Mannheim Neckarstadt Mord an dreifacher Mutter gibt Rätsel auf
Viele Fragen nach dem Mord an 32-jähriger Frau sind noch ungeklärt
04.07.2017, 06:00 Uhr
Von Alexander Albrecht
Mannheim. Freitagabend, das Polizeirevier in der Mannheimer Neckarstadt; die Beamten protokollieren die Uhrzeit genau mit 19.04 Uhr: Ein junger Mann (23) erscheint und gesteht ein grausames Verbrechen. Beichtet, eine 32-jährige Bekannte in deren Wohnung umgebracht zu haben. Die Einsatzkräfte eilen sofort zum Tatort in die Fratrelstraße - und finden die Leiche der dreifachen Mutter.
Die Polizei nennt am Montag weitere Details, doch der Fall gibt nach wie vor viele Rätsel auf. So ist nach Angaben eines Sprechers noch völlig unklar, in welcher Beziehung der mutmaßliche Täter und das Opfer - beide Deutsche - zueinander standen. Spekulationen zufolge soll die 32-Jährige Drogenprobleme gehabt haben, ihr Ehemann aufgrund seiner Heroinsucht in der gemeinsamen Wohnung gestorben sein. Ob Rauschgift bei dem Mord eine Rolle gespielt hat, wollte der Polizeisprecher nicht kommentieren.
Mutmaßlicher Täter erschien schwer betrunken bei der Polizei
Fest steht dagegen, dass der 23-Jährige, der keinen festen Wohnsitz hat, schwer betrunken das Revier betreten hat. Eine Blutprobe ergab später nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft in Mannheim einen Alkoholwert von 2,6 Promille. In der Wohnung fanden die Beamten die wahrscheinliche Tatwaffe, ein Küchenmesser mit einer Klingenlänge von mehr als 20 Zentimetern.
Der Leichnam wies mehrere Stichverletzungen auf; er ist gestern von Heidelberger Rechtsmedizinern obduziert worden. "Die Ermittlungen zum Motiv laufen auf Hochtouren", sagte der Polizeisprecher auf RNZ-Anfrage.
Am Samstag wurde der mutmaßliche Täter dem Bereitschaftsrichter beim Amtsgericht Mannheim vorgeführt. Dieser erließ umgehend Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts. Seither sitzt der 23-Jährige in einer Justizvollzugsanstalt.
Der Tatort liegt in einer sogenannten gut bürgerlichen Wohngegend. Keines jener schwierigen Pflaster, wie sie in der Neckarstadt, vor allem im Ostteil, gelegentlich vorkommen. Besonders nach Mordfällen ist es üblich, dass Nachbarn, Angehörige oder Passanten Blumen, Karten, Schilder oder Kerzen im Gedenken an das Opfer am Ort des Geschehens hinterlassen. Doch davon war weder am Wochenende noch gestern Morgen etwas vor dem 20-Appartment-Haus zu sehen.
Vielleicht ist das ein Indiz für den Lebenswandel der Frau. Nachbarn berichteten, die 32-Jährige sei eher ruhig und zurückhaltend gewesen und habe kaum Kontakt zu ihnen gesucht.
Untermieter tötete dreifache Mutter 24-Jähriger wegen Totschlags angeklagt – 55 Mal auf das Opfer eingestochen
21.12.2017, 06:00 Uhr
Mannheim Neckarstadt: Mord an dreifacher Mutter gibt Rätsel auf
Mannheim. (U.W.) Mietstreitigkeiten sollen der Grund dafür gewesen sein, dass ein 24-jähriger Mann seine 32-jährige Vermieterin Ende Juni mit 55 Messerstichen umgebracht haben soll. Er selbst kann sich nach eigenen Aussagen kaum an die Tat erinnern. Seit Mittwoch muss sich der Mann nun wegen Totschlags vor dem Mannheimer Landgericht verantworten.
Die Frau hatte den damals Obdachlosen in ihrer Wohnung in Mannheim-Neckarstadt aufgenommen und verlangte dafür lediglich 50 Euro. Laut Anklage zahlte der Mann aber nur sporadisch und war bereits mit 350 Euro im Rückstand. Als die Frau am Abend des 30. Juni einen Teil des Geldes forderte, sei der Mann offenbar durchgedreht. "Er geriet völlig außer sich", sagte der Erste Staatsanwalt Frank Stork.
Der Mann soll ein Küchenmesser mit einer Klingenlänge von 20 Zentimetern ergriffen haben. Daraufhin versuchte die Frau aus der Wohnung zu fliehen. Vor der Eingangstür soll der Angeklagte sie von hinten attackiert und sie dabei mit dem Messer in Schulter und Nacken gestochen haben. Als die 32-Jährige sich umdrehte, soll er von vorne auf sie eingestochen und auch nicht abgelassen haben, als das Opfer bereits sterbend am Boden lag. Von diesem Tathergang geht die Staatsanwaltschaft aus. Das Opfer hinterlässt drei Kinder, die damals getrennt von der Mutter lebten. Das jüngste ist fünf Jahre alt.
Etwa eine Stunde später lief der Angeklagte blutüberströmt zum Polizeirevier und gestand das Verbrechen. "Daran kann ich mich nicht mehr erinnern, sagte der heute 24-Jährige zum Prozessauftakt. Er sei damals stark betrunken gewesen und sprach von einem Filmriss. Eine Blutprobe ergab rund drei Stunden nach der Tat einen Wert von 2,5 Promille. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass dessen Schuldfähigkeit eingeschränkt gewesen sei. Für ihn sei es"völlig unbegreiflich", warum er zugestochen hat. Er könne sich die Tat "in keiner Weise erklären". Der Mann bat Angehörige und Freunde des Opfers, ihm irgendwann zu verzeihen.
Der Angeklagte konsumiert nach eigener Aussage seit seiner Jugend Drogen und viel Alkohol. Bis zu einem Gramm Amphetamin habe er am Tag genommen. Der junge Mann war schon als Kind verhaltensauffällig. Mit neun Jahren legte er in einem Supermarkt Feuer, in dem seine Eltern als Putzkräfte arbeiteten. "Ich habe das nur gemacht, um Aufmerksamkeit zu bekommen", sagte der Mann. Er sei eifersüchtig auf den behinderten Bruder gewesen. "Ich dachte, ich wäre ihnen egal." Vor einigen Jahren bedrohte er seinen Stiefvater mit einem Golfschläger. Schließlich hätten ihn die Eltern Ende 2014 auf die Straße gesetzt. Der Grund: "Sie konnten nicht ertragen, dass ich ständig betrunken war."
In den folgenden Jahre habe er sich mit diversen Jobs über Wasser gehalten. In Folge seines Alkohol- und Drogenkonsums sei er jedes Mal schnell wieder entlassen worden. "Mein Leben geriet aus den Fugen", beteuerte der Angeklagte. Nach der Trennung von seiner Freundin im Sommer 2016 habe er an Selbstmord gedacht und verzweifelt die Polizei angerufen. Die brachte ihn in eine psychiatrische Klinik. Nach einem Alkoholrückfall musste er die Einrichtung nach zwei Wochen verlassen.
Im Herbst nahm das spätere Opfer den Obdachlosen in ihrer Wohnung auf. Dass er nur 50 Euro monatlich zahlen sollte, nannte er "gütig". Vor der Bluttat sei er mit Bekannten stundenlang durch Kneipen gezogen und habe viel getrunken. "Irgendwie" sei er dann zu der Wohnung gelangt und habe dort geklingelt. Was dann passierte, könne er nur "vermuten". Am nächsten Tag sei er in einer Ausnüchterungszelle aufgewacht. Das Urteil ist für den 24. Januar geplant.
Hat sein Leben denn schon jemals einen Rahmen gehabt?
Jeder ist für sein Tun und Lassen verantwortlich, nicht die Anderen. Was auch für das Opfer gilt. Drei Kinder die von "Anderen" versorgt werden müssen? Für Obdachlose gibt es Unterkünfte da bedarf es nicht so einer Privatinitiative.
7-9 Jahre, mehr wird es leider nicht geben.
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Geld für Alkohol war offenbar reichlich verhanden, sonst wäre die ausgedehnte Kneipentour am Monatsende nicht möglich gewesen.
Kann sich an nichts erinnern, wusste aber, dass er die Polizei verständigen musste. An die Sauftour kann er sich aber erinnern. Aha.
Wieder solch ein Kandidat, der einfach ein Messer nimmt und auf eine Frau einsticht. Zahlt sieben Monate die popelige Miete nicht und rastet dann aus, wenn sie wenigstens einen Teil davon haben will, sticht von hinten auf das fliehende Opfer. Was für ein elender Feigling.
Drei Stunden nach der Tat hatte er 2,5 Promille? Dann hatte er bei der Tat ca. 2,2 Promille. Mit einem solchen Spiegel fährt so mancher Alkoholiker sein Auto ohne Kratzer in die Garage. "War besoffen", "kann mich an nichts erinnern", etc. ist die neue Masche.
Wie @eugene sagt, ist der nach ein paar Jahren wieder draußen, wenn sich die Staatsanwaltschaft von diesem Mist einlullen lässt.
Mannheim Urteil im Totschlag-Prozess Im Sommer 2017 soll er seine Vermieterin erstochen haben - heute wird der mutmaßliche Täter sein Urteil hören. Am Mannheimer Landgericht geht der Prozess wegen des Verdachts des Totschlags heute zu Ende. Der Angeklagte soll in stark betrunkenem Zustand sein Opfer, bei dem er in Untermiete wohnte, getötet haben. Die Frau hatte den Mann Ende Juni 2017 in ihrer Wohnung auf seine Mietschulden aufmerksam gemacht - in Höhe von nur 50 Euro.
Darüber habe sich der 24-Jährige so geärgert, dass er auf die Frau losging und sie mit zahlreichen Messerstichen tötete, so die Anklage. Die Staatsanwaltschaft plädierte auf eine Haftstrafe von acht Jahren und eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt, die Verteidigung verzichtete in ihrem Plädoyer auf einen konkreten Strafantrag.
Vermieterin (†32) mit 55 Stichen getötet! Täter (24) zu 8 Jahren verurteilt 24.01.18 11:41
Mannheim-Neckarstadt - Vor dem Mannheimer Landgericht steht ein Mann, der im vergangen Jahr seine Vermieterin brutal getötet hat. Das Urteil und die Gründe dafür:
Nach der abscheulichen Tat in der Neckarstadt spricht das Mannheimer Landgericht am Dienstag (23. Januar) das Urteil über den heute 24-jährigen, der seine Vermieterin aus finanziellen Gründen erstochen hat.
Zwar ist die Beweislage eindeutig und der Angeklagte hat auch ein Geständnis abgelegt, jedoch wird lange über seine Schuldfähigkeit befunden. Grund: Zur Tatzeit hat er fast 3 Promille intus.
Nun hat das Landgericht entschieden Der zuständige Richter verurteilt den jungen Mann zu 8 Jahren Haft wegen Totschlags. Das bestätigt der Vorsitzende Richter am Landgericht Mannheim Joachim Bock am Mittwoch (24. Januar) auf Anfragen von MANNHEIM24.