Opfer eines Gewaltverbrechens: 91-Jährige lag tot in ihrer Wohnung
NonstopnewsIn Hannover ist eine 91-Jährige tot aufgefunden worden Aktualisiert am Mittwoch, 10.05.2017, 14:00
Eine 91-Jährige ist in Hannover Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Die Frau wurde am Mittwochmorgen von Angehörigen tot in ihrer Wohnung im Stadtteil Hainholz entdeckt.
Wie die alte Dame ums Leben kam und ob es bereits einen Tatverdächtigen gibt, dazu wollte ein Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nichts sagen.
„Wir haben gerade erst mit der Spurensicherung vor Ort begonnen“, erklärte er.
POL-H: Nachtragsmeldung! Hainholz: 91-Jährige in Wohnung getötet - Die Polizei sucht Zeugen! 12.05.2017 – 12:47 POL-H: Nachtragsmeldung! Hainholz: 91-Jährige in Wohnung getötet - Die Polizei sucht Zeugen! Opfer Etya V Bild-Infos Download
Hannover (ots) - Mittwochmorgen, 10.05.2017, hat ein 42-Jähriger seine 91-jährige Großmutter Etya V. tot in ihrer Wohnung am Prußweg aufgefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus und sucht nun Zeugen.
Bisherigen Ermittlungen zufolge hatte der 42-jährige Enkel gegen 08:30 Uhr bei der Seniorin nach dem Rechten sehen wollen. Als er die Dame leblos in ihrer Wohnung liegend fand, wählte er den Notruf. Ein hinzu gerufener Notarzt konnte nur noch den Tod der 91-Jährigen feststellen (wir haben berichtet).
Eine mittlerweile durchgeführte Obduktion ergab, dass das Opfer durch stumpfe Gewalteinwirkung starb. Die getötete Seniorin, die eher zurückgezogen lebte, wurde letztmalig am Dienstag, 09.05.2017, in den späten Nachmittagsstunden gesehen.
Die Kripo sucht nun Zeugen und fragt insbesondere:
Wer hat die 91-jährige Etya V. an diesem Tag in Begleitung von Personen gesehen oder hat verdächtige Beobachtungen im Bereich des Prußweges gemacht? Frau V. ist 1,42 Meter groß und von untersetzter Statur. Sie war hauptsächlich im Stadtteil Hainholz unterwegs.
Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0511 109-5555 entgegen. /pfe, st
POL-H: Nachtrag zu den Pressemeldungen vom 10.05.2017 und vom 12.05.2017 Hainholz: 91-Jährige in Wohnung getötet - Tatverdächtiger festgenommen Nachfragen bitte an die Staatsanwaltschaft Hannover!!! 27.07.2017 – 13:48 Hannover (ots) - Am Mittwoch, 26.07.2017, haben Polizeibeamte einen 57-Jährigen festgenommen. Er steht im dringenden Verdacht, die 91-jährige Etya V. getötet zu haben und wird heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover einem Haftrichter vorgeführt.
Der 42-jährige Enkel hatte die Seniorin am Mittwochmorgen, 10.05.2017, leblos in ihrer Wohnung am Prußweg entdeckt und daraufhin die Rettungskräfte verständigt. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der 91-Jährigen feststellen. Eine Obduktion brachte die Gewissheit, dass Etya V., die eher zrückgezogen gelebt hatte und letztmalig am Dienstag, 09.05.2017, in den späten Nachmittagsstunden gesehen worden war, Opfer eines Gewaltverbrechens wurde (wir haben berichtet).
Aufwändige Spurenauswertungen führten die Ermittler schlussendlich zu dem 57-Jährigen. Gestern wurde er wegen dringenden Tatverdachts, Etya V. getötet zu haben, in seiner Wohnung in Hannover festgenommen und soll heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittlungen dauern an. /st, zim
Hinweis: Für weitere Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Hannover, Herrn Oberstaatsanwalt Klinge unter der Telefonnummer 0511 347-3107.
Unsere beiden Pressemeldungen finden Sie unter foglenden Links:
28.07.2017 | 17:02 Uhr KRIMINALITÄT Verdächtiger schweigt nach gewaltsamem Tod von 91-Jähriger Nach dem gewaltsamen Tod einer 91-Jährigen in Hannover schweigt der 57 Jahre alte Tatverdächtige zu den Vorwürfen. Gegen den Mann sei Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge am Freitag.
HANNOVER. Bei der Polizei habe er noch bestritten, je in der Wohnung der 91-Jährigen gewesen zu sein. Die Frau war am 10. Mai von ihrem Enkel tot in ihrer Wohnung entdeckt worden. Die Polizei prüft jetzt, ob der 57-Jährige auch für zwei weitere ungeklärte Attacken auf Senioren in der näheren Umgebung in Frage kommt.
Im November war eine 81-Jährige in ihrer Wohnung überfallen und lebensgefährlich verletzt worden. Ende Mai war ein 96-Jähriger attackiert worden. Er liegt Klinge zufolge immer noch im Koma.
