Totes Baby in Soltauer Haus entdeckt - Mutter verschwunden
(Soltau) In einem Mehrfamilienhaus im niedersächsischen Soltau ist ein toter Säugling entdeckt worden. Ermittler gehen davon aus, dass das Kind erstickt ist. Die Mutter ist verschwunden.
09.01.2017
«Eine Tatbeteiligung der Kindesmutter ist nicht auszuschließen», sagte ein Polizeisprecher am Montag. Die 23 Jahre alte Mutter des gut viereinhalb Monate alten Mädchens ist verschwunden.
Die Frau hatte seit Ende Dezember allein in der Wohnung gelebt. Nach einem Streit war ihr Lebensgefährte - der Vater der Kindes - ausgezogen.
Seit Jahresanfang versuchte er laut Polizei vergeblich, seine Freundin zu erreichen. Das tote Baby wurde den Angaben zufolge bereits am Donnerstag entdeckt.
Soltau: Suche nach einer jungen Frau Frau, Soltau, Suche
In der ersten Januarwoche 2017 wurde in Norddeutschland, Bundesland Niedersachsen, in der Stadt Soltau ein viereinhalb Monate altes Mädchen tot in einer Wohnung aufgefunden.
Die Umstände deuten auf ein Tötungsdelikt hin.
Die Kindsmutter Naima M., oben abgebildet und 23 Jahre alt, ist seit Jahreswechsel unbekannten Aufenthaltes.
Es wird daher um Hinweise zu dieser Frau gebeten, die die Polizei als wichtige Zeugin sucht:
Wer kennt diese Frau? Wer kann Angaben zu Freunden/Bekannten/Angehörigen und ihrem Aufenthaltsort machen bzw. wer hat sie zurückliegend gesehen und wenn ja an welchem Ort/in welchem Land? Wer kann Informationen zu ihrem aktuellen Aussehen geben?
Hinweise bitte an die Polizei Soltau, Tel.: 0049519193800.
Soltau: Polizeibeamte der Mordkommission "Maja" nahmen am Mittwoch die als dringend tatverdächtig geltende 23-jährige Mutter eines in Soltau tot aufgefundenen Säuglings fest. Das 4 ½ Monate alte Kind wurde am 05.01.2017 in einer Wohnung in der Soldiner Straße aufgefunden. Die Umstände deuteten auf ein Tötungsdelikt hin. Die Tatverdächtige war bis dato unbekannten Aufenthalts. Nun konnte sie im Stadtgebiet Soltaus festgenommen werden. Die Frau machte bisher keine Aussage. Sie wurde am 11.05.2017 dem Haftrichter vorgeführt, der den Haftbefehl verkündete. Beamte der Mordkommission überführten die Frau in die Justizvollzugsanstalt Vechta.
Prozessbeginn Mutter soll Baby erstickt und enthauptet haben
Warum musste die kleine Maya in Soltau sterben? Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wollte die Mutter mit dem Mord an dem gemeinsamen Baby den Vater strafen. Seit Donnerstag wird der Fall vor Gericht verhandelt.
Lüneburg - Weil sie ihre vier Monate alte Tochter ermordet haben soll, muss sich eine 24-Jährige seit Donnerstag vor dem Landgericht Lüneburg verantworten. Zum Prozessauftakt am Donnerstag schwieg die aus Eritrea stammende Frau zu den Vorwürfen. Die mädchenhaft wirkende Angeklagte verfolgte die Verhandlung äußerlich regungslos. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft soll sie die kleine Maya Ende 2016 oder in den ersten Tagen des Jahres 2017 in ihrer Wohnung in Soltau umgebracht haben.
Die Angeklagte habe das Baby zunächst erstickt und dann den Kopf des Leichnams abgeschnitten, sagte Staatsanwalt Frank Padberg. Dann habe sie das getötete Mädchen angezogen auf das Ehebett gelegt. Mit dem Mord habe sie den Kindsvater strafen wollen, der ihr gegenüber gewalttätig geworden sei, ist die Anklagebehörde überzeugt.
