Der rätselhafte Mord vor dem Elmo-Kino, er jährt sich mittlerweile zum fünften Mal: Damals, im Mai 2011, wurde die 38-jährige Ljubica K. direkt vor dem Café in Salzburg-Lehen von einem Unbekannten mit einem Messer attackiert und tödlich verletzt.
Vom Täter fehlt immer noch jede Spur. "Für die Familie sehr schwer, wir können nicht abschließen", sagt eine Angehörige im "Krone"-Interview. So wie jedes Jahr fährt die Familie nach Serbien, wo K. begraben wurde. So auch heuer am Muttertag.
Für die Salzburger Kriminalisten ist dieser einer von gut einen halbem Dutzend ungeklärter Mordfälle. "Das nagt natürlich", gibt Chef-Ermittler Herbert Hanetseder unumwunden zu. Derweil konnte der Tathergang mittlerweile eindeutig geklärt werden, aber trotz intensiver Ermittlungen gibt es keinen konkreten Hinweis zum Täter. "Wir haben insgesamt mehr als 70 Zeugen befragt, leider nichts", schnauft Hanetseder durch.
Derweil gab es erst kürzlich einen viel versprechenden Ansatz: Bisher wussten die Ermittler nicht, was Ljubica K. in der Stunde vor ihrem Tod genau gemacht hat. Dies konnte nun aufgeklärt werden. Dank eines Zeugen, der vier Jahre nach der Tat in Serbien ausgeforscht werden konnte. Wie sich nämlich heraus stellte, war an dem Tat-Abend eine weitere Person im Elmo-Café. Ein Serbe, der illegal in Österreich aufhältig war und sich am Tag nach der Bluttat in seine Heimat absetzte.
Über den Bruder konnte er nun ausfindig gemacht und verhört werden. Er wollte von den Ermittlungen nichts mitbekommen haben, schilderte aber, wie er mit Ljubica an dem besagten Abend noch nach Bergheim in ein Lokal gefahren sei. Dort sei er aber ausgestiegen und die 38-Jährige dann alleine zurück in die Stadt gefahren.
Zentrale Aussage: Rangeln um Handtasche Eine Aussage, die zwar keine Hinweise zum Täter brachte, für den Café-Betreiber aber durchaus Konsequenzen nach sich zog: Er sah sich mit einem Gerichtsverfahren wegen falscher Beweisaussage konfrontiert, nachdem er den "zusätzlichen" Gast in seinem Lokal bislang niemals erwähnt hatte. Letztlich kam er aber mit einem Freispruch davon. "Ich habe mich an ihn nicht mehr erinnert", sagte er. "Wir haben alle Verdächtige überprüft, alle haben ein Alibi", geht Hanetseder weiterhin von einem versuchten Handtaschenraub aus.
Eine der zentralen Aussagen bleibt weiterhin jene einer Radfahrerin, die aus der Ferne beobachtet hatte, wie ein Mann mit Ljubica K. um ihre Handtasche gerangelt hatte. "An einen Auftragsmord, wie es einmal geheißen hat, glauben wir auch heute noch nicht", bittet Hanetseder weiter um Hinweise - auch vertraulich (unter 059133 / 50-3333, beim Kriminaldauerdienst). Auch im Sinne der Familie: "Wir denken sehr viel an sie", so die Angehörige traurig. "Es vergeht kein Tag, an dem wir das nicht tun."
Mord beim Elmo-Kino: Blutspur stammt nicht vom Täter!
(Foto: Archiv/Drachsler) Nach dem Mord an einer serbischen Staatsangehörigen beim Elmo-Kino in der Stadt Salzburg am 09.05.2011 konnten nun die Person der zweiten gefunden Blutspur ausfindig gemacht werden. Sie stammt von einem zwölfjährigen Hausbewohner, der sich am Tag des Mordes beim Spielen verletzte.
Die am Tatort und auch in dessen Nähe aufgefundenen und gesicherten Blutspuren wurden durch das Gerichtsmedizinische Institut der Universität Salzburg ausgewertet. Zum einen handelt es sich um das Blut des Mordopers und zu anderen um das männliches Blut, welches vorerst keiner bestimmten Person zugeordnet werden konnten. Im Zuge von neuerlichen Hausbefragungen im Objekt der St.-Julien-Straße 3 konnte ein 12-jähriger irakischer Schüler ermittelt werden, der gemeinsam mit seinem Vater in dem Haus wohnt.
Er konnte sich erinnern, dass er sich am 09.05.2011 um circa 18:00 Uhr in einem Park in der Nähe seines Wohnortes, beim Spielen mit seinem Schlüsselbund ein Cut oberhalb des rechten Auges schlug, welches stark blutete. Der Schüler lief daraufhin sofort nach Hause und musste vor der Hauseingangstür warten, bis ihm sein Vater die Tür öffnete.
Während dieser Wartezeit und beim Zugehen zum Wohnhaus und im Stiegenhaus verlor der Schüler einiges an Blut, welches bei der Tatortarbeit beim Mord zu Irritationen bzw. zur Annahme führte, dass es möglicherweise vom Täter stammen könnte. Bei einem von der Gerichtsmedizin Salzburg durchgeführten Abgleich wurde festgestellt, dass es sich eindeutig um das Blut des 12-jährigen Buben handelte. Somit gibt es keine weitere Hinweise darauf, dass sich der Täter bei dem Mord an Ljubica K. verletzt hat.
