Donnerstag, 06. Dezember 2018 Genervt von Sexspielen Berlinerin lässt Freund in Tonne verwesen Weil sie keine Lust auf noch mehr Sex hat, verabreicht eine Frau ihrem Freund Schlaftabletten. Er stirbt. In Salzburg muss sich die Berlinerin nun vor einem Gericht verantworten.
Weil sie genervt von Sexspielen war, hat eine 62 Jahre alte Berlinern ihrem österreichischen Freund Schlaftabletten verabreicht und ihn dadurch wohl unbeabsichtigt getötet. Das Landesgericht Salzburg verurteilte die in Deutschland wegen Betrugs gesuchte Krankenschwester zu sieben Jahren Haft.
"Sie wollte dem Freund, der damals nach bereits mehrstündigem Liebesspiel weiter Sex haben wollte, mit den Tabletten außer Gefecht setzen", zitieren die "Salzburger Nachrichten" den Staatsanwalt. Der Mann sei alkoholisiert gewesen. Das habe den Wirkstoff der Tabletten noch verstärkt. Der Mann sei deswegen in tiefe Bewusstlosigkeit gefallen und Stunden später tot gewesen. "Sie nahm eine Gesundheitsschädigung des Opfers in Kauf, aber sie wollte ihn nicht töten", so der Staatsanwalt laut "Salzburger Nachrichten" in seinem Schlussplädoyer.
Wenn aus Liebe tödliche Gewalt wird Die Geschworenen hätten in dem Verfahren nicht auf Mord befunden, sondern auf Körperverletzung mit tödlichem Ausgang, sagte ein Gerichtssprecher. Sie hätten die Frau auch wegen mehrerer anderer Straftaten für schuldig befunden, darunter Störung der Totenruhe. Die Frau kann gegen das Urteil Berufung einlegen.
Die Frau räumte ein, die Leiche ihres Freundes 2017 in einer Tonne versteckt zu haben. Sie habe ihre Ruhe haben wollen und dem Mann Schlaftabletten verabreicht, ihn aber nicht töten wollen, sagte sie. Sie habe wegen der Delikte in Deutschland nichts mit der Polizei zu tun haben wollen und die Leiche deshalb versteckt. Die Leiche des 73-Jährigen war schon stark verwest, als sie entdeckt wurde. Die Todesursache konnte deshalb nicht mehr eindeutig festgestellt werden. Das Paar hatte sich laut "Salzburger Nachrichten" im März 2017 im Internet kennengelernt.
Senior Heinz P. starb 18.05.2018 19:54 Prozess um den Toten in der Tonne Tot in einer Tonne: So fanden Polizisten Ende Juni 2017 den Pensionisten Heinz P. in seiner Garage in Mattsee. War anfangs noch von Mord-Verdacht die Rede, stand nun die Geliebte wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht. Sechs Schlaftabletten gab sie dem liebestollen Mann - er wachte nicht mehr auf.
Ich habe keine Sekunde daran gedacht, dass etwas passiert“, sagte die ganz in schwarz gekleidete Angeklagte (61). Für Staatsanwalt Michael Schindlauer handelte sie aber fahrlässig: „Sie betäubte ihn mit sechs Halcion-Tabletten und wusste, dass Alkohol die Wirkung verstärkt.“ Deshalb soll er gestorben sein, eine natürliche Todesursache schließt Gerichtsmediziner Harald Meyer aus. Und Verteidiger Johann Eder meint gar: „Die Anklage macht aus Möglichkeiten Fakten.“ Die 15-fach vorbestrafte Berlinerin arbeitete zudem 35 Jahre lang als Krankenschwester. Und da hatten sie keine Bedenken, fragte Richter Christoph Rother: „Nein, ich hab nicht nachgedacht.“
Todesfall nach nur einem Monat Beziehung
Im Mai 2017 hatten sich die Deutsche und der Fliesenlegermeister im Netz kennengelernt. Das Paar führte ein üppiges Liebesleben. An jenem Abend - einem zwischen 31. Mai und 3. Juni - aßen sie, tranken Alkohol, so die Angeklagte. Streit gab es keinen, aber verärgert war sie. Weil P. mehr wollte, was sie verweigerte. Daraufhin nahm sie eine Schlaftablette und drängte P., auch welche zu nehmen: „Fünf oder sechs.“ Er schluckte sie wortlos und freiwillig, erzählte die Frau.
Angeklagte war in Panik: „Ich hatte keinen Plan“
„Komisch“, befand Rother mit dem Verweis, dass P. zuvor Potenzförderndes einnahm. Medikamente war der Senior nicht gewohnt, brauchte sie auch nicht. Jedenfalls wachte sie morgens auf: „Er schnarchte und röchelte“. Stunden später fand sie ihn tot vor. Doch die Polizei rief sie nicht: „Ich hatte Angst.“ Sie wusste, dass deutsche Behörden sie per Haftbefehl suchten.
