Die Odyssee eines 28-jährigen Südtirolers Gedächtnisverlust, Obdachlosigkeit – und riesiges Glück Samstag, 23. Februar 2019 | 11:47 Uhr
Bozen/Mailand – Im Jänner 2018 ist ein 28-jähriger Südtiroler nach Mailand gefahren, um eine Freundin zu besuchen. Dann hat sich seine Spur verloren. Nun ist der Vermisste wieder aufgetaucht, wie die Online-Ausgabe der Zeitung „ll giorno“ berichtet. Der junge Mann hatte offenbar eine Amnesie erlitten und war in die Obdachlosigkeit abgedriftet.
Die Geschichte des 28-Jährigen klingt unglaublich. Nachdem er rund ein Jahr lang in Mailand auf der Straße gelebt hatte, wurde er erst kürzlich gefunden.
Wie es der Zufall will, hat sich ein Paar aus Südtirol einen Kurzurlaub gegönnt, um sich die Stadt näher anzuschauen. In Südtirol leben die beiden ausgerechnet im Haus gegenüber von jenem der Schwester des 28-Jährigen.
Als sie durch die Straßen schlenderten, erblickten sie den Vermissten und erkannten ihn trotzt seiner verwahrlosten Erscheinung wieder.
Der junge Mann hatte einen langen Bart und sah deutlich mitgenommen von den Nächten unter freiem Himmel aus. Doch weil er nur Südtiroler Dialekt spricht, hegte das Paar keine Zweifel mehr, dass es sich um den Bruder ihrer Nachbarin handelt. Trotzdem reagierte der 28-Jährige eher abweisend und zog sich zurück.
Doch das Paar ließ nicht locker und folgte dem Vermissten aus sicherer Distanz. Schließlich trafen die beiden auf eine Streife der Stadtpolizei und berichten von ihrer Begegnung. Nun wollten auch die Beamten der Sache auf den Grund gehen.
Sie näherten sich dem Obdachlosen und versuchten, sich mit ihm zu unterhalten – allerdings mit nur geringem Erfolg. Nachdem die Ordnungshüter den jungen Mann beruhigt hatten, briachten sie ihn ins Büro, um ihn zu identifizieren, da er keine Dokumente bei sich hatte. Unterdessen händigten die beiden Südtiroler den Ermittlern die Telefonnummer der Schwester des Vermissten aus.
Die Nachricht muss für die Angehörigen wohl kaum zu fassen gewesen sein. Sofort brachen die Mutter und die Schwester des 28-Jährigen von Südtirol nach Mailand auf. Sobald er die beiden Frauen sah, breitete sich ein Lächeln über das Gesicht des 28-Jährigen aus – als ob etwas in ihm wusste, wen er vor sich hatte.
Da der Mann volljährig ist, hätte er sich auch abwenden und weiter seiner Wege gehen können, doch der 28-Jährige erklärte, ohne zu zögern: „Ich kehre nach Hause zurück.“ Auf diese Weise wurde die Familie wieder vereint.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*