schon vor Weihnachten aber hier noch nicht gelistet
16-Jähriger sticht in Darmstadt auf Ex-Freundin ein 24. Dezember 2017
DARMSTADT. Ein 16-jähriger Mann hat am Freitagabend (22.12.2017) gegen 20.40 Uhr seine ehemalige Freundin lebensgefährlich verletzt. Nach bisherigen Ermittlungen war der Jugendliche in der Schepp Allee mit der 17-Jährigen zusammengetroffen. Vor einem Anwesen soll er mehrfach mit einem Messer auf die junge Frau eingestochen haben. Diese wurde durch die Tat schwer verletzt, ist mittlerweile aber außer Lebensgefahr.
Im Rahmen von umfangreichen Fahndungsmaßnahmen konnte der 16-Jährige, bei dem es sich um einen Flüchtling handelt, am frühen Samstagmorgen (23.12.2017) gegen 01.15 Uhr an seiner Wohnanschrift in Arheilgen widerstandlos festgenommen werden. Er räumte die Tat ein. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt wurde der 16-Jährige am Samstagvormittag dem Haftrichter vorgeführt und im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Trotz intensiver Suchmaßnahmen konnte das Tatmesser bislang nicht gefunden werden. Der 16-Jährige gab gegenüber den Ermittlern an, es im Bereich des Tatorts weggeworfen zu haben. Da es sich um ein wichtiges Beweismittel handelt, bittet die Polizei umgehend um Mitteilung, sollte ein Messer gefunden worden sein oder gefunden werden. Hinweise nimmt das Kommissariat 10 der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 06151 / 969-0 entgegen.
(Quelle: Polizei)
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Altersprüfung bei Flüchtling nach Messerstichen auf 17-Jährige
Wenige Tage vor dem tödlichen Messerangriff auf eine 15-Jährige in Kandel hat sich in Darmstadt eine ähnliche Tat ereignet. Eine 17-Jährige wurde schwer von ihrem Ex-Freund verletzt. Beim angeblich 16-jährigen Tatverdächtigen wird nun das Alter geprüft.
Nach lebensgefährlichen Messerstichen auf ein 17-jähriges Mädchen in Darmstadt lässt die Staatsanwaltschaft das Alter des mutmaßlichen Täters, eines jungen Flüchtlings, überprüfen. Dazu werde ein Gutachten erstellt, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Der 16-jährige Afghane soll seine Exfreundin zwei Tage vor Weihnachten mit mehreren Messerstichen schwer verletzt haben, er sitzt in Untersuchungshaft. Das Mädchen ist außer Lebensgefahr.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, der junge Mann sei vermutlich ohne Papiere eingereist und sehe „deutlich älter aus“, als es das angegebene Alter vermuten lasse. Andererseits seien das lediglich äußere Merkmale, die alleine noch keinen Hinweis auf das tatsächliche Alter lieferten. „Wir gehen davon aus, dass ein Ergebnis des Gutachtens erst in einigen Monate vorliegt“, sagte die Sprecherin. Es müssten zahlreiche einzelne Untersuchungen etwa der Zähne vorgenommen werden.
Der Mann soll die Tat am 22. Dezember im Beisein einer anderen Person begangen haben. Danach floh er. Der 16-Jährige wurde in der Nacht zum Samstag an seiner Wohnanschrift festgenommen und gab die Tat zu. Bei dem jungen Mann handelt es sich den Angaben zufolge um einen Flüchtling. Gegen ihn sei Haftbefehl erlassen worden. Zuvor hatte das „Darmstädter Echo“ über Details zu dem Fall berichtet.
Kurz nach den Weihnachtsfeiertagen hatte eine ähnliche Tat mit tödlichem Ausgang im rheinland-pfälzischen Kandel für großes Aufsehen gesorgt. Dort hat nach den bisherigen Ermittlungen ein 15-Jähriger seine gleichaltrige Exfreundin in einem Drogeriemarkt erstochen.
Der Tatverdächtige ist wie in dem Darmstädter Fall ein unbegleiteter minderjähriger Flüchtling. Auch bei dem 15-Jährigen aus Rheinland-Pfalz wird nun überprüft, ob es sich um sein tatsächliches Alter handelt. Der Fall Kandel hatte die Debatte über die Altersfeststellung junger Flüchtlinge neu entfacht.
Tatverdächtiger lebte in Wohngruppe
Bei dem Opfer handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um eine Marokkanerin, die in Darmstadt lebt. Am Tag nach der Tat hatten die Ermittler mitgeteilt, dass die junge Frau nicht mehr in Lebensgefahr schwebe.
