Der Teenager, der im vergangenen Jahr einen Bombenanschlag auf den Ludwigshafener Weihnachtsmarkt geplant haben soll, ist wieder bei seinen Eltern. Nach SWR-Informationen wird der mittlerweile 13-Jährige von Beamten des Landeskriminalamtes überwacht.
Der Generalbundesanwalt ermittelt im Umfeld des Jungen. Dieser selbst ist noch nicht strafmündig. Der Junge war seit Dezember in einer geschlossen Einrichtung untergebracht. Ein Richter hatte ihn nach Bekanntwerden der Anschlagspläne eingewiesen. Der richterliche Beschluss wurde jetzt offenbar aufgehoben.
Der Deutsch-Iraker soll am 26. November vergeblich versucht haben, auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt ein mit Sprengpulver gefülltes Konservenglas zu zünden. Am 5. Dezember soll er es in einer Tasche nahe dem Rathaus deponiert haben, wo es entdeckt wurde.
Online über Bombenbau gechattet
Der Ludwigshafener soll außerdem Kontakt zu Islamisten und Terrorverdächtigen gehabt haben, so auch zu einem festgenommenen 17-Jährigen aus Österreich. Mit ihm soll er über ein soziales Netzwerk den Bauplan für eine Nagelbombe ausgetauscht haben. Der 17-Jährige widerum soll einen Terrorakt gegen US-Einrichtungen in Ramstein geplant haben. Er habe Soldaten treffen und töten wollen. Der junge Mann war im Zuge der Ermittlungen gegen den damals Zwölfjährigen in Österreich festgenommen worden.
Hausverbot in Moscheen
Der 13-Jährige aus Ludwigshafen war offenbar bereits in der Schule auffällig gewesen. Zudem hatte er auch in mehreren Moscheen Hausverbot. Wie das ARD-Magazin "Report Mainz" berichtete, hatte sich der Junge in den Ludwigshafener Gotteshäusern respektlos verhalten und offen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) thematisiert. Deshalb sei er dort nicht mehr geduldet worden. Ein Moschee-Sprecher sagte "Report Mainz", der Junge habe bereits vor zwei Jahren danach gefragt, wie seine Moschee zum IS stehe.
Unterricht gestört Nach Angaben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier hatte der Teenager auch an seinem früheren Gymnasium Hausverbot. Er habe auch nach dem Wechsel auf eine Realschule plus immer wieder das Gelände des Gymnasiums betreten und den Schul- und Unterrichtsbetrieb gestört, hieß es. Das Hausverbot sei deshalb zum Beginn des Schuljahres 2016/2017 erteilt worden. Bereits in der Grundschule auffällig Laut ADD suchte später das Gymnasium immer wieder das Gespräch mit dem Schüler und den Eltern. All diese Maßnahmen hätten aber nicht den gewünschten Erfolg gezeigt, so die ADD. Im Herbst 2014 sei das Jugendamt eingeschaltet worden. Bereits in der Grundschule soll der Junge auffällig geworden sein.