Frau zerrte Leiche alleine durchs Haus und versteckte sie in einer Bio-Tonne
Daraufhin wickelte sie den Leichnam ein: zuerst in ein Betttuch, dann in Plastikfolien, das sie mit einer Schnur und Klebeband viermal umwickelte. Im Prozess zeigte sie es grob vor: mit einem Kopfhörerkabel und einem Packerl Taschentücher. Für den Forensiker „erstaunlich“, dass sie dies alleine schaffte. Den Toten zerrte sie eine Stiege runter, ließ ihn tagelang liegen. Bis sie eine grüne Bio-Tonne kaufte, und ihn reinschob. Sie kaufte auch 40 kg Beton zum „Platten ausbessern“. Und P.s VW Passat verscherbelte sie. Wie zu hören war, googelte die Angeklagte auch: nach einer Wohnung in Salzburg, einem Urlaub und Haus-Verkaufspreisen. Am Freitag wird fortgesetzt.
Mordprozess um Leichenfund in Mattsee: Angeklagte suchte im Internet nach Gefriertruhe
Im fortgesetzten Prozess am Landesgericht Salzburg gegen eine 62-jährige Deutsche, die wegen Mordes an ihrem 73-jährigen Freund in Mattsee angeklagt ist, sind am Dienstag Zeugen und erneut die Beschuldigte einvernommen worden. Morgen, Mittwoch, wird noch ein Zeuge befragt, dann könnte - falls keine Beweisanträge eingebracht werden - noch am selben Tag ein Urteil gesprochen werden.
Laut Anklage soll die Beschuldigte den Pensionisten Anfang Juni 2017 sechs bis sieben Schlaftabletten ohne sein Wissen mit einer Flüssigkeit verabreicht haben, weil ihr die Sexspiele mit ihm zu viel geworden seien.
Die in Deutschland mehrfach vorbestrafte Diplomkrankenschwester habe in Kauf genommen, dass ihr Freund daran sterben könne, denn er habe zuvor ein Potenzmittel eingenommen und Alkohol konsumiert.
Diese Mischung könnte zum Tode geführt haben. Nachdem der Mann verstorben war, versteckte die Frau die Leiche in einer Kunststofftonne in der Garage seines Hauses. Der Tote wurde am 27. Juni 2017 entdeckt und die Deutsche noch am selben Tag festgenommen.
Die 62-Jährige bestritt eine Tötungsabsicht. Sie habe nur Ruhe haben und schlafen, dem Mann aber nichts antun wollen, beteuerte sie. Zum Thema Schlafmittel wurde heute jene Ärztin befragt, die der Beschuldigten das Mittel "Halcion" verschrieben hatte. Die Patientin habe ihr erzählt, dass sie wegen einer krebsverdächtigen Schwellung am Körper schlecht schlafe. "Ich habe ihr dann das Schlafmittel verschrieben, ich habe es ausgesucht. Man nimmt normalerweise eine halbe Tablette davon. Wenn man dennoch nicht schlafen kann, dann eine ganze Tablette." Es handle sich um ein leichtes Schlafmittel, erklärte die Allgemeinmedizinerin. "Auch mit zehn Halcion-Tabletten kann man sich normalerweise nicht umbringen."
Frau suchte im Internet nach einer Gefriertruhe Im Fokus der ergänzenden Einvernahme der Angeklagten durch das Schwurgericht unter Vorsitz von Richter Philipp Grosser stand gestern und heute auch das "Nachtatverhalten". Die Frau suchte im Internet nach einer Gefriertruhe, bestellte eine Kunststofftonne, verkaufte das Auto des Pensionisten um 5000 Euro und wurde von Zeugen beobachtet, wie sie Gegenstände aus seinem Haus trug.
Weiters fotografierte sie den Reisepass, den Führerschein, den Pensionistenausweis, den Pensionsbescheid und die Kreditkarte des Opfers ab, um eine Kreditkarte zu eröffnen und auch Bestellbetrügereien zu begehen, so der Vorwurf. Die Antworten fielen spärlich aus. "Die Gefriertruhe im Haus war alt und kaputt." Warum sie die Leiche pietätlos in die Tonne steckte? "Ich hätte auch ein Loch schaufeln können", sagte die Beschuldigte zu einer beisitzenden Richterin.
Die Richterin hakte nach: Warum sie denn im Juni gleich fünf Männer auf Internetplattformen kontaktiert habe, nachdem sie festgestellt habe, dass ihr Freund tot war, das sei kein Zeichen von großer Trauer. "Ich war traurig. Und wütend, dass er mich alleine gelassen hat und einfach gestorben ist", so die Angeklagte. "Wir haben ja beide im Internet gechattet, er mit seinen Frauen, das ist die Unterhaltungswelt." Um "den Kopf freizumachen", habe sie sich im Juni auch mit einem Bekannten in Italien getroffen. Die zweite beisitzende Richterin ließ ebenfalls nicht locker: Die Angeklagte habe, nachdem sie in Deutschland wegen Betrugsverdachtes per Haftbefehl gesucht wurde, in Österreich als U-Boot gelebt und bei verschiedenen Männern Unterschlupf gesucht und sich von ihnen aushalten lassen. "Man könnte den Eindruck haben, das Materielle geht Ihnen über alles." Dazu die Angeklagte leise: "Nein, das stimmt nicht."