Richter-Satz hat Folgen „Wenn es bei uns so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?“ 16.12.17, 14:30 Uhr
Außerdem soll er Mitarbeiter der Einrichtung mit einem Messer angegriffen, im Supermarkt eine Glasflasche auf ein kleines Kind geworfen, bei seiner Verhaftung eine Polizeibeamtin bespuckt und Frauen mit Begriffen wie „Nazi-Hure“ und „Scheiß-Deutsche“ angebrüllt haben. Laut dem Bericht konterte Richter Stephan Zantke bei der Verhandlung am Mittwoch die Taten mit folgendem Satz: „Wenn es bei uns so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?“
Deutlich härteres Urteil
Nachdem die Staatsanwaltschaft 15 Monate Haft auf Bewährung gefordert hatte, schüttelte Zantke den Kopf und verkündete sein Urteil: Zweieinhalb Jahre Gefängnis ohne Bewährung. Der Richte wandte sich nach Angaben der Bild mit folgenden Worten an den Angeklagten: „Wie ein wilder Berserker haben Sie sich verhalten. Sie erhalten von unseren Steuern ein Dach überm Kopf – und jetzt müssen wir noch Ihren Schaden bezahlen. Sie sind frauenfeindlich und achten nicht mal Kinder.“
Wie die Freie Presse aus Chemnitz jetzt schreibt, haben Zantkes Ansprache und sein Urteil deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Das Amtsgericht könne sich vor Briefen und Mails kaum retten, Dankesschreiben kämen aus allen Teilen Deutschlands.
Viele Reaktionen
Der „Knallhart-Richter”, wie ihn die Bild-Zeitung nennt, hat offenbar einen Nerv getroffen. Die Sprecherin des Amtsgerichts, Sibylle Peters, sagte der Freien Presse: „Ich glaube, viele Menschen haben einfach den Eindruck, dass nun ein Richter das ausgesprochen hat, was viele denken.” Sie betont aber auch: „Das Urteil wäre genauso ausgefallen, wenn es sich um einen Deutschen gehandelt hätte.”