POL-HN: PRESSEMITTEILUNG vom 21.09.2017 mit einem Bericht aus dem Stadt und Landkreis Heilbronn
21.09.2017 – 17:16
Heilbronn (ots) - Heilbronn: Vorfall in Heilbronn - Zeugen nach Auffinden eines Mädchens gesucht
Noch völlig unklar ist, was mit einem elfjährigen Mädchen geschehen ist, das am Mittwochabend mit gefesselten Händen bei Heilbronn gefunden wurde. Nachdem dies eine Zeugin gegen 19.30 Uhr der Polizei gemeldet hatte, fuhren mehrere Streifen in die Weinberge, oberhalb der Straße Im Breitenloch. Wie erste Ermittlungen ergaben, hatte dort ein 47-jähriger Radfahrer, der in Richtung Wartberg unterwegs war, ein Mädchen entdeckt, das zwischen zwei Rebzeilen lag. Da das Mädchen auf Ansprache nicht reagierte rief er um Hilfe, worauf kurze Zeit später mehrere Zeugen hinzu kamen. Diese kümmerten sich um die Elfjährige, die dann auf die Personen reagierte. Dem augenscheinlich unverletzten Mädchen ging es eigenen Angaben zufolge gut. Wie es zu der Fixierung an den Händen kam oder wie das Mädchen in den Weinberg gelangte, ist bislang unklar, da die Elfjährige keine Erinnerung mehr an die Geschehnisse hat. Das Letzte an das sie sich erinnerte war, dass sie gegen 14 Uhr in einem Supermarkt in der Gaswerkstraße war und sich anschließend zu Fuß in Richtung der Brücke an der Unterführung in der Christophstraße begab. Danach fehlt jegliche Erinnerung. Die Kripo hat die Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen.
Personen, die Bereich der Gaswerkstraße, Christophstraße sowie in den Weinbergen oberhalb der Straße Im Breitenloch gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Heilbronn, Telefon 07131 104-4444, zu melden
Gefesseltes Mädchen (11) am Wartberg - Kripo ermittelt
20.09.17 - 22:46
von Anna-Maureen Bremer?
Die Kripo ermittelt. Das Mädchen wurde von Spaziergängern gefunden. Es sagt, es erinnere sich nicht daran, wie es dort hinkam.
Eine Heilbronnerin geht am Mittwochabend gegen 19 Uhr mit ihrem Hund am Wartberg spazieren. Plötzlich kommt ihr ein Mann auf einem Fahrrad entgegen. Er ist aufgelöst und fragt nach einem Telefon, um die Polizei zu rufen – ein Mädchen sei gefesselt.
Die Spaziergängerin geht wenige Schritte weiter und sieht das Mädchen in der Nähe der Weinreben sitzen. Ein Ehepaar ist bereits bei ihr. Die 41-Jährige Hundehalterin berichtet gegenüber echo24.de, die Kleine sei gefesselt gewesen. "Aber nicht mit einem Seil. Das sah eher aus, als wenn man etwas aus einer Plastiktüte herausgeschnitten hätte." Natürlich habe sie sofort die Polizei verständigt. ( ? Die Polizei sucht zu dem Vorfall dringend Zeugen!)
Polizei findet Anruferin und Kind nicht
"Das Problem war, dass wir der Polizei nicht einfach erklären konnten, wo wir genau am Wartberg waren. Deshalb haben sie über eine halbe Stunde zu uns gebraucht", erzählt die Heilbronnerin. "Das Mädchen hat gezittert, ich habe ihm deshalb sofort meine Jacke umgelegt und gesagt, sie soll vom Gras aufstehen. Weil ich bei ihr war, habe ich auch nicht mitbekommen, dass mein Handy mehrmals vibriert hat, weil die Polizei versucht hat, uns zu finden."
Natürlich habe sich die 41-Jährige während des Wartens mit der Elfjährigen unterhalten, erzählt sie. "Ich habe sie gefragt, ob sie Schmerzen habe, das hat sie verneint." Die Elfjährige wisse auch nicht, ob sie in ein Auto gestiegen sei oder ob sie jemand zuvor angesprochen habe.
Was ist passiert?
"Die Kleine sagt, sie sei gegen 13.45 Uhr im Rofu-Kinderland gewesen und habe dort einen Schreibblock gekauft", berichtet die Spaziergängerin. "Danach ist sie zum Aldi gegangen, um sich einen Pudding zu kaufen, und ab dann weiß sie nicht mehr, was passiert ist."
