Folterinstrument Bügeleisen Brutaler Überfall auf Bäckermeister
(XY-Sendung vom 12. Juli 2017) Zwei Einbrecher überwältigen einen 68-Jährigen in seinem Haus. Offenbar vermuten die Täter einen hohen Bargeldbetrag dort. Die Täter haben ein Bügeleisen mitgebracht, mit dem sie ihrem Opfer schlimmste Verletzungen zufügen.
Dienstag, 4. Oktober 2016, kurz nach 3 Uhr. In der fränkischen Gemeinde Engelthal (Lkrs. Nürnberger Land) wird ein 68-jähriger Mann in seinem Haus von zwei maskierten Räubern angegriffen und brutal überwältigt. Das Opfer betreibt im Erdgeschoss seines Hauses eine kleine Bäckerei.
Der Tatort liegt in Engelthal, knapp 30 Kilometer von Nürnberg entfernt. Opfer in Lebensgefahr Die Täter gehen offenbar davon aus, dass der Bäckermeister eine große Summe Bargeld im Haus versteckt hat. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, fügen sie ihm mit einem Bügeleisen eine schwere Brandwunde am Bein zu. Als das Opfer ihnen rund 2.000 Euro aushändigt, reicht das den Tätern nicht.
Sie foltern den gefesselten und geknebelten Mann, indem sie ihm mindestens zehn Mal das heiße Bügeleisen auf den Körper pressen. Erst als sie sicher sind, dass der Mann ihnen kein weiteres Geld geben kann, lassen sie ihr lebensgefährlich verletztes und bewegungsunfähiges Opfer zurück und verschwinden wieder.
Spur zum Sperrbezirk Der 68-Jährige kann erst vier Stunden später durch Nachbarn befreit werden. 14 Prozent seiner Hautoberfläche sind verbrannt. Er muss mehrfach operiert werden.
Die Polizei hat eine Theorie, wie die Täter an Informationen über ihr Opfer gelangt sein könnten: Der alleinstehende 68-Jährige ist des öfteren in Gaststätten im Nürnberger Sperrbezirk unterwegs gewesen und war mit einer Tänzerin befreundet. Sie trat in verschiedenen Lokalen auf. Sind die Täter im Rotlichtviertel auf ihn aufmerksam geworden?
Täterbeschreibung: beide etwa 40 bis 50 Jahre alt, ca. 1,70 bis 1,75 m groß, schlank, osteuropäischer Akzent.
Fragen nach Zeugen:
Wer hat in der Tatnacht oder zuvor im Raum Engelthal Beobachtungen gemacht, die mit dem Überfall in Zusammenhang stehen könnten? Wer hat möglicherweise das bei der Tat benutzte Bügeleisen gefunden? Vermutlich war es ein weiß-blaues Modell. Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Zuständig: Kripo Schwabach, Telefon 09122 / 927 333
Hinweise nach "Aktenzeichen XY" Stand: 13.07.2017 | Lesedauer: 2 Minuten
Engelthal (dpa/lby) - Nach der TV-Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» sind bei der Polizei rund zwei Dutzend neue Hinweise zu einem brutalen Raubüberfall in Engelthal (Landkreis Nürnberger Land) eingegangen. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte, war darunter auf den ersten Blick aber keine heiße Spur. Die Angaben aus dem ganzen Bundesgebiet müssten nun genauer ausgewertet werden.
Anfang Oktober 2016 hatten zwei maskierte Täter nachts einen 69-jährigen, alleinstehenden Bäckermeister überfallen. Sie raubten mehrere Tausend Euro aus seiner Backstube und folterten den Mann stundenlang mit einem Bügeleisen - um an noch mehr Geld zu kommen. 14 Prozent der Hautoberfläche des Mannes wurde verbrannt, er schwebte zeitweise in Lebensgefahr und musste mehrfach operiert werden.
Herbert Lochner von der Kripo Schwabach sagte in der ZDF-Sendung, die Täter hätten das Bügeleisen extra mitgebracht. Er sprach von einer «erschreckenden Gefühlskälte», mit der sie vorgingen. Die Ermittler vermuten, dass die Täter aus dem Nürnberger Rotlicht-Milieu stammen. Denn der Bäckermeister war mit einer Tänzerin von dort befreundet und im Milieu hatte das Gerücht die Runde gemacht, der 69-Jährige sei besonders wohlhabend.
Für Hinweise, die zu den Tätern führen, wurde eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Die Männer sollen 40 bis 50 Jahre alt und schlank gewesen sein und einen osteuropäischen Akzent gesprochen haben.