Vorsicht! Lass diesen Couchsurfer nicht in deine Wohnung - er schlug auch schon in Duisburg zu am 28.04.2017 um 18:35 Uhr
Die Polizei sucht einen 26-jährigen Dieb, der seine Opfer über Plattformen wie couchsurfing.com findet
Raphael Kortmann gibt sich als harmloser Übernachtungsgast aus und klaut dann Handys, Laptops und Co.
Die Fahndung läuft bundesweit
Duisburg. Um Missbrauch auf Online-Plattformen zu verhindern, bewerten sich die Nutzer untereinander. Im Fall dieses Diebes scheinen alle Profile und Referenzen aber nichts genützt zu haben. Raphael Kortmann (26) wird bundesweit von der Polizei gesucht, weil er seit Juli 2016 unter anderem über couchsurfing.com nach Übernachtungsmöglichkeiten suchte und seine Gastgeber dann bestahl.
Handys, Laptops, EC- und Kreditkarten – Kortmann schlägt laut Polizei immer dann zu, wenn seine Opfer nicht in der Wohnung sind oder er unbeobachtet ist. „Der Täter geht sehr konspirativ vor und wechselt ständig seine Telefonnummern. Er hat keinen festen Wohnsitz“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei Rheinland-Pfalz.
Anfang März war Kortmann in Duisburg aktiv
Kortmann reise offenbar ausschließlich mit Bus und Bahn in ganz Deutschland umher. Auch im Ruhrgebiet war er schon aktiv: Die letzten bekanntgewordenen Taten ereigneten sich Anfang März in Duisburg, Kulmbach und Bremen.
Der 26-Jährige ist etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß und schlank (ca. 68 Kilogramm) und trägt Schuhgröße 42. Er hat dunkelblonde kurze Haare und trug zuletzt eine Frisur mit kurzrasierten Seitenpartien und etwas längeren, seitlich zurückgegelten Haaren auf dem Oberkopf. Auffällige Narbe auf der Wange
Auf den vorliegenden Fotos aus Dezember 2016 und März 2017 ist er mit einem kurzrasierten Vollbart zu sehen. Seine Augenfarbe ist blau. Kortmann spricht Hochdeutsch. Auffällig ist eine Narbe auf der linken Wange.
Hinweise bitte an die Kripo Kaiserslautern, die die bundesweiten Ermittlungen koordiniert: Tel.: 0631/369-2620. (cho)
Achtung Couchsurfer! Im Moment ist ein Raphael Kortmann (richtiger Name) unterwegs. Er hat sich uns gegenüber als Couchsurfer ausgegeben und sich bei uns als Gast einquartiert. Dann ist er plötzlich verschwunden und zeitgleich meine Geldkarte. Noch am selben Tag wurden 1.000 Euro von meinem Konto abgehoben.
Weitere Taten, die bekannt geworden sind
- 6.9.2016 Karlsruhe Geldkarte und später 1010,00 Euro vermisst ANZEIGE ERSTATTET - 12./13.9.2016 Saarbrücken Münzen im Wert von 200 Euro und ipad vermisst ANZEIGE ERSTATTET - 1.10.2016 Pirmasens evtl- etwas Kleingeld vermisst, KEINE ANZEIGE ERSTATTET - 1. - 3.10.2016 Zweibrücken iPad vermisst ANZEIGE ERSTATTET - 4. - 6. 10.2016 Saarbrücken Smartphone und Laptop gestohlen ANZEIGE ERSTATTET - 21. 10. 2016 Karlsruhe 100 Euro - 4. - 7.12. 2016 Mannheim, knapp 300 €und das Notebook ANZEIGE erstattet - 28.12.2016 Bingen zwei MacBooks, einen Laptop, USB Sticks und eine Kreditkarte, mit der er bei Amazon Waren im Wert von rund 700 Euro gekauft hat), zusätzlich hat er in Bingen, Mainz und Frankfurt versucht, mit der Kreditkarte Geld abzuheben ANZEIGE ERSTATTET - 4.1.2017 Merzig bei Saarbrücken Geldkarte + später 1000 Euro vermisst ANZEIGE ERSTATTET
Der Typ geht auch als Nico Bertler, Lars Geibler, Cedrik Pfeiffer, Yannick Wimmer um.