Der 16-jährige Tatverdächtige aus Darmstadt war nach Polizeiangaben 2015 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen und hatte zuletzt in einer Wohngruppe gelebt. Bei der Tat soll er von einer andere Person begleitet worden sein. Die Ermittler hatten kurz vor Weihnachten erklärt, dass der 16-Jährige die Tat eingeräumt habe. Das genaue Motiv ist bislang unklar.
17-Jährige außer Lebensgefahr / Verdächtiger ist Afghane / Rohheitsdelikte nehmen in Hessen zu
In der Schepp Allee im Verlagsviertel hat am 22. Dezember ein 16-jähriger Tatverdächtiger mindestens zehnmal auf seine deutsche Ex-Freundin eingestochen. Foto: André Hirtz In der Schepp Allee im Verlagsviertel hat am 22. Dezember ein 16-jähriger Tatverdächtiger mindestens zehnmal auf seine deutsche Ex-Freundin eingestochen.
Von Patrick Körber
DARMSTADT - Es war zwei Tage vor Heiligabend, als ein 17-jähriges Mädchen in der Schepp Allee gegen 20.45 Uhr Opfer einer Messerattacke wurde. Der mutmaßliche Täter ist ihr Ex-Freund, ein 16-jähriger Flüchtling aus Afghanistan. Nach Angaben der Darmstädter Staatsanwaltschaft soll der junge Mann mindesten zehnmal mit einem Springmesser auf den Oberkörper des Mädchens eingestochen haben.
Zeugen hörten die Schreie der Jugendlichen und alarmierten Polizei und Rettungswagen - keine Sekunde zu früh. Denn das 17-jährige Opfer kämpfte angesichts der schweren Verletzungen um das Leben. Mittlerweile ist die Jugendliche außer Lebensgefahr. Sie konnte aber bislang noch nicht zu der Tat vernommen werden.
WAS TUT DIE STADT?
Derzeit sind 168 jugendliche unbegleitete Flüchtlinge in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe Darmstadt untergebracht. Sie leben in Wohngruppen mit acht bis zwölf Plätzen, die ausschließlich von Fachkräften aus der Sozialarbeit betreut würden, so Sozialdezernentin Barbara Akdeniz (Grüne). Laut Akdeniz ist es in den Einrichtungen verpflichtend, dass die Themen Rollenbilder, Sexualität und Konfliktbewältigung in den Wohngruppen - wie auch in anderen Flüchtlingseinrichtungen - thematisiert werden. Das Wertesystem unserer Gesellschaft werde erläutert. In den Unterkünften herrsche die Devise: "Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen und Kinder." Wer schlägt, muss gehen. Fälle von Körperverletzung würden zudem zur Anzeige gebracht.
Der Verdächtige lebt in einer Wohngruppe
Der Tatverdächtige, der als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland kam und in einer Wohngruppe in Darmstadt lebt, wurde kurz nach der Tat festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Staatsanwältin Barbara Homm geht nicht davon aus, dass der mutmaßliche Täter vor der Anklageerhebung auf freien Fuß kommt. Die Tat wiegt zu schwer, und die Fluchtgefahr scheint hoch. Die Tatwaffe, die nicht beim Tatverdächtigen gefunden wurde, konnte die Polizei mithilfe von Metalldetektoren im Umkreis des Tatorts sicherstellen.
Der Fall ähnelt erschreckend dem Fall aus dem südpfälzischen Kandel, der sich wenige Tage später, am 27. Dezember, abspielte. Mit dem traurigen Unterschied, dass das 15-jährige Mädchen aus Kandel die Messerstiche nicht überlebte. Auch hier wird als Täter der 15-jährige Ex-Freund verdächtigt, der ebenfalls aus Afghanistan stammt. Das Mädchen und deren Vater hatten im Vorfeld Anzeige unter anderem wegen Bedrohung, Nötigung und Beleidigung erstattet. Zur Vorgeschichte und zum vermeintlichen Motiv der Messerattacke in Darmstadt kann die für die Ermittlungen zuständige Staatsanwaltschaft noch nichts sagen. Eine weitere Parallele zum Fall in Kandel: Auch in Darmstadt gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass das tatsächliche Alter des Täters höher ist. Nach dem Wunsch der Staatsanwaltschaft soll das nun ein Gutachten klären. Das muss aber ein Richter entscheiden.