Polizisten hatten den toten Säugling Anfang Januar in der Wohnung der Frau in einem Mehrfamilienhaus entdeckt. Der Vater, der kurz zuvor von der Polizei der Wohnung verwiesen worden war, hatte die Beamten alarmiert. Die Frau wurde eine knappe Woche nach dem Fund des getöteten Babys im Stadtgebiet von Soltau festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Die Angeklagte schweigt
Tagelang habe es in der Wohnung kein Lebenszeichen von seiner Freundin und dem Baby gegeben, sagte der 27 Jahre alte ehemalige Lebensgefährte als Zeuge. Der Sudanese hatte die Frau aus Eritrea auf einem Flüchtlingsboot auf dem Mittelmeer Ende 2015 kennengelernt. Für den kräftigen Mann, der als Beruf Busfahrer angab, übersetzte ein Dolmetscher ins Arabische. Für die Angeklagte wurde in die amharische Sprache übersetzt. Nach Angaben ihres Ex-Freundes stammt sie eigentlich aus Äthiopien.
Der 27 Jahre alte Vater bestritt im Landgericht, seine Freundin misshandelt zu haben. Er berichtete von den Tagen vor dem Leichenfund, als er zunächst vergeblich bei der Polizei, beim Jugendamt und im Rathaus um Hilfe gebeten habe. Eine Freundin der Angeklagten habe ihn aus Schweden angerufen und gesagt, er solle in die Wohnung kommen, dort gebe es ein Problem.
„Ich hatte nicht gedacht, dass eine Mutter so weit geht, ihr eigenes Kind zu töten. Es war mir klar, dass sie es war“, sagte der Ex-Freund der Angeklagten. Seine Freundin habe schon zuvor das Baby unsanft aufs Sofa geworfen oder schreien lassen.
Verteidiger Ulrich Albers versuchte, Ungereimtheiten in dem Fall aufzudecken. Warum habe er seinen Eltern nicht von der Geburt der Tochter erzählt, fragte der Rechtsanwalt den Zeugen. Warum habe er zwei Monate nach dem Tod von Maya in einer polizeilichen Vernehmung nicht wie ein trauernder Vater gewirkt? „Sollte ich herumschreien?“, sagte der 27-Jährige. „Ich trauere im Herzen, mein Herz trauert.“
Für den Prozess sind zunächst fünf Verhandlungstage angesetzt. Am Montag soll ein Sachverständiger gehört werden. Das Urteil könnte am 28. November gesprochen werden.
Prozess in Lüneburg Das enthauptete Baby auf dem Ehebett
Naima M. wird etwas Unvorstellbares vorgeworfen: Die 24-Jährige soll ihre damals knapp vier Monate alte Tochter erst ermordet und dann enthauptet haben. Das mutmaßliche Motiv? Rache am Kindsvater.
Es ist der 5. Januar dieses Jahres, als Polizisten die Tür zu einer Wohnung im niedersächsischen Soltau öffnen. Sie waren von einer Mitarbeiterin des Rathauses gerufen worden, weil sich der Mieter Sorgen machte: Vier Tage lang hatte er kein Leben hinter den Fenstern bemerkt.
Selbst hineingehen und nachsehen durfte und konnte er nicht. Die Polizei hatte ihn acht Tage vorher der Wohnung verwiesen und ihm die Schlüssel abgenommen. Als die Beamten an diesem Tag das Schlafzimmer betreten, sehen sie etwas Dunkles auf dem Doppelbett.
Es ist der Leichnam eines Babys. Dass der Kopf keine Verbindung mehr zum Körper hat, erkennen die Polizisten erst, als sie ganz nah am Bett stehen. Denn der Kopf liegt dort, wo er auch dann liegen würde, wenn er nicht zuvor mit einem scharfen Messer abgetrennt worden wäre.
