Nach der Tat wollte er sich umbringen Auf offener Straße: Rentner (72) ersticht 49-Jährige AZ/dpa, 10.01.2017 - 08:42 Uhr
Ein 72 Jahre alter Mann Mann greift auf offener Straße eine 49-jährige Frau an – er schlägt sie und sticht kurz darauf noch mehrmals auf sie ein. Die Frau stirbt noch vor Ort. Die Polizei sucht nach Zeugen.
Hebertsfelden - Ein 72-Jähriger hat am Montag im niederbayerischen Hebertsfelden (Lkr. Rottal-Inn) eine 49 Jahre alte Frau mit einem Messer niedergestochen und tödlich verletzt.
Der Rentner habe die Frau am Mittag in der Ortsmitte der kleinen Gemeinde angegriffen und unvermittelt auf die Frau eingeschlagen, teilten die Staatsanwaltschaft Landshut und das Polizeipräsidium Niederbayern mit.
Anschließend habe der Mann mehrfach auf die Frau eingestochen, so dass diese noch am Tatort starb – Wiederbelebungsversuche eines herbeigerufenen Notarztes blieben vergeblich.
Der Rentner wollte sich nach der Tat das Leben nehmen, befindet sich allerdings derzeit in einer Klinik. Weitere Details wollte ein Polizeisprecher vorerst nicht mitteilen. Dadurch blieb zunächst auch unklar, ob Täter und Opfer sich kannten.
Die Ermittler suchen noch nach Zeugen. Personen, die Angaben zum Vorfall machen können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizeiinspektion Passau (Tel. 0851/9511-0) oder jede andere Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Neue verstörende Details Mord unter Nachbarn: Brust-OP und tote Katzen nk, 11.01.2017 - 17:00 Uhr
Es gibt neue, verstörende Details zum tödlichen Nachbarschaftsstreit in Hebertsfelden. Herbertsfelden - Über den 72-Jährigen, der in Hebertsfelden seine Nachbarin († 49) erstochen und sich dann selbst getötet hat, werden immer bizarrere Details bekannt: Der Mann soll ein grausamer Tierquäler gewesen sein – und seinem späteren Opfer eine Brust-OP bezahlt haben.
Karl Hendlmeier, Bürgermeister der kleinen Gemeinde im Kreis Rottal-Inn, sagte dem „Rottaler Anzeiger“: Der Täter sei vor allem bei Katzenbesitzern gefürchtet gewesen. „Er hat immer wieder tote Tiere an sein Garagentor genagelt, aber immer angegeben, dass er sie irgendwo gefunden hätte. Leider war ihm nie etwas nachzuweisen.“
Der 72-Jährige sei im gesamten Ort als gewalttätig bekannt gewesen. Nach jahrelangen Querelen – und einem Kontaktverbot – hatte er am Montag seine Nachbarin ermordet (AZ berichtete).
Seine Witwe hält trotzdem zu ihm. Der „Bild“-Zeitung sagte die 65-Jährige, ihr Mann habe seinem späteren Opfer sogar Geld für eine Brust-Operation geliehen: „Sie hatte Schmerzen, weil die Silikonimplantante von ihrem künstlichen Busen verrutscht waren.
Mein Mann hatte Mitleid, lieh ihr 2000 Euro. Aber als wir das Geld wieder haben wollten, wollte sie noch mehr.“ Irgendwann seien ihm wohl „die Pferde durchgegangen“.
Mord in Hebertsfelden: Gericht hätte eingreifen können
von Christina Fleischmann
Eigentlich hätten sich die Täter ihren Opfern gar nicht nähern dürfen. Nicht im Fall von Thyrnau (Lkr. Passau), wo am Silvestermorgen ein Mann seine getrennt lebende Ehefrau erstach. Auch nicht im Fall von Hebertsfelden (Lkr. Rottal-Inn), wo ein 72-jähriger Rentner am Montag seine Nachbarin umbrachte, ebenfalls mit einem Messer.
In beiden Fällen hatte bereits ein Kontaktverbot bestanden – gegen das die Täter jedoch mehrfach verstießen. Dorothea H., das spätere Opfer von Hebertsfelden, ist nach so einem Verstoß zur Polizei gegangen. Hätte sie sich an das Gericht gewandt, hätten gegen den Rentner schneller Maßnahmen ergriffen werden können, sagt Wolfgang Bartel, Direktor des Amtsgerichts Eggenfelden.
In Thyrnau hatte das 40-jährige Opfer nicht nur ein Kontaktverbot gegen den getrennt lebenden Ehemann erwirkt. Vor eineinhalb Jahren hatte es im Frauenhaus Passau Zuflucht gesucht. "Sie hat überstürzt ihre Wohnung verlassen", berichtet Leiterin Hildegard Stolper. Die Frau sei sehr verschlossen und ratlos gewesen. Sie und die beiden Töchter seien "brutal geschlagen" worden. Nach drei Wochen seien die drei wieder zurückgekehrt in die Wohnung nach Thyrnau, sagt Stolper. Ihr Mann habe einen Herzinfarkt gehabt, liege im Krankenhaus, komme sicher nicht wieder nach Hause, habe die Frau damals gesagt. Danach sei der Kontakt zum Frauenhaus abgebrochen.
Nach Mord in Hebertsfelden: 72-jähriger Täter verstorben Der mutmaßliche Mörder von Hebertsfelden ist seinen Verletzungen erlegen. Das hat die Polizei jetzt bekannt gegeben.
Der 72-Jährige Rentner sei kürzlich in einer Klinik verstorben heißt es in der Mitteilung. Er hatte gestern Mittag in Hebersfelden (Lkr. Rottal-Inn) seine Nachbarin auf offener Straße erstochen und sich danach versucht selbst zu töten. Wie die Polizei schreibt war der Bluttat ein langer Nachbarschaftsstreit vorausgegangen. Ein Gericht hatte dem Rentner auch den Kontakt zu seinem späteren Opfer verboten. Trotzdem attackierte der 72-Jährige die Frau gestern auf offener Straße. Über die genauen Tatumstände gibt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Details bekannt. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kripo laufen weiter auf Hochtouren. Weiter gesucht werden auch Zeugen der schrecklichen Tat.