Da sich das hessische Innenministerium weigert, Zahlen aus dem Jahr 2017 herauszugeben, bevor Innenminister Peter Beuth die Polizeiliche Kriminalstatistik für Hessen offiziell vorgestellt hat, lässt sich schwer ermitteln, ob von Flüchtlingen/Zuwanderern begangene Gewaltverbrechen ein weiter zunehmendes Problem sind.
Die vorliegenden Zahlen stammen aus dem Jahr 2016. Für den Bereich Darmstadt liegt der Anteil von Zuwanderern bei der Gewaltkriminalität (Körperverletzung, Vergewaltigung oder Raub) bei insgesamt 10,5 Prozent (33 von 314 Fälle). Im Landkreis Darmstadt-Dieburg liegt der Anteil im selben Jahr bei 17,2 Prozent (46 von 267). Bei zehn Fällen von Gewaltdelikten in Darmstadt war unter Beteiligung von Flüchtlingen laut Polizei ein Messer im Spiel.
In der Polizeistatistik für ganz Hessen aus dem Jahr 2016 zeigt sich, dass Gewalt gegen Frauen durchaus ein Problem ist. Laut Landeskriminalamt (LKA) sind bei 27,7 Prozent der Fälle, bei denen Zuwanderer tatverdächtig sind, Frauen zum Opfer von Straftaten geworden. Insgesamt zählt das LKA 1.270 Fälle in Hessen. Dabei handelte es sich in 748 Fällen um Körperverletzung, in 207 Fällen um Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, in 137 Fällen um Bedrohungen und in 20 Fällen um Stalking. Weniger als die Hälfte der weiblichen Opfer (532) haben die deutsche Staatsangehörigkeit. Bei Straftaten, bei denen Täter und Opfer Zuwanderer sind, stellen Körperverletzungsdelikte mit 85,3 Prozent den mit Abstand größten Anteil.
Die meisten Straftaten (ohne Verstöße gegen das Aufenthalts- oder Asylgesetz) wurden in Hessen von Zuwanderern aus Algerien (3.326), Syrien (2.444) und Afghanistan (2.395) begangen. Syrer und Afghanen stellen die größten Flüchtlingsgruppen im Jahr 2016 mit jeweils über 5.700 beziehungsweise 5.600 Menschen in Hessen. Algerier sind es weniger als 500, obwohl ihnen die meisten Straftaten zugerechnet werden.
Eine aktuelle Statistik des hessischen Justizministeriums zeigt ebenfalls auf, dass die Kriminalität unterschiedlich auf die Herkunftsländer verteilt ist. Bei der Statistik der in Haft genommenen Zuwanderer im November 2017 führen Algerier die Statistik mit 63 Fällen an, dann folgen Afghanen (39), Marokkaner (36) und Syrer (23). Bei den Rohheitsdelikten macht die hessische Polizeistatistik von 2015 bis 2016 einen Anstieg von 1.958 auf 3.622 Fälle aus. Jedoch sind 2016 auch 20.500 weitere Flüchtlinge nach Hessen gekommen. 2015 waren es rund 75.000.
Afghane sticht 17-Jährige mit Messer nieder: Neues Detail bekannt
Darmstadt - Der Afghane, der kurz vor Weihnachten in Darmstadt ein 17-jähriges Mädchen mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt hat, war wahrscheinlich bereits 18 Jahre alt.
Zu diesem Ergebnis sei die Rechtsmedizin in einem Gutachten gekommen, sagte Oberstaatsanwalt Robert Hartmann am Montag in Darmstadt und bestätigte damit Medienberichte. Die Gutachter gingen von einem Mindestalter von 16,1 Jahren aus.
Der Beschuldigte werde voraussichtlich vor einer Jugendstrafkammer angeklagt, ob die Öffentlichkeit dann teilweise oder ganz ausgeschlossen werde, entscheide die Kammer.
Noch hat die Staatsanwaltschaft aber keine Anklage erhoben. Die Ermittlungen laufen noch. Der Afghane sitzt wegen versuchten Mords in U-Haft.
Der Mann soll seine Ex-Freundin - eine Marokkanerin aus Darmstadt - zwei Tage vor Weihnachten mit mindestens zehn Messerstichen schwer verletzt haben. Das Motiv war zunächst noch unklar.
Kurz nach Weihnachten war es zu einer ähnlichen Tat im rheinland-pfälzischen Kandel gekommen, dabei wurde die 15-jährige Mia getötet.
Der mutmaßlich aus Afghanistan stammende Täter war nach einem Gutachten zwischen 17,5 Jahren und wahrscheinlich etwa 20 Jahre alt. Auch gegen ihn wird voraussichtlich nach Jugendstrafrecht verhandelt.