Schlotheim - Am Sonntag ist bei einem Wohnungsbrand eine leblose Person gefunden worden. Nun stellte sich heraus, dass der Mann offenbar schon vor dem Brand tot war.
Das Feuer war im ersten Obergeschoss in einem Wohnblock ausgebrochen (TAG24 berichtete). Nachdem der Brand gelöscht war, fanden die Rettungskräfte eine leblose Person in der Wohnung. Nach Informationen der Polizei handelt es sich um den 59-jährigen Wohnungsinhaber.
Nun ermittelt die Kriminalpolizei wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes.
Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung wurde festgestellt, dass der Mann bereits tot gewesen sein muss, als das Feuer ausbrach.
Außerdem wurden Spuren entdeckt, die auf einen gewaltsamen Tod hinweisen. Eine 25-köpfige Mordkommission hat nun die weiteren Ermittlungen übernommen.
Tötungsverbrechen in Schlotheim 43-jähriger Tatverdächtiger in Haft 27.12.16, 14:31 Uhr
Schlotheim - Nach dem gewaltsamen Tod eines 59-Jährigen in Schlotheim (Unstrut-Hainich-Kreis) sitzt ein Mann in Untersuchungshaft. Gegen den 43-Jährigen wurde am Heiligabend Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags erlassen, wie die Polizei in Nordhausen am Dienstag mitteilte. Der Tatverdächtige sei ein Bekannter des Opfers. Er habe sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Die Leiche des 59-Jährigen war nach einem Feuer in dessen Wohnung am 18. Dezember gefunden worden. Die Obduktion ergab, dass der Mann bereits tot war, als das Feuer ausbrach. Außerdem entdeckten Gerichtsmediziner Spuren, die auf einen gewaltsamen Tod hinwiesen. Daraufhin übernahm eine 25-köpfige Mordkommission die Ermittlungen. Die von der Kommission zusammengetragenen Indizien hätten schließlich zur Festnahme des 43-Jährigen geführt. (dpa)
Gewaltsamer Tod: Verdächtiger aus Schlotheim sitzt erneut in Haft Erneut wurde jetzt Haftbefehl erlassen gegen einen Mann aus Schlotheim. Der war bereits Ende Dezember erstmals verhaftet worden, weil er im Verdacht stand, für den gewaltsamen Tod eines 59-Jährigen verantwortlich zu sein. 11. April 2017 / 09:09 Uhr
Schlotheim. Erneut wurde jetzt Haftbefehl erlassen gegen einen Mann aus Schlotheim. Der war bereits Ende Dezember erstmals verhaftet worden, weil er im Verdacht stand, für den gewaltsamen Tod eines 59-Jährigen verantwortlich zu sein. Die erneute Verhaftung bestätigte die Polizei nun. Laut Fränze Töpfer, Sprecherin der Landespolizeiinspektion Nordhausen, habe es eine erneute Haftprüfung gegeben. "Es gibt neue Gründe, die einen Tatverdacht bestätigen.
Die Staatsanwaltschaft ist den neuen Spuren nachgegangen", so Töpfer gegenüber unserer Zeitung. Der Mann sei bereits im März erneut verhaftet worden. In der Nacht zum 18. Dezember 2016 brannte in der Schlotheimer "Straße der Gemeinschaft" eine Wohnung in der ersten Etage eines Mehrgeschossers. Qualm drang aus der Wohnungstür ins Treppenhaus, so dass zahlreiche Bewohner evakuiert werden mussten. Später entdeckten Feuerwehrleute eine Leiche in der Wohnung.
Unglück entpuppt sich als Tötungsverbrechen
Zunächst waren die Ermittler von einem tragischen Unglück ausgegangen. Vermutlich sei der Mann mit einer Zigarette in der Hand eingeschlafen und habe den Brand selbst verursacht, hatte die Polizei wenige Stunden nach Ausbruch des Feuers mitgeteilt. Doch das Feuer sollte wohl dazu dienen, die Straftat zu vertuschen.
Die Obduktion der Leiche ergab, dass der Mann bereits tot war, als das Feuer ausbrach. Außerdem entdeckten Gerichtsmediziner Spuren, die auf einen gewaltsamen Tod hinwiesen.
Der Mann soll erstochen worden sein. Eine 25-köpfige Mordkommission der Kriminalpolizei Nordhausen übernahm die Ermittlungen. Die von der Kommission gesammelten Indizien hätten zur Festnahme des Schlotheimers geführt. Der kam jedoch nach wenigen Tagen, Anfang Januar, wieder frei, weil die Staatsanwaltschaft keinen dringenden Tatverdacht mehr sah. Nun sitzt er also wieder ein.
