40-Jährige vermisst – wurde sie Opfer eines Verbrechens?
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Gesehen wurde Daniela Langer zuletzt am 19. Mai. Danach verliert sich die Spur der 40-jährigen Frau aus der Feldzeugmeisterstraße 2 in Moabit. Die schlanke Frau, 1,65 Meter groß, gilt als äußerst zuverlässig. Deshalb geht die Polizei davon aus, dass sie das Opfer eines Tötungsverbrechen geworden sein könnte. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.
Seit drei Jahren arbeitet Daniela Langner in einer Privatpraxis für Psychiatrie und Neurologie. „Sie hat bislang keinen Tag gefehlt“, erzählt ein Ermittler. Regelmäßig sei Daniela Langer ins Fitness-Studio gegangen. Auch dort wurde sie nicht mehr gesehen, hieß es bei der Kripo. Der 19. Mai war Daniela Langners letzter Arbeitstag – danach hatte sie Urlaub. Die Reise hatte sie bereits gebucht: Eine Fahrt an die Ostsee auf die Insel Usedom gemeinsam mit einer guten Freundin. Doch am Abreisetag blieb Daniela Langer fern. Zu erreichen war die allein lebende Frau auch nicht. Die Freundin erstattete Vermisstenanzeige bei der Polizei. „Wir haben erst einmal ein paar Tage abgewartet, ob sie nicht doch wieder auftaucht. Doch dann sprach alles dafür, dass ein Verbrechen vorliegt“, sagte ein Kripo-Ermittler. Ein Nachbar will die Frau mit dem dunklen, schulterlangen Haar und dem Blumen-Tattoo auf dem Rücken am Tag ihres Verschwindens noch auf der Straße gesehen haben. „Die Wohnung war völlig unauffällig: Keine Spuren eines Kampfes oder Ähnliches“, sagt ein Ermittler. Nun bittet die Polizei dringend um Mithilfe. Die Kripo fragt, wer Angaben zu Daniela Langer machen kann, oder wer sie gesehen hat. Zeugen können sich unter der Rufnummer 4664 911101 melden. tabu
Vier Monate vor Georgine verschwand schon eine Nachbarin
B.Z.
2. Januar 2019 17:16
Genau 280 Meter trennen die Wohnungen von Ali K. (43) und Daniela Langer in Moabit. Seit dem 19. Mai 2006 fehlt von der 40-jährigen Arzthelferin jede Spur. Gibt es einen Zusammenhang?
von Katharina Metag und Timo Beurich
Langer verschwand nur vier Monate vor Georgine Krüger (14) und nur zwei Minuten Fußweg entfernt von der Adresse des mutmaßlichen Mörders …
Hat der vorbestrafte Sexualtäter noch eine weitere Vermisste auf dem Gewissen?
Rückblick: Am 25. Mai 2006 will Daniela Langer mit ihrer Freundin Annemarie A. (60) an die Ostsee fahren, doch die wartet vergeblich, erreicht ihre Freundin nicht. Höchst besorgt erstattet sie Vermisstenanzeige. Befragungen von Nachbarn ergeben: Sechs Tage zuvor ist Langer zuletzt gesehen worden.
Der Fall geht schon kurz darauf an die Mordkommission. Denn die sonst so zuverlässige Arzthelferin in einer psychiatrischen Praxis in Prenzlauer Berg kommt auch drei Wochen später nicht mehr zur Arbeit. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Frau einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist“, sagt Norbert Preuschoff, Leiter der 1. Mordkommission, damals der B.Z.
Von Daniela Langer fehlt jedes Lebenszeichen
Bis heute gibt es kein Lebenszeichen von Daniela Langer. Doch die Verhaftung des Verdächtigen im Fall Georgine Anfang Dezember weckt einen neuen Verdacht. Die Vermisste lebte an der Feldzeugmeisterstraße – knapp 300 Meter entfernt von der Wohnung des mutmaßlichen Killers an der Stendaler Straße.
Übergriffe auf Mädchen und Frauen?
Ali K., so berichten Anwohner, war nicht nur bei jungen Mädchen übergriffig. Auch erwachsene Frauen sollen von ihm sexuell belästigt, eine Frau aus der Stendaler Straße sogar vergewaltigt worden sein.
Daniela Langer wirkte jünger, war sehr schlank und hatte dunkle Haare – wie Ali K.s andere Opfer. Unklar bleibt, ob K. zum Fall Langer bereits befragt wurde. Im Fall Georgine schweigt der mutmaßliche Mörder weiterhin.