Justizvollzugsanstalt Hannover: Immer öfter kommt es hinter niedersächsischen Gefängnismauern zu Gewaltausbrüchen gegen die Aufsichtsbeamten.
Hannover (dpa) – Gefängnisaufseher in Niedersachsen sind im vergangenen Jahr häufiger Opfer von Gewalt geworden. Die Zahl der Angriffe von Häftlingen, die eine Dienstunfähigkeit des Aufsehers zur Folge hatten, verdoppelte sich 2017 nahezu von 11 auf 20.
Justizbeamte durch Attacken dienstunfähig Nach Angaben des Justizministeriums waren die betroffenen Beamten in diesen Fällen mehrere Tage nicht in der Lage zu arbeiten. Solche Übergriffe ereignen sich beispielsweise dann, wenn Häftlinge gegen ihren Willen getrennt werden sollen und sich mit Schlägen oder Tritten dagegen wehren.
Ebenso gab es im vergangenen Jahr mehr gewaltsame Konflikte zwischen Häftlingen. 24 Mal griffen JVA-Insassen im vergangenen Jahr andere Gefangene an. Das waren drei Fälle mehr als 2016. In vier Fällen wurden Gefängnis-Insassen einer Sexualstraftat beschuldigt, im Vorjahr war es ein Verdacht weniger.
Staatsanwaltschaft prüft Vorfälle Alle Vorfälle in den Justizvollzugsanstalten, Vorwürfe von Gefangenen oder Hinweise auf strafbare Handlungen müssen geprüft werden. Dazu werden sie der jeweils zuständigen Staatsanwaltschaft mitgeteilt.
Insgesamt ist die Zahl der Häftlinge in Niedersachsen von 2016 auf 2017 leicht gestiegen. Im vergangenen Jahr waren durchschnittlich 4839 Frauen und Männer in den Justizvollzugseinrichtungen im Land eingesperrt. Im Vorjahr waren es 4720 und damit 119 weniger.