Toter in Saarbrücken gefunden: Polizei vermutet Verbrechen
(Saarbrücken (dpa/lrs)) Die Ursache für den Tod eines 41 Jahre alten Mannes in Saarbrücken ist weiter unklar. Die Obduktion durch das rechtsmedizinische Institut in Homburg dauerte am Mittwochnachmittag noch an, sagte ein Polizeisprecher. Nach ersten Ermittlungen gehe die Polizei aber von einem Kapitalverbrechen aus. Ein Team von 40 Beamten suchte die Umgebung am Mittwoch nach Hinweisen ab.
15.11.2017
Der Mann war am Dienstagnachmittag von seinem Vater tot in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Alt-Saarbrücken aufgefunden worden. Wie lange er schon tot in der Wohnung lag, ließ sich zunächst nicht sagen.
Mordkommission „König“ ermittelt Mord im Hochhaus auf der „Folsterhöhe“
Ein 41-Jähriger aus Kasachstan ist in der achten Etage eines Hochhauses auf der „Folsterhöhe“ tot aufgefunden worden. Nach SZ-Informationen starb er an Stichverletzungen. Von Michael Jungmann Ein 41 Jahre alter Mann, der aus Kasachstan stammt, ist in seiner Wohnung in der achten Etage eines Hochhauses auf der „Folsterhöhe“ im Stadtteil Alt-Saarbrücken umgebracht worden. Nach SZ-Informationen starb er an Stichverletzungen. Der Vater des Alleinstehenden Z. fand am Dienstagnachmittag gegen 17.30 Uhr die Leiche und alarmierte die Polizei.
Beim Landespolizeipräsidium wurde die Mordkommission „König“ mit acht Ermittlern unter der Leitung von Kriminalhauptkommissarin Andrea Barth eingerichtet. Der Name der „Moko“ weist auf die Straße „Königsbruch“ hin, in der der Tatort liegt. Beamte der Spurensicherung waren am Mittwoch den ganzen Tag in der Wohnung und deren Umfeld mit der akribischen Tatortaufnahme beschäftigt. Zudem wurden Nachbarn befragt. 40 Bereitschaftspolizisten durchsuchten die Umgebung des Hochhauses nach Tatwerkzeug und vielleicht auf der Flucht weggeworfenem Spurenmaterial.
Die Leiche des 41-Jährigen wurde gestern in der Gerichtsmedizin der Homburger Universitätsklinik obduziert. Mit Ergebnissen wird erst an diesem Donnerstag gerechnet.
Polizeisprecher Georg Himbert wollte weder Angaben zu Tathergang, noch zu Todeszeitpunkt und Fundort der Leiche machen. Informationen, der Mann sei erstochen worden, wurden nicht bestätigt. Begründet wird dies mit so genanntem „Täterwissen“, also Details, die nur Täter und Ermittler kennen.
Mord im Hochhaus Fahnder wühlen auf der Folsterhöhe im Müll
„Die Hintergründe der Tat sind weiter unklar!“ Polizeisprecher Stephan Laßotta hatte am Donnerstag im Mordfall um den 41 Jahre alten Kasachen Igor Z.auf viele Fragen keine wirklichen Antworten. Von Michael Jungmann
„Die Hintergründe der Tat sind weiter unklar!“ Polizeisprecher Stephan Laßotta hatte am Donnerstag im Mordfall um den 41 Jahre alten Kasachen Igor Z.auf viele Fragen keine wirklichen Antworten. Der alleinstehende Mann war am späten Dienstagnachmittag, wie bereits berichtet, in seiner Wohnung in der achten Etage des Hochhauskomplexes „Königsbruch“ auf der Saarbrücker Folsterhöhe tot aufgefunden worden. Bestätigt wurde, dass das Opfer mehrere Stichverletzungen, so das Ergebnis der Obduktion, erlitt.
Die achtköpfige Mordkommission (Moko) „König“ zieht derzeit alle möglichen Register. Beamte der Bereitschaftspolizei durchsuchten auf der Suche nach Tatwerkzeug und Spurenträgern rund um das große Mehrfamilienhaus Mülltonnen und Abfallberge. Hat der Mörder vielleicht auf der Flucht in Tatortnähe etwas entsorgt? Wie es heißt, wurden mehrere Gegenstände sichergestellt. Ob sie mit der Bluttat in Zusammenhang stehen, muss untersucht werden.
Rund um den Tatort waren Polizeibeamte weiter mit der Befragung von Nachbarn und Anwohnern beschäftigt. In diesem Umfeld gibt es noch viel zu tun. Angeblich sind unter der Adresse 400 Anwohner registriert. Der 41-Jährige lebte nach Angaben von Nachbarn unauffällig und zurückgezogen.
