Toter Säugling in einem Wald in der Nähe von Sigmaringen gefunden afp Von afp
Di, 04. September 2018 um 11:32 Uhr
Südwest
Bei Arbeiten in seinem Walstück nahe Stetten am kalten Markt hat ein Mann ein totes Baby entdeckt. Vieles ist noch unklar. Eine Obduktion soll mehr Aufschluss bringen.
In einem Wald in Baden-Württemberg ist ein toter Säugling gefunden worden. Ein Mann entdeckte das Neugeborene am Montag bei Arbeiten in seinem Waldstück nahe Stetten am kalten Markt, wie die Polizei Konstanz und die Staatsanwaltschaft Hechingen am Dienstag mitteilten. Seit wann der tote Säugling dort lag, war zunächst unklar - ebenso die Todesumstände und das Alter des Kinds. Mehr Aufschluss sollte eine Obduktion bringen.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur bislang unbekannten Kindsmutter dauerten an. Gesucht wird nach Zeugen, die in den vergangenen Tagen verdächtige Beobachtungen nahe des Fundorts machten oder eine Frau kennen, die bis vor kurzem noch schwanger war und nun kein Kind hat.
Totes Neugeborenes wird am Mittwoch obduziert LESEDAUER: 2 MIN
5. September 2018 DEUTSCHE PRESSE-AGENTUR Nach dem Fund eines toten Neugeborenen in der Nähe von Stetten am kalten Markt sucht die Polizei weiterhin nach der unbekannten Mutter. Die Kriminalpolizei Sigmaringen nehme weiterhin Hinweise von Zeugen entgegen, teilte ein Sprecher am Mittwochmorgen mit.
Auch könne man noch keine Angaben zur konkreten Todesursache des am Montag in einem Waldstück gefundenen Babys machen. Die für Dienstag angesetzte Obduktion – zur Klärung der Todesursache, der Todeszeit und des Alters – wurde auf Mittwoch verschoben. Mit ersten Ergebnissen sei frühestens am Nachmittag zu rechnen.
Mehr entdecken: Toter Säugling im Wald von Frohnstetten gefunden Die Polizei hofft auf Hinweise von Zeugen, die möglicherweise in den vergangenen Tagen verdächtige Wahrnehmungen im Bereich der Landstraße 453 zwischen Kaiseringen und Frohnstetten gemacht haben oder eine Frau kennen, die bis vor kurzem noch schwanger war und jetzt kein Kind vorweisen kann.
POL-TUT: 3. Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Konstanz - Toter Säugling "Joris" beerdigt 25.09.2018 – 17:10
Stetten am kalten Markt (ots) - Toter Säugling "Joris" beerdigt
Der am 03.09.2018 in einem Waldstück auf der Gemarkung Frohnstetten aufgefundene Neugeborene, der vom Standesamt zwischenzeitlich den Namen "Joris" erhalten hat, wurde am Dienstagvormittag in aller Stille auf dem Friedhof in Stetten am kalten Markt beigesetzt. Wie mit der beigefügten Pressemitteilung vom 06.09.2018 bereits berichtet wurde, kam "Joris" lebend zur Welt. Die Umstände seines Todes sind unklar.
Es ergeben sich hierzu folgende Fragen:
1. Wer hat in den letzten Monaten Veränderungen bei einer Frau (nicht zwingend kinderlos) oder einem Mädchen wahrgenommen, wie zum Beispiel
- Auffällige Gewichtszunahme oder plötzliche Gewichtsabnahme - Änderung des Kleidungsstils, z.B. tragen von weiten Kleidungsstücken - Vermeidung von Sport, Freizeitaktivitäten oder sozialen Kontakten 2. Haben entsprechende Frauen/Mädchen, auf eine Schwangerschaft angesprochen, eine solche verneint oder möglicherweise eine Erklärung dazu geliefert.
Eine erhebliche seelische oder körperliche Beeinträchtigung der noch unbekannten Kindsmutter ist ohne Hilfe oder einer ärztlichen Nachversorgung anzunehmen.
Das Kriminalkommissariat Sigmaringen bittet um Hinweise unter der Rufnummer 07571/104-0.
Erster Staatsanwalt Markus Engel, Tel. 07471- 944-214
Erster Kriminalhauptkommissar Bernd Schmidt, Tel. 07531/995-1012
POL-KN: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Konstanz vom 06.09.2018 - Vorläufiges Obduktionsergebnis des toten Säuglings liegt vor
06.09.2018 – 14:50
Konstanz (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Konstanz vom 06.09.2018
Stetten am kalten Markt
Vorläufiges Obduktionsergebnis des toten Säuglings liegt vor
Die Obduktion des am vergangenen Montag tot aufgefundenen, männlichen Säuglings hat ergeben, dass dieser über das vergangene Wochenende zur Welt gekommen ist und nach seiner Geburt gelebt hat. Das Neugeborene war neben einem Waldweg mit einem Handtuch (Größe 160 x 80 cm) und einer Papiertüte (siehe Bilder) abgelegt worden. Ob der Gebärvorgang im dortigen Bereich oder an einer anderen Örtlichkeit stattgefunden hat, ist unbekannt.
Personen, die am vergangenen Wochenende Beobachtungen gemacht haben, die im Zusammenhang mit diesem Geschehen stehen können oder die Hinweise zur Herkunft des abgebildeten Handtuches oder der Papiertüte geben können, werden gebeten, sich mit der beim Kriminalkommissariat Sigmaringen eingerichteten 16-köpfigen Ermittlungsgruppe unter Tel. 07571/104-0, in Verbindung zu setzen.
