16-Jährige in der Pulverstraße vergewaltigt veröffentlicht am 15.05.2017 um 15:44 Uhr
Minden (mt/nik/mob). Eine 16-Jährige ist am Freitagabend in der Mindener Innenstadt vergewaltigt worden. Wie die Polizei am Montag bestätigte, wurde die Schülerin gegen 18.20 Uhr in der Pulverstraße von einem 19-Jährigen angesprochen. Als sie nicht reagierte, stieß er sie gegen eine Hauswand und zerrte sie anschließend in den Eingang des Mehrfamilienhauses und dann in den Keller. Die Schülerin meldete sich nach der Tat selbst bei der Polizei und zeigte sie an.
Wie die Polizei bestätigte, wohnt der Täter am Tatort. Es handelt sich laut ersten Informationen um einen 19-jährigen polizeibekannten Zuwanderer, der nach MT-Informationen im vergangenen Jahr nach Deutschland kam. Opfer und Täter kannten sich nicht.
Dass der Täter gefasst wurde, passt zur polizeilichen Statistik der vergangenen Jahre. Demnach wurden im Jahr 2016 gut 85 Prozent der insgesamt 21 Vergewaltigungen im Kreis Minden-Lübbecke aufgeklärt. Im Jahr 2015 gab es im Kreisgebiet 15 Vergewaltigungen bei einer Aufklärungsquote von 93 Prozent. In den Jahren 2007 bis 2014 lag die Zahl immer zwischen 15 und 26 pro Jahr, der Zehn-Jahres-Durchschnitt liegt bei 21.
Damit machen Vergewaltigungen den kleinsten Teil dessen aus, was die Polizei unter „angezeigte Sexualdelikte“ (insgesamt 2016: 113) fasst. In den Jahren 2015 und 2016 wurden bei der Polizei beispielsweise mehr Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern angezeigt, als Vergewaltigungen. Sexualdelikte machen insgesamt rund 0,7 Prozent der Gesamtstraftaten im Kreis aus, 2016 waren das mehr als 16.000.
Von den ermittelten Tätern waren unter Berücksichtigung aller Straftaten knapp zehn Prozent im Alter von 18 bis 20 Jahren, damit tauchen sie im Verhältnis zur Bevölkerung überproportional häufig auf. Straftaten gelten damit bei der Polizei als „jugendtypisches Phänomen“, Täter im Alter unter 21 Jahren fallen besonders häufig durch Rauschgiftdelikte und Diebstahl auf, Vergewaltigungen sind in dieser Altersgruppe nicht häufiger als in anderen.