Derweil wird nicht nur im Wohngebiet „Folsterhöhe“ spekuliert, dass der Kasache seinen Mörder möglicherweise gekannt hat und ihm selbst am Dienstag die Tür geöffnet hat. Denn: Dort soll es angeblich keine Hinweise auf Beschädigungen oder einen Einbruch geben. Nach Informationen unserer Zeitung konzentrieren sich die Ermittlungen derzeit auf den Bekanntenkreis des Mannes und die Auswertung seiner Telefon- und Internetkontakte.
Tötete der Mörder von der Folsterhöhe auch Frau in Alt-Saarbrücken?
1. Dezember 2017 | Saarbrücken
Saarbrücken: Fahndungserfolg für die Polizei! Vorgestern nehmen die Beamten einen 45-Jährigen Russen fest, der in dringendem Tatverdacht steht, Mitte November einen 41 Jahre alten Saarbrücker auf der Folsterhöhe erstochen zu haben. Gegen den Mann wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen, er sitzt seit gestern in der JVA Saarbrücken. Nach derzeitigem Erkenntnisstand der Polizei kannten sich der Verdächtige und das Opfer, das in seiner Wohnung offenbar mit Drogen dealte.
Aufgrund umfangreicher Ermittlungen der Mordkommission „König“ konnte nachgewiesen werden, dass er zum Tatzeitpunkt Kontakt mit dem 41-jährigen Saarbrücker hatte. Dies wird durch sichergestelltes Beweismaterial belegt. Deshalb durchsuchten Beamten auf Beschluss des Amtsgerichts am Mittwoch die Wohnung des Tatverdächtigen in Saarbrücken sowie zwei weitere Objekte in Saarbrücken und Dillingen, wo weiteres Beweismaterial sichergestellt wurde. Der Festgenommene äußert sich bislang nicht zur Tat, auch sein Motiv ist noch unklar. Einen Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt im Juli in der Metzer Straße, bei dem eine 38-Jährige aus dem Drogenmilieu umgebracht wurde, kann die Polizei derzeit nicht ausschließen.
Neuneinhalb Jahre Haft wegen tödlicher Messerstiche
07.06.2018 | 13:46 Uhr
Im Totschlagsprozess um tödliche Messerstiche auf der Saarbrücker Folsterhöhe ist der Angeklagte am Donnerstag zu neun Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Der 46-Jährige hatte einen Bekannten aus dem Drogenmilieu mit 20 Messerstichen in dessen Wohnung getötet.
Das Landgericht ordnete für den Heroinabhängigen zudem nach zwei Jahren und neun Monaten die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Der in Kasachstan geborene Deutsche habe den halbseitig gelähmten russischen Bekannten, von dem er Drogen bezogen hatte, "brutal und in einem Gewaltexzess" getötet, hieß es in der Urteilsbegründung. Eine Notwehrsituation habe die Kammer nicht gesehen, ebenso wenig wie die Verwirklichung eines Mordmerkmals.
Allerdings sei wegen der langjährigen Heroinsucht eine erhebliche Verminderung der Steuerungsfähigkeit nicht auszuschließen. Mit der Strafe blieb die Kammer unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die zwölf Jahre gefordert hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 07.06.2018 berichtet.
Nach dem Urteil im Prozess um tödliche Messerstiche in Saarbrückenhat die Verteidigung des zu einer langen Haftstrafe verurteilten 46-Jährigen Revision eingelegt. Das bestätigte der Anwalt des Mannes. Vergangenen Donnerstag war sein Mandant zu einer Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren wegen Totschlags verurteilt worden.
Im Prozess am Landgericht sahen es die Richter als erwiesen an, dass der Angeklagte Mitte November 2017 einen Bekannten aus dem Drogenmilieu mit 20 Messerstichen in dessen Saarbrücker Wohnung getötet hat. Sie sprachen in der Verhandlung auch von einem "Gewaltexzess". Das Urteil lautete neun Jahre und sechs Monate Haft. Zudem hatte das Gericht für den in Kasachstan geborenen, deutschen 46-Jährigen wegen einer langjährigen Heroinsucht nach zwei Jahren und neun Monaten die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet.
Die Richter waren mit der Strafe unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft geblieben, die zwölf Jahre gefordert hatte. Dennoch hatte die Anklagebehörde schon nach Verkündung des Urteils angekündigt, keine Rechtsmittel einlegen zu wollen.