PLUS Prozess In Oldenburg Mord ohne Leiche – Handys lügen nicht
von Marc Geschonke
Die seit Juni 2017 vermisste Danuta Lysien soll nun laut neuer „Erinnerungen“ des Angeklagten Marek Glinski in Litauen leben. Der Pole will einen Privatdetektiv für die Suche nach ihr einsetzen. Jetzt legten aber die Ermittler die Auswertung von Funkdaten vor. Und (auch) diese bringen den 57-Jährigen in weitere Erklärungsnot.
Oldenburg - Nach wie vor gibt es keine Belege für einen Mord an der seit Juni 2017 spurlos verschwundenen Krusenbuscherin Danuta Lysien, sehr wohl aber jede Menge Indizien dafür. Die meisten von ihnen sind eng mit der Personalie Marek Glinskis (57) verbunden. Seit nunmehr sieben Verhandlungstagen wird dem in Schwerte beheimateten Polen der Prozess gemacht – und auch die jüngste Runde geht klar an die Klägerseite.
Das Oldenburger Landgericht hat im Mordprozess im Fall der seit Juni 2017 vermissten Oldenburgerin Danuta Lysien am Dienstag ein Urteil gesprochen. Ein 57-Jähriger muss lebenslänglich in Haft, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Das Gericht ist von der Schuld des Angeklagten überzeugt, obwohl die Leiche des Opfers bis heute nicht gefunden wurde. Dass Danuta Lysien tot sein müsse, könne man nur schlussfolgern, sagte Richter Sebastian Bührmann.
Indizien deuten auf Angeklagten
Die 55-jährige gebürtige Polin sei entgegen ihrer Art absolut spurlos verschwunden - ohne Geld, ohne ein Ticket für eine Reise gekauft zu haben. Und noch am selben Tag hob der Angeklagte mit ihrer EC-Karte das erste Mal Geld ab. Er hat sich dem Gericht zufolge zuvor an die eher schüchterne, schlecht deutsch sprechende Oldenburgerin herangemacht, um an ihr Vermögen zu kommen. Es gebe zwar nur Indizien, so der Richter. Doch die würden alle auf den Angeklagten deuten. Komplize wird noch gesucht
Vor allem seine ständig wechselnden Geschichten zum Verschwinden seiner Bekannten machten ihn verdächtig. Mal soll Danuta Lysien mit einem Unbekannten ins Ausland geflohen sein, mal will der Angeklagte nur geholfen haben, ihre Leiche zu begraben, wisse aber nicht mehr wo. Da alle Geschichten, die der Angeklagte erzählt habe, so schnell widerlegt worden seien, bleibe als Wahrheit nur übrig, dass er der Mörder sei, sagte Richter Bührmann in seiner Urteilsbegründung. Nach einem Komplizen wird noch gesucht.
Verteidiger forderte Freispruch
Der auch aus Polen stammende Angeklagte, der in seiner Heimat bereits wegen eines Mordes verurteilt wurde und eine Haftstrafe abgesessen hat, hatte noch in seinem Schlusswort seine Unschuld beteuert. Sein Pflichtverteidiger forderte Freispruch. Auch wenn er selbst seinem Mandanten vieles nicht glauben könne, sei das noch kein Beweis für einen Mord. Dem folgte das Gericht nicht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
An diese 5 Vermisstenfälle in Bremen und umzu erinnern sich viele
Tagtäglich gehen bundesweit und in der Region Vermisstenfälle bei der Polizei ein. Manche dieser Fälle sind auch noch Jahre später im Gedächtnis.
Der Fall Danuta Lysien aus Oldenburg
Juni 2017: Die damals 56-jährige Danuta Lysien verschwindet spurlos aus Oldenburg. Sie hat weder Geld noch Tickets mitgenommen und hatte niemanden Bescheid gegeben. Dies ist für die Angehörigen der Grund für eine Vermisstenanzeige, denn dieses Verhalten war unüblich für die gebürtige Polin.
Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und findet ein halbes Jahr später das Auto von Danuta Lysien unter einer Autobahnbrücke in Bremen – von der Frau fehlt aber weiterhin jede Spur. Deswegen gründet sich eine Sonderkommission "DaLy", die bei ihren Ermittlungen auf zwei Männer aufmerksam wird. Die Beschuldigten hatten mit der EC-Karte der Vermissten knapp 20.000 Euro abgehoben. Ein Mann wird daraufhin festgenommen und des Mordes angeklagt. Das Gericht spricht ihn schuldig und verurteilt ihn zu einer lebenslangen Haftstrafe. Alle Indizien deuteten nach Angaben des Richters auf den Angeklagten.
Ob Danuta Lysien tatsächlich ums Leben gekommen ist, weiß bis heute niemand.
Oldenburg/Bremen - Die seit dem 24. Juni 2017 vermisste Danuta Lysien aus Oldenburg ist vermutlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Die Polizei hat im Juni zwei Tatverdächtige festgenommen, doch von der Vermissten fehlt jede Spur.
Danuta Lysien ist vermutlich tot. Die Polizei sucht nach dem Ablageort ihrer Leiche.
Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass Danuta Lysien tot ist. In der vergangenen Woche wurden mehrere Waldstücke im Raum Oldenburg erfolglos nach ihrer Leiche durchsucht.
Die damals 55-jährige Polin wurde zuletzt lebend am 24. Juni 2017 im Oldenburger Stadtteil Krusenbusch gesehen. Mit ihr verschwand auch ihr Auto, ein champagnerfarbener Mercedes Typ E 220, das erst im Februar in der Richard-Dunkel-Straße in Bremen wieder auftauchte.
Direkt nach ihrem Verschwinden haben zwei Männer mit der EC-Karte der Frau mehrmals Geld von ihrem Konto abgehoben. Mit den Bildern einer Überwachungskamera fahndete die Polizei nach einem der Männer, der vermummt an einem Geldautomaten in Polen gefilmt wurde (TAG24 berichtete).
Daraufhin klickten im Juni für zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen die Handschellen. Der 57-jährige Marek G. befindet sich seitdem als mutmaßlicher Haupttäter in Untersuchungshaft.
Der gebürtige Pole soll der Polizei gegenüber eingeräumt haben, das Geld abgehoben zu haben. Außerdem habe er weiteres Täterwissen offenbart.
Bereits in der Vergangenheit soll er in Polen eine mehrjährige Haftstrafe aufgrund eines Tötungsdeliktes verbüßt haben.
Bei dem zweiten Beschuldigten handelt es sich um den 28-jährigen Radoslaw B., der ebenfalls aus Polen stammt. Die Ermittler glauben, dass er an der Tötung der Frau beteiligt gewesen ist. Auch Radoslaw B. sitzt in Untersuchungshaft.
Beide Männer schweigen aber hartnäckig, was den möglichen Ablageort der Leiche von Danuta Lysien angeht. 5000 Euro Belohnung für Hinweise Die beiden Fotos zeigen die Tatverdächtigen Marek G. (links) und Radoslaw B. (rechts).
Deswegen setzen Polizei und Staatsanwaltschaft nun auf die erneute Mithilfe der Bevölkerung.
Die Ermittler der Soko "DaLy" wollen mit der nun beschlossenen Öffentlichkeitsfahndung herausfinden, ob die beiden Tatverdächtigen am 25. oder 26. Juni 2017 in Oldenburg oder Bremen beziehungsweise auf der Strecke zwischen den beiden Städten gesehen worden sind und so einen Hinweis auf den Ablageort der Leiche finden.
Vermutlich waren die beiden Tatverdächtigen im fraglichen Zeitraum mit einem dunklen Ford Focus Turnier mit UN-Kennzeichen und dem Mercedes der Frau unterwegs.
Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg hat bereits im Oktober 2017 eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die das Verschwinden aufklären können.
Die Polizei sucht Zeugen, die eines der beiden Autos oder die Beschuldigten selbst zwischen Oldenburg und Bremen gesehen haben. Sie werden gebeten, sich mit der Soko unter Telefon 0441 790 4115 in Verbindung zu setzen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Danuta Lysien ist vermutlich tot. Die Polizei sucht nach dem Ablageort ihrer Leiche.
06.04.2020
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