Am 15. August 2000 verschwand die Sport-Studentin Gundula Jana Klein in Greifswald spurlos.
Die Eltern in Heidelberg stellen eine Vermisstenanzeige.
90 Polizeibeamte suchten mit Spürhunden und Hubschrauber tagelang Greifswald und Umgebung ab. Dann die grausige Entdeckung.
Am 10. September fanden zwei Radfahrer im Wald von Groß Petershagen bei Greifswald eine unbekleidete Frauenleiche. Gerichtsmediziner bestätigten: Es ist Jana Klein.
Die Polizei ging mehr als 700 Spuren nach. Mit privaten Spenden wurde eine Belohnung von 25.000 Euro für Hinweise ausgesetzt. Ohne Erfolg.
Vor 25 Jahren wurde die 17-jährige Schwesternschülerin Simone Kohrs aus Katzenow bei Stralsund mit Äther betäubt, vergewaltigt und ermordet. Seit 25 Jahren sucht die Polizei ihren Mörder. Das Verbrechen blieb bis heute ungesühnt.
Auch dank DNA-Tests liegt die Mordaufklärungsrate bei 95 Prozent. Dennoch konnten etwa 30 Tötungsverbrechen von der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern bisher nicht aufgeklärt werden. Die meisten Opfer sind Frauen und Mädchen. Einige wenige Fälle stammen noch aus DDR-Zeiten.
In Sicherheit wiegen können sich die Verbrecher allerdings nicht. Denn Mord verjährt nicht. „Keine Akte wird ungelöst endgültig geschlossen“, sagte Nicole Buchfink vom Polizeipräsidium Neubrandenburg. Schon bei kleinsten Hinweisen werden Ermittlungen wieder aufgenommen. Außerdem eröffnet die Entwicklung der Kriminaltechnik für die Ermittler neue Möglichkeiten. „DNA-Spuren, die 1990 noch nicht auswertbar waren, helfen uns heute weiter“, berichtete Michael Schuldt, Sprecher des Landeskriminalamtes. So konnten die Mörder der Rostocker Schülerin Antje Struck 12 Jahre nach ihrem Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden, weil eine neue DNA-Analysemethode sie überführt hatte. Die 15-Jährige war am 6. Juli 1996 in der Nähe einer Fußgängerbrücke über die Stadtautobahn zwischen den Stadtteilen Schmarl und Evershagen bestialisch ermordet worden. Im Januar 2008 verurteilte das Landgericht Rostock zwei Russen als Mörder des Mädchens zu lebenslangen Haftstrafen.