Tännesberg – Im Fall des im Stausee versenkten Audi-Coupés gibt es neue Spuren!
Ein Polizei-Sprecher bestätigte, dass seit der letzten Veröffentlichung in BILD mehrere Hinweise auf mögliche Besitzer des Autos bei den Beamten eingegangen sind.
Eine weitere Spurt führt nach Westdeutschland: „Dort soll ein Mann leben, der früher hier in der Gegend Mitglied bei einem Audi-Club war und der Unterlagen zu dem Fahrzeug haben könnte“, so der Sprecher.
Der im Jahr 1973 gebaute 100-er Audi war bei Sanierungsarbeiten am Pfreimdstausee im Kreis Neustadt/Waldnaab gefunden worden. Er hatte Kennzeichen (SAD-AD 843) mit TÜV-Stempel bis Januar 1980. Offenbar lag er über 40 Jahre im Wasser.
Polizeihauptkommissar Tobias Wirth (50) zu BILD: „Wir gehen davon aus, dass der Wagen im Zusammenhang mit einer Straftat versenkt wurde.Eine normale Abfallentsorgung war das nicht“
Der Wagen mit den auffälligen schwarzen Rallyestreifen könnte etwas mit dem Verschwinden von Monika Frischholz (damals 12) im Jahre 1976 zu tun haben. Es soll einen Zeugen geben, der das Mädchen in so einen Wagen hat einsteigen sehen.
Rätselhafter Oldtimer im Stausee hat "dunkle Geschichte" - Zwei bayerische Cold Cases könnten dahinterstecken
14.10.2022
Bereits im Juli wurde in der Oberpfalz ein Oldtimer aus einem Stausee geborgen, seitdem ermittelt die Polizei, was es mit dem mysteriösen Fund auf sich hat. Auch eine Verbindung zu einem Vermisstenfall sowie einem Mord komme infrage.
Update vom 13.10.2022: Steht Oldtimer-Fund in Verbindung zu mehreren Cold Cases?
Dieser Fall stellt die oberpfälzische Polizei weiter vor ein Rätsel: Nach dem Fund eines jahrzehntealten Oldtimers in einem Stausee bei Tännesberg im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab häufen sich die Theorien, welche Geschichte hinter dem mysteriösen Wrack stecken könnte. Die Polizei hofft daher auf Hinweise – "so skurril diese im ersten Moment auch erscheinen mögen".
Dreckig, triefend und definitiv nicht mehr fahrbereit: So wurde der Audi 100 Coupe S aus dem Pfreimdstausee geborgen, nachdem er Mitte Juli zufällig bei Sanierungsarbeiten entdeckt worden war. Seit dem ersten Zeugenaufruf seien über 30 Mitteilungen und Hinweise zu dem Fahrzeug aus dem Jahr 1973 eingegangen, teilt die Polizeiinspektion Vohenstrauß zum aktuellen Ermittlungsstand mit. Zu einem abschließenden Ergebnis seien die Beamten noch nicht gekommen, die bisherigen Tipps hätten aber zu neuen Ermittlungsansätzen geführt.
Nachfragen bei einem lokalen Autohaus halfen laut Polizei aber nicht weiter, da zum Oldtimer keine Unterlagen mehr vorliegen. Die Originalfarbe des Audi beschreibt die Polizei als "Coronagelb", wobei es sich um eine Sonderfarbe handle, die damals nur gegen einen Aufpreis zu bekommen war. Außerdem war er mit schwarzen Rallyestreifen verziert, wie die Inspektion schreibt.
Um mehr über den Wagen herauszufinden, half der Polizei nun ein Audi-Experte weiter, der das Wrack genauer unter die Lupe nahm. Dabei kam heraus: Das Auto wurde repariert, was beispielsweise an einer ausgetauschten Windschutzscheibe und einer entsprechenden Aufschrift erkennbar war, erklärte der stellvertretende Inspektionsleiter Tobias Wirth im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Auch andere Originalteile waren ausgetauscht worden, dazu zählen die Motorhaube sowie der Ersatzreifen. Zudem könnte der Wagen laut Polizei neu lackiert worden sein. Auch der Tacho war nicht mehr vorhanden und könnte absichtlich ausgebaut worden sein, bevor der Oldtimer im See versenkt wurde.
