32-Jährige bei Streit von Ehemann getötet Stand: 14:43 Uhr
Reichenbach an der Fils (dpa/lsw) - Eine 32-Jährige ist bei einem Streit von ihrem Ehemann in Reichenbach an der Fils (Kreis Esslingen) getötet worden. Der 34-Jährige sei teilweise geständig und wurde festgenommen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Anwohner hatten die Polizei gerufen, nachdem sich das Ehepaar am frühen Sonntagmorgen auf der Straße gestritten hatte. Der 34-Jährige soll gegenüber seiner Frau handgreiflich geworden sein. Er öffnete anschließend der Polizei die Tür des Wohnhauses. Dort fanden die Beamten die leblose Frau. Nach Reanimationsversuchen konnte ein Notarzt nur noch ihren Tod feststellen.
Der zwölfjährige Sohn des Paares schlief währenddessen im Haus und war unverletzt. Die zehnjährige Tochter übernachtete bei Angehörigen. Bisher gibt es keine Details zum Motiv und dem genauen Tathergang. Die Leiche der Frau soll am Montag obduziert werden, um die genau Todesursache herauszufinden. Der tatverdächtige Ehemann soll ebenfalls am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Die Kinder sind laut der Polizei bei Angehörigen untergekommen und werden vom Notfallnachsorgedienste betreut.
Reichenbach an der Fils Obduktion soll tödlichen Familienstreit klären Von red/dpa 27. Februar 2017 - 12:35 Uhr
Eine Bluttat hat am Wochenende die Gemeinde Reichenbach an der Fils erschüttert. Ein 34-jähriger Mann soll seine 32-jährige Ehefrau getötet haben. Durch die Obduktion der Leiche versprechen sich die Ermittler Klarheit über den Tathergang.
Stuttgart - Nach dem gewaltsamen Tod einer 32-jährigen Frau in Reichenbach an der Fils (Kreis Esslingen) erwarten die Ermittler weitere Erkenntnisse durch die Obduktion der Leiche. Die Untersuchung sollte am Montag stattfinden. Dringend tatverdächtig ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft der 34-jährige Ehemann. Nachdem er am Sonntag ein Teilgeständnis abgelegt hatte, sollte er am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Anwohner hatten am frühen Sonntagmorgen wegen eines lautstarken Streits des Ehepaares die Polizei alarmiert. In der Wohnung fanden die Beamten die leblose Frau. Nach Reanimationsversuchen konnte ein Notarzt nur noch ihren Tod feststellen. Der zwölfjährige Sohn des Paares schlief währenddessen im Haus. Die zehnjährige Tochter übernachtete bei Angehörigen. Beide Kinder sind inzwischen bei Verwandten untergekommen.
32-Jährige in Reichenbach getötet Neue Erkenntnisse zum Ehedrama Von Ulrich Stolte 27. Februar 2017 - 17:31 Uhr
Die Staatsanwaltschaft hat die Ergebnisse der Obduktion veröffentlicht. Die Frau, die am Sonntag bei einem Ehedrama getötet wurde, starb an stumpfer Gewalteinwirkung an Hals und Kopf.
Reichenbach - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat neue Erkenntnisse zum tödlichen Familiendrama in Reichenbach an der Fils freigegeben. Wie die Obduktion des 32 Jahre alten Opfers am Montag ergeben hat, ist die Frau „an den Folgen von stumpfer Gewalteinwirkung gegen Kopf und Hals verstorben.“ Ob der 34-jährige Ehemann seine Frau mit bloßen Fäusten getötet hat, oder ob er eine Tatwaffe benutzte, darüber machen die Polizei und die Staatsanwaltschaft keine näheren Angaben.
Nach seiner Verhaftung legte der Mann ein Teilgeständnis ab, allerdings soll er Erinnerungslücken gehabt haben. Sicher ist, dass er unter Alkoholeinfluss stand. Ob das Opfer ebenfalls Alkohol getrunken hatte, auch darüber machen die Polizei und die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Als Grund für die Tat gab der 34-jährige Familienvater Probleme in seiner Ehe an.
