AKTENZEICHEN XY Die nackte Frauenleiche an der Autobahn
In 53 Jahren „Aktenzeichen XY... ungelöst“ standen auch einige Fälle aus Rheinhessen im Mittelpunkt. Manche von ihnen konnten gelöst werden, andere sind bis heute ungeklärt. Eine junge Frau war per Anhalter unterwegs und traf so auf ihren Mörder. Von Michael Meister
veröffentlicht am 25.05.2019 09:05
Seit 1967 unterstützt das ZDF mit der Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ Ermittler dabei, Verbrechen aufzuklären. Seitdem wurden mehr als 4600 Fälle gezeigt, in denen auch Verbrechen aus Rheinhessen im Fokus standen. In unserer Serie stellen wir Euch die bewegendsten Fälle vor. Der Mord an der Hausfrau und Mutter Waltraud O. erschütterte vor 40 Jahren die gesamte Region. Zuflucht im Alkohol
Die 26-jährige Waltraud O. war 1979 seit acht Jahren verheiratet. Mit ihrem Mann, einem Oberfeldwebel der Bundeswehr, wohnte sie in Worms. Wolfgang O. besuchte aber seit längerer Zeit die Bundeswehrfachschule in Koblenz und kam deshalb nur über das Wochenende nach Hause. Dadurch geriet die Ehe der beiden in eine kritische Phase. Waltraud O. litt zunehmend unter ihrer Einsamkeit. Und immer häufiger suchte sie Trost im Alkohol. Gesponsert
In einer solchen Verfassung entschloss sich Waltraud O. am 23. Januar 1979, zu ihrem Mann nach Koblenz zu fahren. Kurz nach 20 Uhr verließ sie ihre Wohnung. Ihren kleinen Sohn brachte O. vorher bei ihrer Schwester unter. Waltraud O. wollte zum Bahnhof, um mit dem Zug zu ihrem Mann zu fahren. Um nicht die ganze Strecke zum Bahnhof laufen zu müssen, versuchte sie, per Anhalter zu fahren. Dabei wurde sie zunächst vom 51-jährigen Erwin S. mitgenommen und gelangte so zum Bahnhof. Per Anhalter in den Tod
Dort angekommen, versuchte Waltraud O. um 20:30 Uhr, eine Fahrkarte zu kaufen. Da sie nicht ausreichend Bargeld dabei hatte und eine Bahn-Mitarbeiterin keinen Scheck annehmen wollte, verließ Waltraud O. das Bahnhofsgebäude wieder. In ihrer Verzweiflung versuchte sie nun wieder, per Anhalter nach Koblenz zu kommen – was ihr letztlich zum Verhängnis wurde. Ein Bekannter Os. beobachtete noch, wie sie in einen roten Ford stieg. Offensichtlich fuhr Waltraud O. aber nicht weit mit. Denn kurze Zeit später stand sie wieder am Bahnhof. Dabei wurde sie noch einmal gesehen und zwar von Erwin S., der sie eine halbe Stunde zuvor zum Bahnhof gefahren hatte. Er sah Waltraud O. in einen hellblauen Wagen einsteigen und folgte diesem. Aber als das Auto, in dem O. saß, nach einigen Umwegen die Autobahn Richtung Bingen ansteuerte, gab es Erwin S. auf, das Auto zu verfolgen.
Die späteren Ermittlungen ergaben, dass Erwin S. der letzte war, der Waltraud O. lebend gesehen hatte. O. ist letztlich weder in Koblenz angekommen, noch in ihre Wohnung zurückgekehrt. Zwei Tage später (25. Januar 1979) erstattete Waltraud Os. Mann bei der Kripo Vermisstenanzeige. Das Schicksal der jungen Mutter und Hausfrau klärte sich dann letztlich schneller als erwartet. Anzeige
O. wurde noch am selben Tag in der Nähe der Autobahn bei Flörsheim gefunden – komplett unbekleidet. Die Leiche wurde am Rande eines Feldwegs abgelegt. Waltraud O. wurde nur 26 Jahre alt. Die Polizei setzte eine Belohnung von 3000 Mark zur Ergreifung des Täters aus. Doch bis heute gibt es keine Spur von Waltraud Os. Mörder. (ts)
Wieso wollte Frau O. so spät von Worms nach Koblenz? Mit öffentl. Verkehrsmitteln braucht man heute ca. 2 Std., mit dem Auto ca. 1 Std. 20 Min. Da wäre sie nachts angekommen.
Zitat von MissMillWieso wollte Frau O. so spät von Worms nach Koblenz? Mit öffentl. Verkehrsmitteln braucht man heute ca. 2 Std., mit dem Auto ca. 1 Std. 20 Min. Da wäre sie nachts angekommen.
Das geht aus dem Presseartikel hervor. Ihr Ehemann war seit längerer Zeit bei der Bundeswehrfachschule in Koblenz und kam nur am Wochenende nach Hause. Dadurch kam die Ehe in eine Krise und Frau O. trank oft Alkohol.
Sie hatte sich wohl kurzfristig entschlossen zu ihrem Ehemann nach Koblenz zu fahren. Bis zum Bahnhof fuhr sie per Anhalter mit jemand mit.
Also sie dort eine Fahrkarte kaufen wollte, hatte sie zu wenig Kleingeld und ein Scheck wurde nicht angenommen. Daher hat sie sich entschlossen bis nach Koblenz zu trampen und stieg wohl in das falsche Fahrzeug ein.
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle