Vor 20 Jahren erschütterte ein grausames Verbrechen die Bürger der Kurstadt. Im Kurgebiet wurde am 14. November die 78-jährige Arztwitwe Magda Rall ermordet.
Am Vormittag des nächsten Tages fanden Nachbarn die Tote. Bis heute ist die Tat ungeklärt.
Mit ihren Nachbarn hatte die Witwe vereinbart, dass man sich täglich vormittags anruft. Als der Anruf ausblieb, schaute die Nachbarin in dem Haus im Von-Langsdorff-Weg nach und entdeckte die Tote. Zunächst nahm sie an, dass die Witwe, die im gleichen Jahr eine schwere Herzoperation über sich ergehen lassen musste, eines natürlichen Todes gestorben sei, doch später stellten Notarzt und Polizei fest, dass es sich um ein Verbrechen handelte.
Was sich an jenem 14. November 1995 zwischen 12 und 16 Uhr abgespielt hatte, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Nachbarn berichteten, dass Magda Rall gerne die Terrassentür zum Lüften offen stehen ließ. Das Einfamilienhaus liegt direkt am Wald und war damals von Hecken gut vor neugierigen Blicken von der Straße her geschützt.
Deshalb könnte es ein Krimineller auch leicht gehabt haben, unbemerkt wieder das Grundstück zu verlassen. Spuren eines Einbruchs wurden nicht gefunden, also muss der Täterin (ausgeschlossen wird auch nicht, dass es eine Frau war) durch eine offene Tür oder ein offenes Fenster gekommen sein.
Möglicherweise hat die Witwe, deren verstorbener Mann viele Jahre in Schwenningen als Hals-Nasen-Ohren-Arzt praktizierte, ihm auch selbst die Tür geöffnet. Die Tote wies Stichverletzungen an Körper und Hals auf, Verletzungen an der Hand deuteten darauf hin, dass sich das Opfer gewehrt haben muss. Wahrscheinlich war ein Messer die Tatwaffe.
Aufgrund der ungewöhnlich hohen Zahl von 22 Einstichen lag der Schluss für die Ermittler nahe, dass der Täter eine emotionale Beziehung zum Opfer hatte und aus Wut oder Enttäuschung so oft zustach. Der Täter könnte aber ebenso gut jemand sei, der nicht in dieses polizeipsychologische Schema passt. Der Mörder muss zuerst im Wohnzimmer, dann in der Küche zugestochen haben. Die schwer verletzte Frau verblutete dann im Flur.
Die Polizei setzte eine 25-köpfige Sonderkommission ein und ermittelte damals in alle Richtungen, sie nahm auch einen Tatverdächtigen fest, der aber später wieder freigelassen werden musste. Es handelte sich um einen Mann, den die Witwe für Gartenarbeiten stundenweise angestellt hatte. Von ihm fand man auch DNA-Spuren im Haus, was ihm aber nicht zur Last gelegt werden konnte, denn er gehörte als Bediensteter zum Kreis derer, die sich berechtigterweise im Haus aufhalten konnten.
Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei durchkämmte, mit Metallstangen bewaffnet, den Kapfwald, um eventuell eine Tatwaffe zu finden – erfolglos. Möglicherweise wurde das Messer auch an einem anderen Ort entsorgt. Wer also nach 1995 in Bad Dürrheim an einem ungewöhnlichen Ort ein Messer gefunden hat, kann sich auch heute noch bei der Polizei melden. 400 Hinweise wurden bewertet und verfolgt. Die Polizei observierte sogar das Grab der Witwe auf dem Bad Dürrheimer Friedhof, vernahm Lieferanten, die an diesem Tag in der Straße und Umgebung unterwegs waren.
Auch Patienten der Außenwohngruppe einer psychiatrischen Klinik in der Straße wurden befragt. Vor vier Jahren beschäftigte sich ein Beitrag im RTL-II-Fernsehen mit dem ungeklärten Kriminalfall. Wie diese Zeitung damals berichtete, bekam die Polizei nach der Sendung fünf Hinweise, diese brachten aber keine weiteren Erkenntnisse.
Auch die ausgesetzte Belohnung von 5000 Euro konnte niemanden animieren, der Polizei den entscheidenden Hinweis zu geben. Doch die Akte wird auch 20 Jahre nach der schlimmen Tat nicht geschlossen.
Thomas Sebold vom Polizeipräsidium Tuttlingen: „Mord verjährt nicht. Ungeklärte Verbrechen werden deshalb vom Sachbearbeiter, der damals zuständig war, weitergeführt, bis dieser in den Ruhestand geht und dann an den nächsten übergeben.“
Und beim Mordfall Magda Rall ist Kriminalhauptkommissar Alfred König der Sachbearbeiter. Er hat keine neuen Erkenntnisse mehr bekommen. Polizeisprecher Sebold erläutert, dass asservierte Spuren ungeklärter Verbrechen immer mit neuen Spuren verglichen werden.
„Wir nehmen permanent Hinweise entgegen, die Akte wird nicht geschlossen“, so Thomas Sebold. So gibt es trotz aller Anstrengungen der Polizei seit der Tat vor 20 Jahren Spuren, die noch offen sind, etwa der Schuhabdruck im Blut in der Villa im Von-Langsdorff-Weg. Es handelt sich um einen normalen Freizeitschuh, von dem nicht einmal die Größe feststeht, weil nur ein Teilabdruck sichtbar war.
Fernsehen: Polizei leitet im Mordfall Rall neue Ermittlungen ein
Bad Dürrheim – Es war eine Tat, die Bad Dürrheim vor fast genau elf Jahren zusammenzucken- und Fassungslosigkeit zurückließ: Die Arztwitwe Magda Rall wurde am 15. November 1995 ermordet in ihrem Haus aufgefunden.
Nach der Ausstrahlung einer Fahndung zum ungeklärten Mordfall Rall aus dem Jahr 1995 im Fernsehen gingen bei der Polizei fünf Hinweise ein, die in den nächsten Tagen bearbeitet werden. Eine heiße Spur ist aber leider nicht dabei.
Bad Dürrheim. Zu Beginn der Sendung am späten Donnerstagabend um 22.15 Uhr hatten sich zwei Kriminalbeamte an die Telefone der Polizeidirektion in der Villinger Waldstraße gesetzt, doch die Resonanz war verhalten, fünf Anrufer meldeten sich bei der Polizei.
Zusammen mit den Anrufern, die sich im Vorfeld schon an die Polizei wandten, sind es jetzt acht neue Hinweise. Kriminalhauptkommissar Alfred König sagte, es seien zum Teil „interessante Hinweise“, aber es sei keine heiße Spur darunter.
Und vor allem waren sie nicht so brisant, dass ein sofortiges Handeln noch in der Nacht erforderlich gewesen wäre. König sagte, nun prüfe man erst einmal anhand der Aktenlage und der Dateien, was über die betreffenden Personen bekannt sei, bevor man dann Kontakt mit den betreffenden Leuten aufnehme.
Allerdings gibt es auch noch seit der Tatzeit vor 16 Jahren Spuren, die noch offen sind, etwa der Schuhabdruck im Blut in der Villa im Von-Langsdorff-Weg. „Ein normaler Freizeitschuh“, wie Kommissar König sagt, nicht einmal die Größe konnte man damals feststellen, weil nur ein Teilabdruck sichtbar war.
Dennoch gibt der Kriminalpolizist die Hoffnung nicht auf, eines Tages mit dem Mörder der zur Tatzeit 78 Jahre alten Magda Rall zum diensthabenden Untersuchungsrichter am Amtsgericht fahren zu können. „Viele Fälle sind auch schon nach Jahren geklärt worden“, sagt er und verweist auf einen Fall in Unterbränd.
Dort war die sieben Jahre alte Leiche eines Mannes im Wald entdeckt worden. „Anfangs war alles sehr schwierig, aber neun Jahre nach dem Verbrechen war der Täter verurteilt“, so König. Vielleicht wird auch das Messer gefunden, mit dem Magda Rall, geborene Haugg, die Witwe eines in Schwenningen praktizierenden HNO-Arztes, erstochen wurde.
Der Täter hat es entweder mitgenommen oder unterwegs auf der Flucht, die möglicherweise über den nahen Kapfwald führte, weggeworfen. Zwar haben am Tag nach dem Auffinden der Leiche Polizeibeamte der Bereitschaftspolizei Freiburg den Wald nach dem Messer durchsucht, dennoch könnte es noch irdendwo liegen, denn die Polizisten suchten damals bei strömendem Regen mit Stäben und hatten keine Metalldetektoren.
Die Polizei hatte damals einen Verdächtigen, den sie aber wieder freilassen musste, einen Mann, den Magda Rall für Gartenarbeiten stundenweise angestellt hatte. Von diesem Mann waren auch DNA-Spuren im Haushalt der Ermordeten zu finden, doch er gehörte zum Kreis der „Berechtigten“, er hatte als Bediensteter Zutritt zur Wohnung. Der Gärtner war auch, wie sich herausstellte, vorbestraft.