Die Tat war am Sonntagmorgen kurz nach 3.30 Uhr geschehen. Dass die Polizei überhaupt so schnell alarmiert wurde, ist aufmerksamen Nachbarn zu verdanken, die in den Morgenstunden des Sonntags durch den Streit vor dem Haus in der Reichenbacher Karlstraße geweckt wurden. Sie verständigten die Einsatzkräfte, die sich sofort auf den Weg machten.
Inzwischen hatte sich der Streit ins Haus nach innen verlagert. Als die Polizei eintraf, fand sie die Frau tot im Hauseingang liegen. Die Beamten versuchte noch, die Frau zu reanimieren, doch es war vergeblich. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der 32-Jährigen feststellen.
Das Ehepaar ist noch nie wegen häuslicher Gewalt aufgefallen, auch gibt es nach Angaben des Polizeipräsidiums Reutlingen keine Vorstrafen. Über die Familie ist nichts Näheres bekannt. Unbestätigten Angaben zufolge, stammt sie aus der ehemaligen Sowjetunion, beide Eltern besaßen die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Mann ist am Montag dem Haftrichter vorgeführt worden und sitzt seit heute in Untersuchungshaft.
Streit in der Beziehung ist immer wieder das Motiv für Bluttaten
Falsch ist damit ein Bericht im Online-Auftritt des Nachrichtenmagazins „Focus“, der noch am Montag kursierte. Danach soll die Frau erstochen worden sein. Darüber hinaus berichtete das Magazin auch, dass die Frau vor den Augen der Kinder getötet wurde, und das ist ebenso falsch. Der zwölfjährige Sohn hatte tief geschlafen, die zehnjährige Tochter hatte bei Verwandten übernachtet.
In der 8200-Seelen-Gemeinde ist die Bluttat das wichtigste Thema, das im Ort diskutiert wird. Denn das letzte Verbrechen dieser Art liegt lange zurück. Der Bürgermeister Bernhard Richter, der seit 25 Jahren die Geschicke der Gemeinde lenkt, kann sich an keinen Mordfall während seiner Amtszeit erinnern. Und tatsächlich muss man tief im Archiv graben, bis man fündig wird. In den 1988er-Jahren war eine Frau nahe der Reichenbacher Siegenberg-Siedlung ermordet worden, das Verbrechen ist bis heute ungesühnt.
Für Bernhard Richter sind zunächst die Kinder des Ehepaares das Wichtigste. Zur Zeit konferiert das Reichenbacher Ordnungsamt mit dem Jugendamt. „Wir müssen zunächst einmal klären, ob die Kinder bei den Verwandten bleiben können, oder ob sie anderweitig untergebracht werden müssen“, sagt Richter. Kurz nach der Tatzeit hatte sich der Notfallnachsorgedienst des Roten Kreuzes um die Kinder gekümmert.
Streit in der Beziehung ist immer wieder das Motiv für Bluttaten. Im Jahr 2015 sind 415 Menschen in Deutschland getötet worden, der deutlich größere Teil davon sind Frauen. Laut Statistik kamen 331 Frauen bei Beziehungstaten ums Leben und 84 Männer.
Reichenbach Lebenslange Haft für Mord an Ehefrau Von Jürgen Veit 09. Januar 2018 - 15:31 Uhr Die Richter der 1.?Schwurgerichtskammer des Stuttgarter Landgerichts sind davon überzeugt, der Angeklagte habe aus Eifersucht und übersteigertem Besitzdenken getötet. Das Mordmerkmal der „niedrigen Beweggründe“ sei gegeben.
Reichenbach - Ein 35-Jähriger hat seine Frau aus Eifersucht erwürgt und ist deshalb mit einer lebenslangen Haft zu bestrafen. Dieses Urteil wegen Mordes hat die 1.?Schwurgerichtskammer des Stuttgarter Landgerichts am Dienstag gesprochen. Die Richter sehen es als erwiesen an, dass der Mann seine damals 32 Jahre alte Frau am frühen Morgen des 26.?Februar des vergangenen Jahres in Reichenbach „aus niedrigen Beweggründen“ getötet hat, wie die Vorsitzende Ute Baisch erklärte. Trotz seiner starken Alkoholisierung von 2,1 Promille habe der Angeklagte bei der Tat „gezielt gehandelt“, er sei deshalb voll steuerungs- und damit schuldfähig gewesen, sagte sie bei der Urteilsbegründung.
