Vermisstenfall Franz Leiss: Versteigerung eingestellt Foto: Stefan Straka 20.06.2012, 19:10
Kleinhaugsdorf – Der Vermissten-Fall von Franz Leiss bleibt weiter äußerst rätselhaft. Seit mittlerweile drei Jahren verliefen alle „heißen“ Spuren im Sand. Jetzt hofft der nö. Cheffahnder Franz Steinböck auf verstärkte Mithilfe der tschechischen Exekutive. Denn es mehren sich die Hinweise, dass Franz Leiss Tage oder Wochen nach seinem Verschwinden in der Nähe von Znaim war.
Erst vor wenigen Wochen hatten die nö. Fahnder ein Rechtshilfegesuch an die tschechischen Behörden übermittelt. Dabei ging es um etliche Zeugenvernehmungen, die allesamt Franz Leiss nach dem Verschwinden von der Bildfläche gesehen haben wollen. Doch die Ergebnisse waren sehr ernüchternd. „Es ist gar nicht gesichert, ob der Mann, den die Leute meinten, tatsächlich Franz Leiss gewesen ist“, sagt Steinböck.
In der Zwischenzeit gibt es aber schon wieder neue Hinweise und Zeugen auf tschechischer Seite. Zwischen den heimischen Kontaktbeamten und den Znaimer Ermittlern glühen seit Tagen jedenfalls die Telefonleitungen. „Wir geben nicht auf“, sagt Steinböck.
Laut den Nachbarn hat Leiss Geschäfte mit „dunklen Kreisen“ in der Umgebung von Znaim gemacht. „Er hatte Angst, wenn ein Auto stehen geblieben ist. Er hatte zuletzt einen richtigen Verfolgungswahn an den Tag gelegt“, sagt ein Nachbar, der namentlich nicht genannt werden will.
Geplatzt Das riesige Grundstück, auf dem Leiss einen Autohandel aufziehen wollte, wurde kürzlich versteigert und gehört einem neuen Besitzer. Mittwoch hätten noch Autos, Hubstapler, Traktoren, Klein-Lkw, Anhänger sowie Baumaterial unter den Hammer sollen. Interessenten aus Wien und Tschechien kamen umsonst, der Termin war geplatzt.
„Der Gläubiger hat das Verfahren eingestellt“, sagt der örtliche Gerichtsvollzieher.
Sein Auto steht unversperrt auf dem Firmengelände, auch der Reisepass ist da. Das Firmengelände ist keine hundert Meter von der tschechischen Grenze entfernt. Franz Leiss (68) wollte hier ein Geschäft mit Exportautos nach Tschechien und der Slowakei groß aufziehen. Seit sechs Wochen ist der Autohändler mit seinen zwei Hunden spurlos verschwunden (ÖSTERREICH berichtete).
Mord oder Entführung Die Suche nach ihm läuft auf Hochtouren. Ermittelt wird in Österreich und im nahen Tschechien. LKA-Fahnder Franz Steinböck: „Alle Umstände und die ersten Ergebnisse unserer Untersuchungen sprechen für ein Verbrechen. Auch Mord wird nicht ausgeschlossen.“ Steinböck gibt sich aber trotzdem noch bedeckt und will noch nicht mit einer offiziellen Fahndung herausrücken. Er sammelt alle Hinweise und will so das mysteriöse Puzzle rund ums Verschwinden von Franz Leiss zusammensetzen: „Alles ist möglich, ein volljähriger Mensch kann ja entscheiden, was er tut, vielleicht ist er auch nach Thailand abgehauen und ist in einem Jahr wieder da.“ Der Fahnder glaubt aber selbst nicht an diese Theorie. Zu viel spricht dagegen.
Entführung Da ist einmal das Privatauto von Leiss: Der Pajero steht unversperrt mitten auf dem Firmengelände, mehrere Pkws lagern in einer unversperrten Garage, auch sein Pass wurde gefunden. Nachbar Josef Schie sah Leiss am Tag seines Verschwindens in einem Auto mit vier Tschechen wegfahren. Freiwillig?(ste)
Es ist Oktober 2009, als der 68-jährige Autohändler Franz Leiss aus Kleinhaugsdorf plötzlich nicht mehr auffindbar ist. Seine Spur verliert sich im Nachtleben der tschechischen Stadt Znaim. Hat er sich dort mit den falschen Leuten angelegt?
„Im Fall Leiss hatten wir Kontakt mit einem Zeugen, der sich nach dem Podcast gemeldet hat“, berichtet Ermittler Kurt Linzer. Dieser Zeuge habe eine wesentliche Aussage getätigt. „Nämlich, dass er Herrn Leiss mehrfach in der Grenzregion gesehen haben will. Wir haben mit dem Zeugen gesprochen und werden auf diesen Aussagen aufbauend weitere Ermittlungsschritte einleiten“, sagt Linzer.
Dazu ist die Polizei auch auf der Suche nach anderen Zeugen: „Franz Leiss war relativ stark involviert in die Lokalszene dort. Es wäre wesentlich, mit weiteren Leuten zu reden, die das auch bestätigen können.“
Vermisstenfall Franz Leiss: Versteigerung eingestellt
Kleinhaugsdorf – Der Vermissten-Fall von Franz Leiss bleibt weiter äußerst rätselhaft. Seit mittlerweile drei Jahren verliefen alle „heißen“ Spuren im Sand. Jetzt hofft der nö. Cheffahnder Franz Steinböck auf verstärkte Mithilfe der tschechischen Exekutive. Denn es mehren sich die Hinweise, dass Franz Leiss Tage oder Wochen nach seinem Verschwinden in der Nähe von Znaim war.
Erst vor wenigen Wochen hatten die nö. Fahnder ein Rechtshilfegesuch an die tschechischen Behörden übermittelt. Dabei ging es um etliche Zeugenvernehmungen, die allesamt Franz Leiss nach dem Verschwinden von der Bildfläche gesehen haben wollen. Doch die Ergebnisse waren sehr ernüchternd. „Es ist gar nicht gesichert, ob der Mann, den die Leute meinten, tatsächlich Franz Leiss gewesen ist“, sagt Steinböck.
In der Zwischenzeit gibt es aber schon wieder neue Hinweise und Zeugen auf tschechischer Seite. Zwischen den heimischen Kontaktbeamten und den Znaimer Ermittlern glühen seit Tagen jedenfalls die Telefonleitungen. „Wir geben nicht auf“, sagt Steinböck.
Laut den Nachbarn hat Leiss Geschäfte mit „dunklen Kreisen“ in der Umgebung von Znaim gemacht. „Er hatte Angst, wenn ein Auto stehen geblieben ist. Er hatte zuletzt einen richtigen Verfolgungswahn an den Tag gelegt“, sagt ein Nachbar, der namentlich nicht genannt werden will.
Geplatzt
Das riesige Grundstück, auf dem Leiss einen Autohandel aufziehen wollte, wurde kürzlich versteigert und gehört einem neuen Besitzer. Mittwoch hätten noch Autos, Hubstapler, Traktoren, Klein-Lkw, Anhänger sowie Baumaterial unter den Hammer sollen. Interessenten aus Wien und Tschechien kamen umsonst, der Termin war geplatzt.
„Der Gläubiger hat das Verfahren eingestellt“, sagt der örtliche Gerichtsvollzieher.