Spurlos verschwunden: Verbleib von 30.000 abgelehnten Asylbewerbern unbekannt
Offenbar sind 30.000 abgelehnte Asylbewerber in Deutschland einfach verschwunden. Die deutschen Behörden wissen nichts von ihrem Verbleib. Ein neuer Behörden-Skandal in der Flüchtlingskrise?
Gut 30.000 abgelehnte und sofort ausreisepflichtige Asylbewerber sind nach einem Medienbericht verschwunden, ohne dass die Behörden Kenntnis über ihren Verbleib haben.
Sind 30.000 abgelehnte Asylbewerber untergetaucht? Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte der "Bild"-Zeitung: "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Ausländerzentralregister registrierte Ausreisepflichtige im Einzelfall möglicherweise bereits ausgereist oder untergetaucht sind, ohne dass die zuständige Ausländerbehörde hiervon schon Kenntnis beziehungsweise den Sachverhalt an das AZR gemeldet hat."
Die Zahl 30.000 hat die Zeitung errechnet aus der Differenz zwischen der Zahl der Ausreisepflichtigen und der der Leistungsbezieher unter ihnen: Nach Angaben der Bundesregierung seien laut Ausländerzentralregister mit Stand Dezember 2016 rund 54.000 Personen als ausreisepflichtig gemeldet - laut Statistischen Bundesamt hätten aber 2016 nur rund 23.000 Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen, heißt es in dem Bericht.
Kein digitaler Abgleich von Identitäten Doch wie kann es sein, dass 30.000 Asylbewerber einfach verschwinden? Laut "Bild"-Zeitung ist die fehlende Technik in Griechenland einer der Gründe. Als die Flüchtlingskrise im September 2015 ihren Höhepunkt erreicht, fertigen die griechischen Behörden Menschen aus Syrien schneller ab. Ob es sich bei den Flüchtlingen aber wirklich um Syrer handelt, ist völlig unklar. Fingerabdrücke wurden lediglich auf weißes Papier gedrückt, dazu per Handschrift Name und Adresse. Digitaler Abgleich? Fehlanzeige!