Die 41-Jährige, die als eine der ersten am Fundort des Mädchen war, weiß nicht, was sie von der Sache halten soll. "Mir kommt das unglaublich seltsam vor", sagt sie. "Das Mädchen hat sehr ruhig gewirkt - als die Polizei eintraf, wusste sie ihren Namen, ihr Alter und ihre Adresse im Hawaii-Viertel. Sie hatte auch eine Art Notizblock dabei, auf der das alles stand."
Auch sei aufgefallen, dass das Kind Sportschuhe trug, die voller Kletten waren. "Auch ihre Knie waren ganz verdreckt. Sie ist bestimmt gestürzt."
Zwischenzeitlich viele Menschen am Fundort
Acht Personen seien bis zum Eintreffen der Polizei bei dem Mädchen gewesen. Das Ehepaar, welches die Kleine gefunden hatte, die Heilbronnerin mit ihrem Hund, der Mann mit dem Fahrrad. Dazu kam ein weiteres Ehepaar und eines mit Hund.
Ist jemand an dem gefesselten Kind vorbeigefahren?
Die Hundehalterin wundert sich über ein Detail besonders: "Das Ehepaar, das zuerst da war, hat erzählt, dass ihm ein Auto entgegen kam und es wenige Meter später das Mädchen gefunden habe. Ich kann mir nicht erklären, wer an einem im Gras liegenden Kind vorbeifährt. Sie war doch von der Straße aus gut zu sehen!" Die Frau fragt sich, ob da jemand herzlos oder auf der Flucht war. "Das Ehepaar hat erzählt, dass sie das Mädchen im Gras liegen sahen. Es sei allerdings nicht bewusstlos gewesen und habe direkt reagiert, als es angesprochen wurde."
Eltern können nicht kommen
Vom Eintreffen der Polizei berichtet die 41-Jährige: "Die Polizei hat uns gefragt, warum wir denn das Mädchen nicht befreit hätten. Aber wir waren ja selbst vollkommen unsicher und wussten gar nicht, ob wir das dürfen. Sie war ja nur an den Händen gefesselt. Ein Polizist hat das Mädchen dann mit einem Messer befreit. Die ganze Zeit über hat sie ruhig gewirkt."
Die Beamten hätten das Mädchen gefragt, ob sie ihre Eltern dazuholen sollen, aber die Kleine meinte, dass ihre Mutter wohl nicht kommen könnte. "Ich habe das nicht richtig verstanden - ich glaube, sie meinte aus gesundheitlichen Gründen. Der Vater könne bestimmt auch nicht." Ob letztendlich ein Elternteil gerufen wurde, kann die Helferin nicht sagen. Nach Aufnahme ihrer Daten sei sie heimgeschickt worden, während sich die Polizei weiter um das Kind kümmerte.
Polizei bestätigt Einsatz der Kripo
Das Polizeirevier Heilbronn bestätigt derzeit nur den Einsatz der Kriminalpolizei. "Die Kripo ermittelt und das Mädchen wird versorgt. Mehr können wir dazu noch nicht sagen. Alles Weitere wäre Spekulation. Wir wissen weder wie das Kind dort hin kam, noch ob eine Straftat begangen wurde."
Es klingt wie im Krimi: Ein Mädchen wird gefesselt in einem Weinberg gefunden - ohne Erinnerung an das Geschehene. Nun versuchen die Ermittler herauszufinden, was passiert ist.
Heilbronn - Nach dem Fund eines gefesselten Mädchens in einem Weinberg in Heilbronn haben die Ermittler am Freitag weiter zu den Hintergründen geforscht. „Vier Kollegen arbeiten derzeit daran, Licht ins Dunkel zu bringen“, sagte eine Behördensprecherin auf Anfrage. Die Polizei nehme den Fall der Elfjährigen sehr ernst. „Wir können sagen, dass es keine Hinweise auf mögliche weitere Straftaten gibt“, meinte sie. Ein Radfahrer hatte das nach ersten Erkenntnissen unverletzte Mädchen am Mittwochabend entdeckt.
Das Kind habe in Gesprächen gesagt, es wisse nicht, wie es in den Weinberg gekommen sei. „Die Erinnerung endet gegen 14 Uhr etwa mit einem Besuch im Supermarkt“, sagte die Sprecherin. Spezialisten redeten mit dem Mädchen. Zudem sollte eine kriminaltechnische Untersuchung der verwendeten Plastikfesseln Hinweise geben.
