sterben. Der 17-jährige Bosnier, in München geboren, wurde am 19. April vor der Agip-Tankstelle in der Herzog-Wilhelm-Straße niedergestochen. Wie die Münchner Polizei am Sonntag bekannt gab, erlag er am Freitag seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus.
Auch der Verdächtige, der nach dem Messerangriff mit einem Freund flüchtet, konnte mittlerweile gefasst werden. Laut Polizei hatten umfangreiche Ermittlungen der Mordkommission zur Identifizierung des Geflüchteten geführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I wurde am 24. April ein Haftbefehl durch den zuständigen Ermittlungsrichter erlassen. Weil die Ermittler nicht ausschließen konnten, dass sich der Gesuchte mittlerweile im Ausland befindet, wurde zudem ein Europäischer Haftbefehl erlassen und eine internationale Fahndung eingeleitet.
Nach Messerangriff: Verdächtige in Paris festgenommen Der Gesuchte, ein 21-jähriger Afghane, befand sich tatsächlich im Ausland – französische Behörden konnten ihn am vergangenen Donnerstag (2. Mai) im Großraum Paris finden und verhaften. Deswegen ermittelt die Polizei nun nicht mehr wegen eines versuchten, sondern wegen eines vollendeten Tötungsdelikts.
Durch intensive Ermittlungen konnte auch der Begleiter des 21-Jährigen, ein 20-jähriger Afghane aus dem Landkreis München, identifiziert werden. Er warf damals eine Dose auf den 17-Jährigen und schlug im Anschluss auf ihn ein. In diesem Fall wurde ein Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen. Die französischen Behörden konnten ihn am vergangenen Freitag (3. Mai) ebenfalls im Großraum Paris ausfindig machen und verhaften.
Beide jungen Männer warten nun auf ihre Auslieferung nach Deutschland.
Streit um Selfie: Was war passiert? Wie berichtet, eskalierte ein Streit um Selfies und ein kaputtes Handy: Der 17-Jährige war am Karfreitag mit vier Freunden in der Agip-Tankstelle in der Herzog-Wilhelm-Straße, um dort Leergut abzugeben. Die Gruppe machte Selfies. Der 21- und 20-Jährige waren mit ihren Freundinnen ebenfalls in der Tankstelle und wollten von den Jugendlichen nicht gefilmt oder fotografiert werden. Es kam zum Streit – das Handy des 17-Jährigen fiel auf den Boden und ging kaputt.
Als das spätere Opfer bemerkte, dass sein Handy kaputt war, ging er den beiden jungen Männern und ihren Begleiterinnen hinterher, um zu klären, wer für den Schaden aufkommen würde. Dann eskalierte die Situation komplett – der 21-Jährige stach auf den Schüler ein und verletzte ihn schwer am Oberkörper. Er brach stark blutend zusammen, verlor das Bewusstsein und kam in ein Krankenhaus.
Ein am Karfreitag bei einer Auseinandersetzung in der Nähe des Münchner Stachus lebensgefährlich verletzter 17-Jähriger ist am vergangenen Freitag im Krankenhaus verstorben. Die beiden mutmaßlichen Täter wurden laut Polizei gefasst.
Ein am Karfreitag bei einer Auseinandersetzung lebensgefährlich verletzter 17-jähriger Münchner mit bosnischem Pass ist am vergangenen Freitag im Krankenhaus verstorben. Das teilte die Münchner Polizei am Sonntag mit. Demnach seien die beiden mutmaßlichen, aus Afghanistan stammenden Täter am Donnerstag und Freitag vergangener Woche von der französischen Polizei im Großraum Paris ausfindig gemacht und festgenommen worden. Wann sie nach München überführt werden, stehe noch nicht fest.
Anlass: Handy-Video Am Karfreitag war es in der Nähe des Münchner Stachus zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gekommen. Anlass war, dass der 17-Jährige die mutmaßlichen Täter mit ihren Begleiterinnen mit seinem Handy - offenbar unabsichtlich - gefilmt hatte. Es folgte ein Gerangel, bei dem einer der mutmaßlichen Täter, ein 20-Jähriger, auf den 17-Jährigen einschlug. Der zweite mutmaßliche Täter, ein 21-Jähriger, stach mit einem spitzen Gegenstand auf den 17-Jährigen ein und verletzte ihn lebensgefährlich. Danach konnten die beiden mutmaßlichen Täter mit den Begleiterinnen fliehen.
Polizei wertete Überwachungskamera-Bilder aus Die Polizei hatte in den vergangenen Wochen Spuren vom Tatort, Video-Material von Überwachungskameras aus umliegenden Geschäften und soziale Netzwerke ausgewertet. Auch konnten die Beamten die beiden Begleiterinnen der Tatverdächtigen ausfindig machen. So kamen sie auf die beiden Afghanen, die per europäischem Haftbefehl zur Fahndung ausgeschrieben wurden. Sie waren 2016 nach Deutschland gekommen, wohnhaft in den Landkreisen Starnberg und München, und bereits zuvor polizeilich aufgefallen.