Eine junge Frau ist Montagabend auf der Rolltreppe der U-Bahnstation Neubaugasse das Opfer einer Vergewaltigung geworden. Ein Unbekannter fiel kurz nach 22.00 Uhr von hinten über die 24-Jährige her.
Der Angreifer nötigte sein Opfer, dem es gelang, durch laute Schreie auf sich aufmerksam zu machen. Als ein Passant erschien, machte sich der Mann aus dem Staub. Der Zeuge begleitete die Frau anschließend nach Hause. Die Polizei sucht nun auch nach dem Mann, von dem sie sich weitere Informationen erhoffen.
Überwachungsaufnahmen werden ausgewertet Für die weitere Untersuchung wurden laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger bereits die Aufnahmen der Überwachungskameras angefordert. Außerdem wird untersucht ob es sich bei der U-Bahn, mit der die Frau ankam, um eine neue Garnitur handelte, da es dort ebenfalls Videoüberwachung gibt. Die völlig geschockte Frau konnte bislang keine Beschreibung ihres Peinigers geben.
Vergewaltigung in U3-Station: Zeuge meldete sich … U-Bahn-Station Neubaugasse: Trotz Aufzeichnungen der Überwachungskamera wird noch kein Fahndungsfoto veröffentlicht. Birgit Seiser Birgit Seiser 16.08.2017, 12:10 4 Shares Im Fall der Vergewaltigung am Montagabend auf der Mariahilfer Straße hat sich jetzt ein wichtiger Zeuge bei der Polizei gemeldet. Nachdem eine 24-Jährige gegen 22 Uhr auf einer Rolltreppe der U-Bahn-Station Neubaugasse vergewaltigt worden war, konnte das Eingreifen des Passanten Schlimmeres verhindern. Ersten Angaben zufolge wollte der Vergewaltiger sein Opfer mit einem Stock penetrieren.
Unterdessen ist die Identität des Täters weiter unklar. "Laut ihrer Aussage fasste der Angreifer von hinten unter den Rock des Opfers. Weil die Frau über Kopfhörer Musik hörte, bemerkte sie nicht, dass der Täter sich ihr näherte. Außderdem konnte sie den Mann nicht beschreiben", erklärt Polizeisprecher Thomas Keiblinger.
Stationswart war auf Rundgang Warum die Vergewaltigung in der belebten Station Neubaugasse, mitten auf der Mariahilfer Straße, nicht von mehreren Menschen bemerkt wurde, ist ein Rätsel. Laut Wiener Linien war ein Stationswart zum Zeitpunkt der Vergewaltigung im Einsatz. Ein Sprecher der Verkehrsbetriebe erklärte, dass dieser vermutlich gerade auf einem Sicherheitsrundgang gewesen sein dürfte. Außerdem sei die Station sehr groß, weswegen die Tat unbemerkt blieb.
Obwohl die Polizei bereits die Videos aus der Überwachungskamera gesichtet hat, soll heute noch kein Fahndungsfoto veröffentlicht werden.
Vergewaltigung: Wiener Linien sehen keine Sicherheitslücke
Geschäftsführer sprach von "unappetitlichem Vorfall" / Täter ist flüchtig / Autonome Frauenhäuser fordern Sensibilisierung. 16.08.2017, 18:00 21 Shares
Zwei Tage nach der Vergewaltigung einer 24-Jährigen in der U3-Station Neubaugasse kommen immer mehr neue Erkenntnisse ans Licht – aber auch Fragen. Die junge Frau war Montagabend um 22 Uhr unterwegs zu Freunden. Wie berichtet, stand sie auf einer Rolltreppe zur Mariahilfer Straße. Sie trug Kopfhörer und einen Rock, als sie ein Unbekannter von hinten packte und vergewaltigte. Ein Passant, der ihr zur Hilfe eilte, soll verhindert haben, dass der Unbekannte zusätzlich noch einen Stock verwendete. Der Zeuge begleitete die Frau zu Freunden, einen Tag später meldete er sich bei der Polizei. Der unbekannte Täter war am Mittwoch noch flüchtig.
Zwar übermittelten die Wiener Linien die Videos aus der Überwachungskamera, Fahndungsfotos veröffentlichte die Polizei Mittwoch aber noch nicht: Sie muss den Verdächtigen zuerst intern in Datenbanken abgleichen, ehe er von der Staatsanwaltschaft zur Fahndung ausgeschrieben wird.
"Unappetitlicher Vorfall" Am Mittwoch stellte sich indes vor allem die Frage, wie so ein Vorfall passieren kann. In einer videoüberwachten U-Bahn-Station auf der Mariahilfer Straße, an einem Abend vor einem Feiertag, wo für gewöhnlich viele Menschen unterwegs sind. Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, sprach von einem "unappetitlichen Vorfall". Aber: "Es gibt keine Sicherheitslücke." Bei 2,5 Millionen Fahrgästen pro Tag passiere im Vergleich immer noch recht wenig.
Laut Wiener Linien werde die Station Neubaugasse von 43 Kameras überwacht. Der Stationswart bekommt auf sechs Monitoren Bilder aus den Überwachungskameras zu sehen. Alles im Auge zu behalten, sei "nicht möglich". Der Stationswart habe die Vergewaltigung "nicht bemerkt". Er war zum Tatzeitpunkt mit der Schichtübergabe beschäftigt.
Künftig sollen die Wiener Linien aber "mehr Personalpräsenz" zeigen, wie Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) bei der Präsentation des neuen Sicherheitskonzepts für die U-Bahn erklärte. Bis 2019 werden 330 neue Mitarbeiter in neuen, roten Uniformen im U-Bahn-Netz unterwegs sein. 210 von ihnen sollen als Servicemitarbeiter die Einhaltung der Hausordnung kontrollieren. Die restlichen 120 werden zu Securitys ausgebildet.
Seit Mittwoch, sind die ersten 22 Security-Mitarbeiter im Einsatz. "Es geht um das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste, und auch der Frauen, das muss man schon sagen", sagt Sima. Auch die Stationswarte sollen ab sofort mehr Präsenz zeigen. "Kontrollgänge haben eine viel bessere präventive Wirkung", sagt Steinbauer.
Für die Geschäftsführerin der autonomen Frauenhäuser Maria Rösslhumer reicht das nicht: "Das Personal müsste gezielt geschult werden. Überhaupt wäre es wichtig, mit dem Thema ‚sexuelle Übergriffe‘ offener umzugehen." Dazu könnte sie sich etwa Ansagen über die Lautsprecher in den Stationen vorstellen: "Es muss klargestellt werden, dass Übergriffe nicht toleriert und ausnahmslos zur Anzeige gebracht werden."
U3-Vergewaltigung: Täter am Praterstern gefasst Der Mann verging sich am Montag in der U-Bahn-Station Neubaugasse an einer 24 Jahre alten Frau. Auch eine 17-Jährige wurde Opfer einer Sex-Attacke.
Am Nachmittag des 16.08.2017 gelang es fünf Polizisten, jenen Mann, der wegen eines sexuellen Übergriffs gegenüber einer 24-Jährigen am 14.08.2017 in der U-Bahn-Station Neubaugasse gesucht worden war, am Praterstern anzuhalten.
Die Beamten hatten den mutmaßlichen Täter anhand der Bilder aus einer Überwachungskamera wiedererkannt.