Ein Kapitaldelikt könne derzeit weder ausgeschlossen noch bestätigt werden, meldet die ermittelnde Inspektion. Tobias Wirth hat jedoch eine schlimme Vermutung: "Ich glaube, das Fahrzeug hat eine dunkle Geschichte", sagte er im BR-Interview. Im Raum steht unter anderem ein möglicher Zusammenhang zu einem bayerischen Cold Case: Die 12-jährige Monika Frischholz aus Flossenbürg soll am 25. Mai 1976 in einen gelben Wagen eingestiegen sein – seitdem fehlt von der Schülerin jede Spur. Eine Leiche wurde nie gefunden. Es könnte sich hier aber auch um eine Verwechslung handeln, teilte die zuständige Ermittlungsgruppe mit.
Die Polizeiinspektion Vohenstrauß will der Verbindung aber weiter nachgehen und arbeitet dafür auch mit den Ermittlern zusammen, die den Cold Case der vermissten Schülerin behandeln. Doch noch ein weiterer Mordfall könnte mit dem Wrack in Verbindung stehen: Die 15-jährige Christa Mirthes wurde 1978 in Schwandof brutal getötet und in einen Brunnenschacht geworfen. Auch dieser Fall wurde nie gelöst, laut Polizei gebe es aber Hinweise auf einen Handelsvertreter, der in diesem Zeitraum mit einem gelben Wagen in Bayern unterwegs war. Eine weitere Spur führe nach Nürnberg und solle nun untersucht werden.
Auch zum fränkischen Cold Case Klaus Berninger gibt es neue Informationen: Die Soko wolle nun verstärkt Druck auf den oder die Täter machen.
Audi aus Stausee: Verbindungen zu ungeklärten Mordfällen?
13.10.2022, 06:21 Uhr
Im Juli wurde ein Autowrack aus dem Pfreimdstausee gezogen – es gibt den Ermittlern Rätsel auf. Ein Audi-Experte stellte einige Ungereimtheiten fest. Derweil versuchen Ermittler herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zu ungeklärten Mordfällen gibt.
Von Rudolf Heinz
Experte: Audi wurde repariert
Vor wenigen Tagen hat sich ein Audi-Experte den ehemals coronagelben Wagen angesehen. Am Ende konnte er den Ermittlern neue Details zum Fahrzeug nennen. Wie Tobias Wirth, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Vohenstrauß, dem BR mitteilte, ist das Fahrzeug nach jetzigem Stand repariert worden.
Das konnte der Experte aufgrund von unterschiedlichen Fahrzeugteilen feststellen. So ist beispielsweise die Windschutzscheibe ausgetauscht worden. Den Beweis dafür liefert eine Aufschrift auf der Scheibe, diese entspricht nicht dem Original. Auch die Motorhaube gehört möglicherweise nicht zum ursprünglichen Fahrzeug, da an bestimmten Stellen Schrauben fehlen.
Eine Veränderung gab es auch am Ersatzreifen. Die Felge, so Wirth, sei zwar original, doch die verwendete Reifengröße passt nicht zum Fahrzeug. Es besteht außerdem der Verdacht, dass der Wagen an bestimmten Stellen lackiert wurde. Grund dafür ist ein Teil des Audi-Emblems, das am Heck des Fahrzeugs zu finden ist. Nach Meinung des Experten ist ein Buchstabe falsch herum angebracht worden.
Polizei gleicht Fundstücke aus versenktem Audi Coupé mit ungeklärten Morden ab 21.02.2023 | Stand 21.02.2023, 17:18 Uhr Isolde Stöcker-Gietl Plus-Artikel