Das Baby war ein Mädchen. Es war ein wenig mehr als vier Monate alt, als es starb, und trug den Namen Maja. Ermordet und enthauptet von seiner eigenen Mutter.
So lautet jedenfalls die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Naima M., 24. Der auf dem Doppelbett drapierte Leichnam ist das Ende eines Dramas, das um den Jahreswechsel herum passiert ist, mitten in der niedersächsischen Provinz. Wo dieses Drama begann und wann, das lässt sich nur vage erahnen – wenn überhaupt.
Sie wollten gemeinsam ein neues Leben beginnen
Das Leben von Maja begann vermutlich auf einem Flüchtlingsboot auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland. Dort jedenfalls lernte die Mutter den Mann kennen, der als der Vater des Kindes gilt: Mohammed K., 27. Beide wollen Afrika verlassen. Sie tun sich 2015 auf diesem Boot zusammen, um gemeinsam in ein anderes Leben auf einem anderen Kontinent zu starten.
Keine drei Jahre später ist alles, was sie sich jemals gemeinsam vorgestellt haben mögen, eine einzige Katastrophe. Sie stehen sich vor Gericht gegenüber. Sie angeklagt wegen Mordes an ihrer Tochter, er als Nebenkläger.
Verhandelt wird vor dem Landgericht Lüneburg. Der Vorsitzende Richter ist derselbe, der 2015 den Prozess gegen den sogenannten „Buchhalter von Auschwitz“, Oskar Gröning, 96, geführt und ihn wegen Beihilfe zum Mord zu vier Jahren Gefängnis verurteilt hat.
„Ich muss Ihnen die Frage stellen, auch wenn es vielleicht unpassend ist“, sagt dieser Richter, Franz Kompisch, bei Aufnahme der Personalien zur Angeklagten. „Haben Sie Kinder?“
Naima M. verneint auf Amharisch, ihr Dolmetscher übersetzt. Sie macht von ihrem Recht Gebrauch, sich nicht zu der Anklage zu äußern, die ihr vorgeworfen wird: Ihre wenige Monate alte Tochter aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben, um den Kindsvater für die an ihr verübten Gewalttätigkeiten zu bestrafen.
Der Kindsvater aber, er sagt aus. Gibt einige wenige Einblicke in das kurze gemeinsame Leben des jungen Paares, der kleinen Familie fernab der Heimat. Doch erklären können auch diese Einblicke nichts von dem, was wenige Monate nach der Geburt des Kindes – ihm zufolge von beiden gewünscht – geschehen ist.
Mohammed stammt aus dem Sudan, erzählt er, sie komme aus Äthiopien. Dass sie die eritreische Staatsangehörigkeit besitze, habe Naima lediglich für die Besserung ihrer Chancen auf Asyl behauptet. Über Hannover kamen sie nach Soltau, bezogen die gemeinsame Wohnung, bekamen Sozialhilfe: 600 Euro vor der Entbindung, 800 Euro danach.
Babymord - Mutter zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt 04.01.18
Die Angeklagte am 9. November im Landgericht Lüneburg. Lüneburg - Zu lebenslanger Haft hat das Landgericht Lüneburg die Mutter eines in Soltau getöteten Babys verurteilt. Das Gericht befand die 24-Jährige am Donnerstag des Mordes schuldig.
Die Frau soll vor rund einem Jahr die vier Monate alte Tochter erstickt und ihr dann den Kopf abgetrennt haben. Die Frau aus Ostafrika habe ein Leben ohne das Mädchen führen wollen, zeigte sich das Gericht überzeugt. Den Kindsvater hatte sie auf der Flucht aus Afrika kennengelernt.
Die Staatsanwaltschaft war ursprünglich von Rache am Vater des Kindes als Motiv ausgegangen. Er soll der Frau gegenüber gewalttätig geworden sein. Die Verteidigung will Revision einlegen. - dpa