Das Kind sei nicht als auffällig bekannt gewesen. Es war den Angaben zufolge bereits am Mittwochabend wieder zurück zu den Eltern gebracht worden, die es bis dahin nicht als vermisst gemeldet hatten.
„Wir können noch nicht viel sagen zu den Umständen“, sagte die Polizeisprecherin. Ermittlungsarbeit benötige Zeit. „An Spekulationen beteiligen wir uns nicht.“
Entführung nur vorgetäuscht? Elfjährige liegt gefesselt in Heilbronner Weinberg
Heilbronn (dpa) – Ein gefesseltes Mädchen ist in Heilbronn gefunden worden – offenbar unverletzt. Wie die Polizei gestern mitteilte, hatte ein Radfahrer die Elfjährige am Mittwochabend mit gefesselten Händen in Weinbergen entdeckt und die Beamten verständigt. Das nach ersten Erkenntnissen unverletzte Mädchen gab an, dass es ihm gut gehe. Warum es gefesselt war und wie es in den Weinberg gelangte, ist noch ein Rätsel. Die Elfjährige hatte laut Polizei keine Erinnerung mehr an das Geschehene. Das Letzte, an das sie sich erinnerte: Sie war in einem Supermarkt und ging danach zu Fuß in Richtung einer Unterführung.
Die Polizei untersucht jetzt die Fesseln nach Spuren. Eine kriminaltechnische Untersuchung der Plastikfesseln soll Hinweise auf den Hergang geben. Nach Angaben der Polizei ist nicht ausgeschlossen, dass das Mädchen mit der Tat Aufmerksamkeit erregen wollte.
Gefesseltes Mädchen: Polizei hat neue Erkenntnisse
27.09.17 - 11:55
von Daniel Hagmann?
Der Personenspürhund nahm sofort die Fährte des Kindes auf.
Nach wie vor bleibt mysteriös, was dem elfjährigen Mädchen heute vor einer Woche passiert ist: Die junge Heilbronnerin wurde gegen 19 Uhr - offenbar verwirrt - am Wartberg gefunden. Sie war mit einem Plastiktütenteil gefesselt und hatte angeblich keine Ahnung, wie sie dorthin gelangt ist. Das Mädchen hat eine Erinnerungslücke von etwa fünf Stunden. Klar ist aber nun: Die Elfjährige muss auf direktem Weg von einem Discounter in der Heilbronner Gaswerkstraße auf das Wartberg-Gelände gelangt sein. Denn ein Puddingkauf in dem Supermarkt gegen 14 Uhr ist das letzte, an das sich das Mädchen vor seinem Auffinden erinnert.
Ein Personenspürhund der Polizei hat nun die Spur des Mädchens im Discounter aufgenommen und direkt bis zum Auffindeort verfolgt. Frank Belz von der Heilbronner Polizei erklärt: "Der Weg verläuft zielgerichtet ohne nennenswerte Abschweifungen oder Umwege in Richtung der Weinberge."
Damit scheint nun erwiesen, dass sich die Elfjährige zwischenzeitlich nicht noch woanders aufgehalten hat oder gar an einen bislang unbekannten Ort verschleppt wurde. Belz betont: "Wir haben weiterhin keine Hinweise auf eine Straftat, da das Mädchen keine Verletzungsspuren hat."
Derzeit wartet die Heilbronner Polizei noch auf den medizinischen Befund. Vielleicht kann er Licht ins Dunkel bringen, warum dem Mädchen seine Erinnerung fehlt. Weiterhin steht noch das Untersuchungsergebnis der Plastikfesseln aus. Belz: "Wir ermitteln in alle Richtungen und können nichts ausschließen."
Immer noch hofft die Polizei auf Zeugenhinweise. Schließlich war das Wetter am vergangenen Mittwoch gut und der Wartberg ist als beliebtes Ausflugsziel bekannt. Hinweise, die die Erinnerungslücke des Mädchens schließen können, gibt es bislang aber nicht.
Spricht dies dafür, dass das Mädchen allein und völlig unspektakulär zum späteren Auffindeort gelangt ist? Wir vermuten: Falls ein möglicher Entführer sie dort hinauf geschleppt hätte, wäre dies doch bestimmt aufgefallen. Belz erklärt: "Wir sind weiter an der Sache dran und versuchen, die Umstände aufzuklären."
Information
Personen, die im Bereich der Gaswerkstraße, Christophstraße sowie in den Weinbergen oberhalb der Straße Im Breitenloch Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Heilbronn unter Telefon 07131/104-4444, zu melden.