In den vergangenen Wochen kamen Bewohner des Flüchtlingsheims Boostedt mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus. Die Polizei hat einen Verdacht ...
Seit einigen Wochen schon kam es in der Landesunterkunft Boostedt zu merkwürdigen Vergiftungserscheinungen. Bewohner wurden in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei ermittelte wegen möglicher Straftaten.
"Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge sollen innerhalb der Landesunterkunft Boostedt giftige Substanzen von einer bislang unbekannten Person in Umlauf gebracht worden sein.“ (Polizeibericht)
Bei den Stoffen soll es sich „nicht um harmlose oder natürliche Kräuter“ gehandelt haben, sonder um Substanzen, die „durchaus eine gesundheitsschädigende Wirkung“ entfalten können, so die Polizei.
Die Kriminalinspektion Bad Segeberg ermittelte, ob es einen Zusammenhang mit den Vergiftungserscheinungen gibt. Die Ermittlungen ergaben, dass es nach derzeitigem Stand keine Hinweise für ein Fremdverschulden, also Giftanschläge, gibt.
"Vielmehr ist wahrscheinlich, dass Bewohner vereinzelt entsprechende Substanzen einnehmen, um sich mittels eines dadurch erforderlich gewordenen Aufenthaltes in einem Krankenhaus einer Rückführung zu entziehen.“ (Nico Möller, Polizeidirektion Bad Segeberg)
Die Behörden warnten in diesem Zusammenhang am 20. November 2018 in den Landesunterkünften Boostedt und Neumünster mehr als 1.800 Migranten vor der Einnahme unbekannter Substanzen.
Wie der „NDR“ berichtet, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Kiel, dass derartige Fälle ein „deutschlandweit bekanntes Phänomen“ seien. Menschlich sei das bedauerlich, doch der Weg, dadurch „eine rechtskräftige Aufenthaltsbeendigung zu verhindern“ sei falsch. (sm)
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