Seine Profile wurden mittlerweile auf der Couchsurfingseite gelöscht, weitere werden mit Sicherheit folgen.
Es scheint sich immer um dieselbe Person zu handeln, die unter verschiedenen Namen auftaucht. Of erzählt er folgender Geschichte.
Er komme in die Stadt, weil er nach seinem Architektur/Innenarchitekturstudium nun eine Arbeit gefunden habe und sei nun auf Wohnungssuche / komme zum Probearbeiten. Aber Achtung, da es sich langsam rumspricht, dass er unterwegs ist, wird er vermutlich seine Geschichte ändern. Also vielleicht doch vor allem darauf achten, wie alt das Profil ist und wie viele Referenzen die Person schon hat.
Mittlerweile haben andere User auch angefangen zu posten. Wer etwas dazu erfahren möchte, kann der Couchsurfing Gruppe Saarbrücken auf Facebook beitreten, da wird das Thema gerade auch diskutiert. Neuerdings "ist" er aber Student der Musik/Kultur in London. In Mannheim war er als Songwriter unterwegs, der aus Zürich gekommen sei, um Musik aufzunehmen...
Meist meldet er sich meist auf den letzten Drücker, oft ist die Ausrede, ein anderer Couchsurfer habe ihm abgesagt und er sei schon in der Stadt.
Nachdem ich diesen Post übrigens in allen Facebook Gruppen Ahrweilers, wo er herkommt, gepostet habe, erhielt ich drei Nachrichten von anderen Geschädigten, ist allerdings schon ein paar Jahre her und lief nicht über das Couchsurfingportal passiert.
Noch so eine Geschichte, bei der es einem die Sprache verschlägt – Bei einem seiner Besuche in Saarbrücken hatte er ja einen Laptop und ein Smartphone gestohlen. Das Smartphone haben die Gastgeber später in ihrer Stadt in einem An- und Verkauf von Kleinelektronik wiedergefunden. Anhand der Gerätenummer konnte die Polizei feststellen, dass es das gestohlene Smartphone ist, und auf dem Vertrag zwischen dem Ladenbesitzer und dem Verkäufer hatte der Verkäufer mit „Raphael Kortmann“ unterschrieben.
Der Polizei ist er kein Unbekannter, wegen Betrugs saß er wohl schon in der JVA. Sogar seine Adresse ist bekannt – Littersbachstraße 43, 66955 Pirmasens. In dem Haus mit der angegebenen Adresse haben wir uns vor kurzem mal umgehört. Ein Nachbar erzählte uns, dass Raphael seit Juni nicht gesehen ward – nachdem er einen anderen Nachbarn bestohlen hat. Er ist wohl auch wegen Hehlerei angeklagt und es läuft eine Räumungsklage seines Pirmasenser Vermieters gegen ihn.
Der Nachbar erzählte uns übrigens noch, dass auf seinem KFZ Kennzeichen das Kürzel AW (Ahrweiler) stand. Raphael hatte uns erzählt, dass er in Aachen wohnt, und ganz ausschließen würde ich es nicht, dass er da einen Unterschlupf hat.
Nun könnte man meinen, früher oder später schnappen sie ihn, aber es kann sein, dass unser Fall mangels an Beweisen von der Staatsanwaltschaft geschlossen wird. Ich vermute, dass der Typ schon viele Schlupflöcher im Gesetz genutzt hat, um ungeschoren davon zu kommen und dass ihn das auch dazu veranlasst, so dreist unter seinem richtigen Namen unterwegs zu sein.