Der Mann, der nicht in Bad Dürrheim wohnte, ist vor einigen Jahren gestorben. „Ihm war nichts nachzuweisen“, sagt Kriminalhauptkommissar Alfred König. Aber war der Mörder überhaupt ein Mann?
Es sei „denkbar“, dass es eine Frau war, so der Kriminalbeamte, „aber unwahrscheinlich, denn es war ein brutales Vorgehen“, 22 Mal stach der Täter zu, so etwas kennt man unter Kriminalexperten nur, wenn ein stark emotionaler Hintergrund besteht, der Täter sich verletzt, beleidigt, persönlich angegriffen fühlt. „Aber es gibt auch Ausnahmen und genau das könnte eine Ausnahme sein“. Also ein Täter, der Magda Rall vorher nicht kannte, der zufällig auf sie traf, weil er durch die zum Lüften offen stehen gelassene Terrassentür ins Haus kam, um etwas zu stehlen und dann auf eine resolute Hausbesitzerin traf, die ihn anherrschte. Wer weiß?
Mord an 77-Jähriger von 1995 wird in RTLII-Sendung beleuchtet. Trotz Belohnung nie geklärt.
Bad Dürrheim - Am kommenden Montag, 28. November, wird der Mordfall "Magda Rall" aus dem Jahr 1995 in der RTLII-Sendung "Ungeklärte Morde" neu beleuchtet. Der Täter wurde bis heute nicht gefasst. Jetzt erhofft sich die Polizei aus der Bevölkerung neue Impulse für Ermittlungsansätze.
Das damals 77-jährige Opfer war am Morgen des 15. November von einem in der Nachbarschaft wohnenden Ehepaar tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Der im Flur liegende, blutüberströmte Leichnam wies massive Stichverletzungen auf.
Magda Rall war verwitwet, alleinlebend und wohnte im Von-Langsdorff-Weg am Ortsrand in einem Haus mit großem Garten. Einbruchsspuren waren nicht vorhanden, auch steht nicht fest, ob etwas gestohlen wurde.
Die mit dem Fall betraute Sonderkommission bearbeite fast 400 Hinweise. doch der entscheidende Tipp auf den Täter fehlte. Auch die Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden. Die von der Staatsanwaltschaft Konstanz zusammen mit den Angehörigen ausgesetzte und bis heute bestehende Belohnung in Höhe von heute 5000 Euro führte ebenfalls nicht zum Erfolg. Hinweise nimmt die Polizei Villingen unter Telefon 07721/601-0 entgegen.
Die RTLII-Sendung wird am kommenden Montag, 28. November, um 22. 15 Uhr ausgestrahlt.
Blutiger Tod der Arzt-Witwe / Mysteriöser Leichenfund / Mord an der Landstraße / Rätselhaftes Verbrechen in Magdeburg
Magda Rall – Bad Dürrheim Am 14. November 1995 findet ein Nachbar die 77-jährige Arztwitwe Magda Rall blutüberströmt in ihrer Villa auf. Die Frau wurde mit 22 Messerstichen ermordet, der Tatort weist bis in die erste Etage Blutspuren auf. Allerdings findet die Polizei in der Villa keine Einbruchspuren, es fehlen weder Geld noch andere Wertgegenstände. Nichts deutet auf einen Raubmord hin. Das Tatwerkzeug, ein Messer, wird trotz großräumiger Suche nicht gefunden. Die Polizei vermutet, dass sich Opfer und Täter gekannt haben. Wer aber hasste die wohlhabende Frau so sehr, um sie auf solch eine brutale Weise zu töten? Die Polizei Villingen-Schwenningen sucht bis heute nach dem Mörder von Magda Rall und rollt den Fall jetzt neu auf.
Über 27 Jahre ist es her, dass ein Mord Bad Dürrheim erschütterte. Er beschäftigt die Gemüter auch heute noch, denn die grausame Tat wurde nie aufgeklärt.
Bad Dürrheim - Am 15. November 1995 wurde die Arztwitwe Magda Rall tot in ihrem Haus in Bad Dürrheim aufgefunden. Die zum damaligen Zeitpunkt 78 Jahre alte Frau lebte allein in ihrer Villa im Von-Langsdorff-Weg. Im Jahr zuvor hatte sie eine schwere Herz-Operation überstanden.
Cold Case Magda Rall – Ermittler versuchen noch heute, den rätselhaften Mord zu lösen 1995 wurde in Bad Dürrheim eine 78-Jährige ermordet. Der Täter wurde bis heute nicht gefasst. Bei der Abteilung Cold Case der Kriminalpolizei ist der Fall heute noch präsent – und die Ermittler hoffen auf Aufklärung.