Die Auswertung der auf der Handtasche des Opfers gesicherten Spuren (Abriebe) verlief ebenfalls negativ.
Polizei sucht nach Schnittverletzung Ist das das Rad eines Mörders?
Polizei geht inzwischen von Raubmord aus. Der Mörder hat sich bei der Tat wahrscheinlich selbst verletzt.
Neuigkeiten zum Mord an Ljubica K.: Wie die Salzburger Polizei am Freitag, 13. Mai, meldet, konnten inzwischen von Tatortbeamten Blutspuren gesichert werden, welche einer molekulargenetischen Untersuchung unterzogen wurden.
Die erste Auswertung dieser Spuren ergab, dass es sich dabei nicht nur um Blutspuren des Opfers sondern möglicherweise auch des Täters handelt. Es besteht somit der Verdacht, dass sich der Täter bei der Tat selbst verletzt hat (Schnittverletzungen). Aus diesem Grund wird um Hinweise ersucht, bei welchen Personen eventuell Schnittverletzung an den Händen beobachtet werden konnten.
Die am Montagabend, 9. Mai, in der Saint-Julien-Straße ermordete 38-jährige Serbin Ljubica K. (Foto Diaschau) könnte einem Raubmord zum Opfer gefallen sein. Davon geht das Salzburger Landeskriminalamt seit Mitt der Woche aus, nachdem sich eine wichtige Zeugin gemeldet hatte. Der unbekannte Täter verletzte die Serbin mit zwei Stichen in Bauch und Brust so schwer, dass sie trotz vierstündiger Notoperation in der Nacht zum Dienstag im Landeskrankenhaus verstarb.
Im Elmo-Lokal, in das sich die schwer verletzte Frau noch schleppen hatte können, fand die Polizei in der Kleidung des Opfers eine Klinge (Foto Diaschau). Weiterhin fehlt noch jede Spur. Am Mittwoch, 11. Mai, suchten rund 26 Polizeischüler von der Polizeischule in Großgmain am Tatort in Salzburg vier Stunden lang nach weiteren Spuren (Fotos Diaschau).
Jene Zeugin (schlanke blonde Frau um die 30 Jahre alt), die im Zusammenhang mit dem Mord gesucht wurde, hat sich am Mittwoch, 11. Mai, beim Landeskriminalamt Salzburg gemeldet. Sie wurde bereits einvernommen und hat laut Polizei angegeben, dass sie zur Tatzeit mit ihrem Fahrrad aus Richtung Nelböckviadukt gekommen in Richtung Lehenerbrücke gefahren ist. An der Kreuzung zur Bergheimerstraße - also vor dem Elmokino - habe sie gesehen, wie ein Mann und eine Frau gestikuliert haben. Die Zeugin schenkte dem zunächst keine Bedeutung, hörte aber kurz darauf eine Frau um Hilfe rufen.
Nachdem die Zeugin stehen geblieben war und sich umdrehte sah sie, dass die Frau mit dem Mann offensichtlich um ihre Handtasche „kämpfte". Nachdem es ihm nicht gelungen ist, der Frau die Handtasche zu entreißen, wäre er in Richtung Bergheimerstraße davongelaufen. Die Frau selbst ging anschließend in das Elmo-Cafe. Dass die Frau bei diesem Vorfall mit einem Messer attackiert wurde, konnte die Zeugin von ihrem Standort aus nicht sehen, zumal sie auf Höhe der Bushaltestelle (vor der Lehener-Brücke) stand.
„Aufgrund der glaubwürdigen Aussage der Zeugin und den weiteren Ermittlungsergebnissen ist davon auszugehen, dass es sich um Raubmord handelte”, erklärt die Pressestelle der Salzburger Polizei nun aktuell. Ob der Täter das Messer nur aufgrund der Gegenwehr des Opfers eingesetzt hat oder es in der Absicht mitgeführt hat, um jemanden niederzustechen, könne derzeit nicht beantwortet werden.
Da zur Tatzeit auch in unmittelbarer Nähe zum Tatort ein Herrenfahrrad auf der Straße gefunden wurde, besteht der Verdacht, dass es sich dabei um das Fahrrad des Täters handelt oder von diesem gestohlen wurde. Wer kennt dieses Fahrrad und/oder kann Angaben zum Besitzer machen? Beschreibung: Fahrrad der Marke CYCO Design Line, Alu 7005, Farbe grau/silber, 7-Gang Narbenschaltung Shimano Nexus, Federgabel TGS, Licht defekt (ohne Schutzglas und ohne Leuchtkörper), Narbendynamo, Gebäcksträger, Fahrradnummer 031049211, Fahrradsitz Marke Selle Royal.
Hinweise nimmt die Salzburger Polizei unter der Telefonnummer 0043-59133-503333 entgegen.
Am 9. Mai 2011 wurde die 38-jährige gebürtige Serbin Ljubica Kovacevic vor dem ehemaligen Elmo-Kino in der Salzburger Elisabeth-Vorstadt mit einem Messer von einem Unbekannten attackiert und tödlich verletzt.
Die Mordermittler befragten rund 70 Zeugen. Zudem wurden gleich mehrere Personen als Beschuldigte geführt. "Letztlich hat sich bei keiner dieser Personen ein Tatverdacht erhärtet", so Fischer. Die Kriminalisten gehen von einem aus dem Ruder gelaufenen Handtaschenraub aus.