23.03.2018 | 22:00 Uhr REPORT Ungeklärte Morde in Hannover Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover gibt es 83 Cold Cases – Tötungsdelikte, die nicht aufgeklärt wurden. Das älteste datiert aus dem Jahr 1950. Was ein Angehöriger eines Opfers durchlebt, wenn der Täter nicht gefasst ist, berichtet Stiven V. Seine Oma Etya V. ist im Mai 2017 umgebracht worden. HANNOVER. Der 10. Mai 2017. Stiven V. (Name geändert) will kurz nach 8 Uhr seine Großmutter besuchen. Der 42-Jährige schließt die Wohnung von Etya V. (91) im Prußweg 5 (Hainholz) auf. „Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmt“, erinnert er sich. Ihn macht stutzig, dass seine Oma die Türkette von innen nicht vorgelegt hat. Dann findet er die 91-Jährige im Wohnzimmer. Tot. „Ich habe Blut gesehen. Ich war in Panik“, berichtet der Mann. Erst nach und nach realisiert er, dass Etya V. ermordet wurde. Von wem, das weiß Stiven V. bis heute nicht. Das Verbrechen an der alten, wehrlosen Frau ist eines von 83 Tötungsdelikten seit Ende der 40er Jahre im Bereich der Polizeidirektion Hannover, das nicht aufgeklärt wurde. Den Enkel quält es, nicht zu wissen, wer seine Großmutter umgebracht hat. Wie sich das anfühlt, beschreibt er so: „Es ist, als wurde mir ein Stück Herz rausgerissen.“
Es konnte kein Unfall gewesen sein Stiven V. fällt es schwer sich, an die Einzelheiten zu erinnern, nachdem er seine Oma tot gefunden hat. Er hat den Notarzt gerufen. Es kamen auch Rettungswagen und die Polizei. Alle liefen durch die Wohnung von Etya V. Auch der 42-Jährige: „Ich wusste ja anfangs nicht, dass das ein Tatort ist.“ Erst am Nachmittag dämmerte ihm, dass „das kein Unfall gewesen sein konnte“. Seine Großmutter war erschlagen worden. Mit einem Hammer – an dem war auch fremde DNA gefunden worden ist. Ein Nachbar geriet unter Verdacht. Er wurde festgenommen und saß wochenlang in U-Haft.
Etya V. wurde 91 Jahre alt.
Dann wurde der Mann wieder freigelassen. Von ihm waren keine weiteren Spuren in der Wohnung des Opfers gefunden worden – damit ist es eher unwahrscheinlich, dass er derjenige ist, der die Rentnerin umgebracht hat. Ein halbes Jahr vor dem Verbrechen an Etya V. war bereits eine Seniorin brutal in ihrer Wohnung überfallen worden. Ebenfalls in Hainholz. Sie liegt seither im Koma. Zwei Wochen nach dem Mord an Etya V. gab es einen Angriff auf einen Mann (96) in Stöcken. Er ist inzwischen an seinen schweren Verletzungen gestorben. Auch diese beiden Taten wurden bislang nicht aufgeklärt.
Motiv: Geld? Immer wieder zerbricht sich Stiven V. den Kopf, wer seine Oma getötet hat. Und welches Motiv der Killer hatte. „Geld“, vermutet der 42-Jährige. Demnach wäre Etya V. einem Raubmord zum Opfer gefallen.
„Sie hatte ihr ganzes Geld zu Hause“, sagt der Enkel. Seine Großmutter vertraute den Banken nicht. Das liegt an ihrer Herkunft: „Das ist bei vielen älteren Menschen so, die aus der früheren Sowjetunion kommen.“ Etya V. und ihr Enkel stammen aus der Ukraine, sie kamen 1995 nach Deutschland. Die Mutter von Stiven V. siedelte damals nicht mit um. „Meine Oma war für mich eine Ersatzmutter“, erklärt der Mann. Das macht es für ihn noch unerträglicher, dass ihr Mörder weiter frei rumläuft.
Ein Versteck und kein weiterer Cent Nach dem Verbrechen fand die Polizei in der Wohnung ein einziges Geldversteck – und an keiner anderen Stelle einen weiteren Cent. Dass die 91-Jährige ihre Ersparnisse verprasst haben könnte, schließt Stiven V. aus. Er ist überzeugt, dass seine Großmutter wegen ihres Geldes sterben musste.
In ihrer Wohnung im ersten Obergeschoss hat sich die alte Dame immer sicher gefühlt. Es gab Tage, an denen sie sogar ihre Eingangstür einen Spalt offen stehen ließ. „Das war ihre Variante zu lüften“, erinnert sich der Enkel. Ihm missfiel das sehr. Er hat seiner Großmutter häufiger gesagt, dass sie die Tür geschlossen lassen muss. Ob sich ihr Mörder so in die Wohnung schlich? Niemand weiß es. Möglich ist auch, dass sie den Täter reinließ.
Wann? Ebenfalls ungewiss. Auf dem Totenschein von Etya V. steht als Todeszeitpunkt 8. bis 10. Mai 2017. „Schlimm ist, nicht einmal zu wissen, wann sie gestorben ist“, sagt der 42-jährige. Auf dem Grabstein seiner Oma soll dennoch ein konkretes Datum stehen. „Es wird der 9. Mai 2017 sein“, sagt Stiven V. Aus seiner Sicht ist es der wahrscheinlichste Todestag.