Aus dem Leben eines Strafrichters – Ein ungeklärter Mordfall Publiziert am 6. Dezember 2016 von palatia-admin Aus dem Leben eines Strafrichters –
Ein ungeklärter Mordfall Wissenschaftliche Sitzung von Bbr. Winfried Jäger Im WS 15/16 erklärte sich Bbr. Winfried Jäger bereit, uns seine langjährige Tätigkeit als Strafrichter näher zu bringen. Bbr. Jäger war 22 Jahre lang der vorsitzende Richter der großen Strafkammer des Darmstädter Landgerichts. Außerdem war er im Schwurgericht sowie der Wirtschaftskammer tätig. Über der großen Landesstrafkammer steht nur der Bundesgerichtshof.
Eine Kammer besteht immer aus einem vorsitzenden Richter, zwei beisitzenden Richtern und zwei Schöffen. Diese sind ehrenamtliche Richter. Ein Urteil wird immer mit einer Zweidrittelmehrheit entschieden. Um die Unabhängigkeit der Richter zu gewährleisten, haben sie einen Sonderstatus und sind nicht verbeamtet. Winfried brachte verschiedene Mordfälle mit, damit wir einen Einblick in die tägliche Arbeit gewinnen konnten, aber auch sehen konnten, welche emotionale Anstrengung die Richtertätigkeit mit sich bringt. Dazu möchte ich euch einen der Mordfälle im Detail erläutern.
Hierbei handelt es sich um den Fall Heinz Puschnik. Puschnik war in Heppenheim Abteilungsleiter bei Langnese. Er galt als Mensch, der sich durch seine Unauffälligkeit und Seriosität auszeichnete. Dies änderte sich rapide, als er seinen Chef eines Tages mit verstellter Stimme anrief. Daraufhin ließ er seinem Chef ein Paket mit einer unscharfen Bombe zukommen, welches einen besonderen Einband besaß. Einige Zeit später würgte er seine Freundin in einem Streit.
Nachdem sie Anzeige erstattete, legte Puschnik in seiner Wohnung Feuer. Bei der polizeilichen Vernehmung gestand er alle Taten. Die Motive von Puschnik sind der Polizei und dem Gericht ein Rätsel geblieben. Die Strafkammer des Landgerichts Darmstadt verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe über fünf Jahre und sechs Monate. Aufgrund der Revision, die Puschnik beim Bundesgerichtshof einreichte, kam er nach vierzehn Monaten aus der Untersuchungshaft frei.
Nachdem Bbr. Jäger uns dies erzählt hatte, zeigte er uns eine Folge von „Aktenzeichen XY- Fälle ungelöst“, die am 15.07.1988 ausgestrahlt wurde. Am 23. Oktober 1987 wurde Puschnik mit gefesselten Füßen tot in einem Wald bei Erlangen aufgefunden. Bei ihm wurde ein Kalender über rätselhafte Geldtransaktionen entdeckt. Puschnik wohnte nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft bei seiner Mutter. Dem Kalender ist zu entnehmen, dass er einer Inkassotätigkeit in mehreren Städten in ganz Deutschland nachkam. Das dadurch beschaffte Geld ging zum größten Teil an einen ominösen Mann namens Gerd. Seiner Familie gaukelte Puschnik vor, bei einem Computerunternehmen als Arbeiter im Vertrieb zu arbeiten.
Der Mordfall und seine Umstände wurden bis heute noch nicht aufgeklärt. Da der Studienort Darmstadt im Allgemeinen sehr technisch geprägt ist, bot der Vortrag eine willkommene Abwechslung. Die WS war gut besucht, die Anwesenden wurden mit einem spannenden Vortrag belohnt. Dafür möchten wir uns recht herzlich bei Bbr. Winfried Jäger bedanken. Auch dafür, dass Winfried am 15.06.2016 den zweiten Teil seiner WS zum Besten geben wird. von Bbr. Paul Weidner
Der mysterioese Fall von Heinz Puschnik aus dem Jahr 1987
Premiere vor 6 Stunden.
Warum aenderte Heinz Puschnik ploetzlich sein ganzes Wesen? was hat es mit dem Job auf sich? Dargestellt wurde der Fall in der Aktenzeichen XY Sendung vom 15.07.1988
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