Die Kammer ist überzeugt, dass in jener Nacht die Eheprobleme des Paares bis hin zu einem letztlich tödlich endenden Streit eskaliert sind. Die Aussage des Angeklagten, ihm sei bis dahin seiner Frau gegenüber „nur einmal die Hand ausgerutscht“, hätten Aussagen ihres Liebhabers, ihrer Eltern und ihrer Arbeitskolleginnen widerlegt. Über viele Jahre hinweg und auch in den Minuten vor ihrem Tod habe der Mann auf die 32-Jährige eingeprügelt und ihr massive Verletzungen zugefügt.
Sie war gegen 3?Uhr von einem Schäferstündchen mit ihrem Liebhaber – ein Arbeitskollege – in das gemeinsame Haus in Reichenbach zurückgekehrt. Im Sommer 2016 hatte das intime Verhältnis begonnen, Ende November desselben Jahres hatte der Gatte davon erfahren. Mit wem seine Frau außerehelich verkehrte, wusste er indes nicht. Alle Versuche, die Ehe zu retten, scheiterten. An jenem Abend Ende Februar traf sie sich nach einer längeren Pause wieder mit ihrem Geliebten und sie versuchte noch nicht einmal, das Rendezvous zu vertuschen.
Nun, rasend vor Eifersucht und wegen seines „übersteigerten Besitzdenkens“, so Baisch, habe er den Namen des Nebenbuhlers erfahren wollen. Er würgte seine Frau im Wohnzimmer und ließ erst von ihr ab, als sie ihm die Identität ihres Geliebten vermeintlich preisgeben wollte. Als er ihr auf ihren Wunsch hin ein Glas Wasser holen wollte, nutzte sie dies zur Flucht auf das Nachbargrundstück. Dort klingelte und klopfte sie an der Haustür, aber ihr wurde nicht geöffnet. Der Angeklagte sei ihr gefolgt, habe sich auf sie gesetzt und sie erneut geschlagen und gewürgt. „Jetzt wollte er sie töten“, ist die Vorsitzende überzeugt. Er trug seine bewusstlose Frau wieder ins Haus zurück, wo er ihr „in einem finalen Akt“ erneut mit beiden Händen die Kehle zugedrückt habe, „bis sie tot war“. Zuvor habe er die Terrassentür geschlossen und die Vorhänge zugezogen.
Verteidiger kündigt Revision an Dies hatte der Angeklagte, der die Tat grundsätzlich eingeräumt hat, in der Verhandlung abgestritten. Doch vor Ort hatte er einem Polizisten erzählt, seine Frau im Wohnzimmer noch einmal am Hals gepackt zu haben. Auch eine Rechtsmedizinerin war in ihrem Gutachten zu dem Schluss gekommen, dass der Mann noch einmal massive Gewalt auf seine Frau ausgeübt hatte, nachdem er sie zurück ins Haus gebracht hatte. Die Gutachterin zeigte sich in dem Prozess „davon überzeugt“, dass die Frau zuvor noch nicht tot gewesen sei. Sie halte es für „sehr wahrscheinlich, dass im Wohnzimmer noch mal was abgelaufen ist“.
Für die Richter der Kammer liegt das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe auf der Hand. Der Angeklagte habe seine Frau als sein Eigentum betrachtet und „ihr ein eigenständiges Lebensrecht abgesprochen“, so die Vorsitzende. Er sei deshalb zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe zu verurteilen, die auch der Staatsanwalt gefordert hatte. Der Verteidiger des 35-Jährigen hatte für eine Verurteilung wegen „Totschlags in einem minderschweren Fall“ plädiert. Er erklärte unmittelbar nach der Urteilsverkündung, in Revision gehen zu wollen.