Totschlagsprozess in Mühlhausen: Angeklagter bestreitet Vorwürfe Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Mannes in Schlotheim im Unstrut-Hainich-Kreis hat der Angeklagte alle Vorwürfe bestritten.
Sein Verteidiger erklärte am Montag vor dem Landgericht Mühlhausen, sein Mandant habe kein Motiv. Außerdem seien zu wenig entlastende Beweise ermittelt worden. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen legt dem 44-Jährigen zur Last, einen 59-jährigen Bekannten in dessen Wohnung mit mehreren Messerstichen getötet und zur Verdeckung der Tat Feuer gelegt zu haben. Weil sich zur Tatzeit fünf Bewohner und zwei Besucher in dem viergeschossigen Haus aufhielten, lautet die Anklage nicht nur auf Totschlag, sondern auch auf versuchten Mord in sieben Fällen.
Nach Ausbruch des Brandes war das Haus rechtzeitig evakuiert worden. Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte, fand sie den 59-Jährigen tot in seiner Wohnung. Die Polizei ging zunächst von einem Unfall aus. Erst bei der Obduktion der Leiche wurde festgestellt, dass der Mann bereits tot war, als das Feuer ausbrach. Das Feuer hatte seine und eine weitere Wohnung schwer beschädigt. Der Sachschaden belief sich auf etwa 60.000 Euro.
Der mutmaßliche Täter aus dem Umfeld des Opfers war bereits kurz nach dem Brand in Haft genommen worden. Wenig später wurde er wieder freigelassen, weil sich der Verdacht gegen ihn zunächst nicht erhärten ließ. Eine Mordkommission fand dann jedoch mehrere Indizien, die auf den 44-Jährigen als Täter hindeuten. Er wurde daraufhin erneut in Untersuchungshaft genommen.
Erstochen und verbrannt - Entschädigung statt Handschellen Thüringen #Justiz #UnstrutHainich
dpa, aj 04.05.2018, 17:29 Uhr
Ein 44-Jähriger soll einen Bekannten in Schlotheim erstochen haben. Die Anklage stützte sich in dem Prozess vor dem Landgericht Mühlhausen auf Indizien. Am Ende kann der Mann nach fast 450 Hafttagen den Saal als freier Mann verlassen.
Das Landgericht Mühlhausen hat einen 44 Jahre alten Angeklagten vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen. Es sei kein ausreichender Tatnachweis gelungen, sagte der Vorsitzende Richter Gerd Funke am Freitag in der Urteilsverkündung. Die Richter folgten dem Antrag des Verteidigers, der ebenfalls aus Mangel an Beweisen einen Freispruch gefordert hatte.
Hintergrund: Leiche nach Brand gefunden – Mann offenbar umgebracht Mord oder Totschlag? Mehrere Fälle vor den Gerichten in Thüringen Trotz DNA zu viele Zweifel an Schuld Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hatte zehn Jahre Haft beantragt. Sie war überzeugt, dass der Mann einen 59-Jährigen im Dezember 2016 in Schlotheim (Unstrut-Hainich-Kreis) mit Messerstichen getötet und anschließend zur Vertuschung der Tat die Wohnung in Brand gesteckt hat. Mehrere Indizien sprächen für die Täterschaft, darunter eine am Tatort gefundene Zigarette mit DNA-Spuren des Angeklagten.
Täter war zu Mitternacht in Wohnung des Opfers Für das Gericht stellte sich die Tatnacht anders da: Kurz vor Mitternacht sei eine unbekannte Person mit in der Wohnung des Getöteten gewesen. An der Annahme, dass es sich bei ihr um den Angeklagten handelte, gebe es zu viele Zweifel, heißt es im Urteil. Die Zigarette habe schon vor der Tat dort gelegen haben können.
Ex-Partnerin des Angeklagten unglaubwürdig Auch sei in der Wohnung keine vom Angeklagten stammende Blutspur gefunden worden. Zudem seien belastende Zeugenaussagen der Noch-Ehefrau des Angeklagten unglaubwürdig gewesen. Eine Schnittwunde am Unterarm des 44-Jährigen, die von der Staatsanwaltschaft als Kampfspur interpretiert wurde, könne er sich selbst zugefügt haben.
Angeklagter schwieg bis zum Schluss Der aus Südthüringen stammende Angeklagte hatte im Prozess fast durchweg geschwiegen. Nur in seinem letzten Wort sagte er, dass er mit dem Tod des Opfers nichts zu tun habe. Noch während der Urteilsverkündung wurden ihm die Handschellen abgenommen. Nach dem Freispruch kann er auf rund 11.000 Euro Entschädigung hoffen, die ihm laut Urteil für die Zeit in Untersuchungshaft zustehen. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.