Polizei findet toten Säugling - Mutter unter Verdacht Aktualisiert: 09.10.18 11:11
Vor zwei Wochen wurde ein Notarzt zu einer Asylunterkunft in Otterfing gerufen. Wenig später konnte der nur den Tod eines Säuglings feststellen. Jetzt regt sich ein schrecklicher Verdacht.
Otterfing - Das Polizeipräsidium Rosenheim berichtet: Am Donnerstagmorgen, 27. September 2018, verstarb ein dreimonatiges Säuglingsmädchen in Otterfing. Bei den rechtsmedizinischen Untersuchungen, die noch am selben Tag stattfanden, ergaben sich Hinweise, dass dem Kind durch äußere Gewalteinwirkung Verletzungen beigebracht worden waren, die zum Tod geführt hatten.
Der Tatverdacht von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei richtet sich vornehmlich gegen die 28 Jahre alte Kindsmutter, die bereits in Untersuchungshaft kam.
Notarzt versucht, Säugling noch zu retten - vergebens Gegen 04.30 Uhr waren am Morgen des 27. September der Notarzt und die Polizei verständigt worden und zu einem Wohnhaus nach Otterfing gefahren, in dem Asylbewerber untergebracht sind.
Trotz sofortiger Behandlung und Reanimationsmaßnahmen konnte der Notarzt rund eine Stunde später nur mehr den Tod eines 3 Monate alten Säuglingsmädchens feststellen. Konkrete Hinweise auf eine Straftat gab es zu diesem Zeitpunkt keine.
Obduktion liefert verstörende Hinweise Auf Anordnung der sachleitenden Staatsanwaltschaft München II wurde der Leichnam noch am selben Tag im Rechtsmedizinischen Institut in München im Beisein von Ermittlern der Kripo Miesbach obduziert. Die Untersuchungen ergaben Hinweise darauf, dass dem Opfer durch äußere Gewalteinwirkung schwere Verletzungen beigebracht worden sein müssen, die schließlich zum Tod führten.
Mutter unter Verdacht Als dringend tatverdächtig gilt für die Strafverfolgungsbehörden derzeit die Mutter des Kindes, eine 28 Jahre alte nigerianische Staatsangehörige. Sie wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II deshalb am 28. September unter dem Tatvorwurf des Totschlags dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Richter erließ einen Haftbefehl gegen die Tatverdächtige, sie kam im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt.
Im Blick der Ermittler der Kripo Miesbach steht auch ein Bekannter (28) der Tatverdächtigen. Eine mögliche Tatbeteiligung des ebenfalls nigerianischen Staatsangehörigen wird im Rahmen der umfangreichen und aufwändigen Ermittlungen derzeit geprüft.