Anl.: 2 Bilder
Erster Staatsanwalt Markus Engel, Tel. 07471- 944-214
Erster Polizeihauptkommissar Markus Sauter, Tel. 07531-995-1010
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Konstanz vom 04.09.2018
Stetten am kalten Markt
Tot aufgefundener Säugling
Bei Arbeiten in seinem Waldstück auf der Gemarkung Frohnstetten hat ein Zeuge am Montagvormittag gegen 11.15 Uhr ein totes Neugeborenes aufgefunden. Zur Klärung der genauen Todesursache, Todeszeit und Alter des Säuglings wurde von der Staatsanwaltschaft Hechingen beim zuständigen Amtsgericht die Obduktion des Neugeborenen beantragt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur bislang unbekannten Kindsmutter dauern an. Zeugen, die in den vergangenen Tagen verdächtige Wahrnehmungen im Bereich der Landestraße 453 zwischen Kaiseringen und Frohnstetten gemacht haben oder eine Frau kennen, die bis vor kurzem noch schwanger war und jetzt kein Kind vorweisen kann, werden gebeten, sich beim Kriminalkommissariat Sigmaringen, Tel. 07571/104-0, zu melden.
Totes Baby im Wald gefunden: Von der Mutter fehlt jede Spur
Leiche des Säuglings Anfang September gefunden, Hinweise führten noch nicht zur Mutter
Stetten - Rund drei Monate nach dem Fund einer Babyleiche in einem Wald in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) fehlt von der Mutter weiter jede Spur.
Zwar seien vereinzelt Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, aber die hätten keine Erkenntnisse gebracht, sagte ein Polizeisprecher. Der Junge hatte laut Obduktion noch gelebt, als er zur Welt kam.
"Die Ermittlungen laufen weiter. Der Fall wurde noch nicht zu den Akten gelegt", sagte der Sprecher.
Die Leiche des Säuglings war Anfang September von einem Zeugen bei Arbeiten auf einem Waldgelände entdeckt worden.
POL-KN: 4. Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Konstanz vom 11.01.2019 zum tot aufgefundenen Säugling "Joris" Weitere Ermittlungserkenntnisse
11.01.2019 – 09:34
Stetten am kalten Markt (ots) - Trotz der umfangreichen und intensiven Nachforschungen der von der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen beim Kriminalkommissariat Sigmaringen eingerichteten Ermittlungsgruppe "Wald", darunter auch eine Flugblattaktion und Anwohnerbefragung in den Gemeinden Frohnstetten und Kaiseringen, konnte die Mutter des am 03.09.2018 in einem Waldstück auf der Gemarkung Frohnstetten tot aufgefundenen "Joris" bislang nicht ermittelt werden.
Zwischenzeitlich liegt allerdings das Gutachten der toxikologischen Untersuchung vor. Demzufolge dürfte die Mutter des Säuglings während der Schwangerschaft Betäubungsmittel und Medikamente konsumiert haben. Die Kriminalpolizei schließt deshalb nicht aus, dass sich die Frau möglicher Weise in der Drogenszene aufhält oder aufgehalten hat. Durch diesen Umstand erhoffen sich die Beamten neue Ermittlungsansätze, die sie auf die Spur der Mutter des Neugeborenen führen, dessen Todesumstände nach wie vor unklar sind.
Mit Blick auf den möglichen Drogenumgang werden Personen, denen sich die Frau eventuell offenbart hat oder denen die Schwangerschaft aufgefallen ist, gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Sigmaringen unter der Rufnummer 07571/104-0, zu melden.
Erster Staatsanwalt Markus Engel, Tel. 07471- 944-214
Erster Polizeihauptkommissar Markus Sauter, Tel. 07531-995-1010
Neue Erkenntnisse zu totem Baby "Joris" von Frohnstetten
25.8.2021, 15:05 UHR Im Fall des vor drei Jahren bei Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) tot aufgefundenen Neugeborenen gibt es neue Erkenntnisse. Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen, damit die Mutter zu finden.
Die Erkenntnisse stammen aus einer neuen Untersuchungsmethode der Universität Amsterdam, der sogenannten Isotopenanalyse, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Ravensburg. Die Methode ermögliche es, aus Gewebeproben des Kindes Rückschlüsse darauf zu ziehen, wo sich die Mutter vor der Geburt aufgehalten hat.
Vorübergehend am Meer gelebt? Danach könnte die unbekannte Mutter in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft in wärmeren Gegenden am Meer gelebt haben, zum Beispiel in Frankreich, Belgien, Griechenland oder Spanien. Die Daten würden nahelegen, dass sich die Unbekannte während der Schwangerschaft nicht permanent in einer Region aufhielt und vermutlich auch nicht ihr ganzes Leben in Deutschland verbracht hat. In jüngeren Jahren könnte sie auch in Osteuropa oder in Skandinavien gelebt haben.
Handtuch an Fundort Der neugeborene Säugling war Anfang September 2018 in einem Waldstück auf der Gemarkung Frohnstetten gefunden worden, zusammen mit einem Handtuch in den Farben Grau, Schwarz, Rot und Weiß und einer roten Papiertüte mit der Aufschrift "Wäsche zum Wohlfühlen". Die Untersuchung ergab, dass der Junge lebend geboren wurde. Als man ihn fand, war er tot.
Standesamt taufte Säugling "Joris" Ein toxikologisches Gutachten bei dem Säugling 2018 ergab, dass die Mutter während der Schwangerschaft Betäubungsmittel und Medikamente konsumiert und sich möglicherweise in der Drogenszene bewegt haben dürfte. Das Standesamt nannte den Jungen "Joris" und ließ ihn auf dem Friedhof in Stetten am kalten Markt beerdigen. Nach wie vor ist eine Belohnung von 4.000 Euro für entscheidende Hinweise ausgesetzt.