Kriminalität · Eine 63 Jahre alte Frau ist in ihrer Wohnung in Kempten umgebracht worden. Die Polizei spricht „von massiver Gewalteinwirkung“ auf den Oberkörper der Frau.
Am Samstag Nachmittag war der Polizei Kempten von einer Person aus dem Umfeld, der in einem Mehrfamilienhaus allein wohnenden Witwe, mitgeteilt worden, dass die Frau nicht erreichbar sei. Aufgrund dieser Mitteilung wurde kurz nach 16 Uhr durch die Beamten die Wohnung im Kemptener Stadtteil Stiftallmey geöffnet.
An der Türe der Parterre-Wohnung seien keine Einbruchsspuren festgestellt worden. Bei dieser Wohnungsöffnung wurde die Rentnerin, die offensichtlich Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war, tot aufgefunden.
Bei der Polizei wurde die Ermittlungsgruppe „Parterre“ eingerichtet. Derzeit sind 20 Beamte von den Kriminaldienststellen in Kempten und Memmingen, die in engem Kontakt mit der Staatsanwaltschaft Kempten stehen, mit der Bearbeitung des Falles beschäftigt. Das Wohngebiet, wo sich die Tat ereignet hat, wurde am Sonntag Nachmittag von Polizeibeamten nach möglichen Spuren abgesucht.
Eine Obduktion der Leiche soll Klarheit über den Todeszeitpunkt bringen. Eine Nachbarin berichtet, dass die Frau ihr vor einigen Tagen von einem ungebetenen Besuch eines früheren Bekannten erzählt habe. Noch aber gibt es keine Festnahme und laut Fahndern auch noch keine heiße Spur.
Ungeklärte Mordfälle im Allgäu: Wie steht es um die Fälle in Kempten und Kaufbeuren? Vor einem Jahr wurde eine Witwe in Kempten getötet. Kaufbeuren: Unbekannter erstach 40-Jährigen. Taten stellen Fahnder vor Rätsel
Verbrechen · Wer hat wenige Tage vor Weihnachten 2013 eine 63-jährige Witwe in ihrer Wohnung im Kemptener Westen umgebracht? Und wer erstach im August dieses Jahres einen 40-Jährigen in dessen Wohnung in Kaufbeuren? Diese beiden Fälle beschäftigen nach wie vor die Kriminalpolizei im Allgäu.
„Die Ermittlungen dauern an“, sagt Polizeisprecher Christian Eckel über die Arbeit der Fahndungsgruppe „Parterre“ - benannt nach der Lage der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, in dem die Leiche der Witwe vor einem Jahr gefunden wurde. Die allein lebende Frau war durch zahlreiche Stiche in den Oberkörper ums Leben gekommen.
Dass der Mörder in dem Wohnviertel noch frei herumlaufen könnte, hatte vor einem Jahr zunächst für Verunsicherung und Ängste in der Nachbarschaft gesorgt. Die Ermittlungsgruppe „Parterre“ hatte auch an den Weihnachtstagen gearbeitet und im Laufe der Zeit 50 Zeugen vernommen und ist nahezu 500 Spuren und Hinweisen nachgegangen. Noch bevor die Getötete beerdigt wurde, präsentierte die Kripo einen dringend Tatverdächtigen. Der Haftrichter erließ Haftbefehl gegen den aus dem unmittelbaren Verwandtenkreis der Frau stammenden Mann.
Ende Januar dann die überraschende Wende: Nach einem Haftprüfungstermin ließ der Richter den jungen Mann wieder auf freien Fuß - ohne jegliche Auflagen. „Er ist zwar tatverdächtig, aber nicht dringend tatverdächtig“, erläutert Polizeisprecher Eckel. Mithin könne er nicht weiter in Untersuchungshaft festgehalten werden. Der Mann gelte als Beschuldigter, bestätigt Gunther Schatz, Sprecher der Kemptener Staatsanwaltschaft. Weitere Aufschlüsse erwarten sich die Ermittler nun von der Auswertung weiterer Spuren und Hinweise, die den Mann be- oder entlasten könnten.
5.000 Euro Belohnung
Für Hinweise zur Klärung des Verbrechens in Kaufbeuren hat das Landeskriminalamt eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt. Der 40 Jahre alte Mann war am Samstagvormittag, 9. August, tot in seiner Wohnung in Kaufbeuren aufgefunden worden.
Aufgrund der Spuren geht die Kripo davon aus, dass es in der Wohnung im Hochstadtweg zunächst zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam, bei der das Opfer durch Stiche tödlich verletzt wurde. Der Wohnungsschlüssel des Ermordeten wurde trotz einer groß angelegten Suche immer noch nicht gefunden. Eine andere Frage, die die Ermittler bewegt: Kurz vor der Tat stand ein schwarzer BMW mit Kemptener Kennzeichen vor dem Haus, in dem der Mann Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Wem gehört der Wagen und hat der Fahrer möglicherweise etwas mit der Tat zu tun?
Kriminalität · Vor drei Jahren wurde eine 63-Jährige in Kempten erstochen. Doch ein Täter musste sich bisher nicht vor Gericht verantworten. Bleibt der Parterre-Mord ungesühnt?
Rückblende: Wenige Tage vor Weihnachten 2013 wird eine 63 Jahre alte Witwe in ihrer Parterrewohnung im Kemptener Westen ermordet aufgefunden. Sie wurde durch eine Vielzahl von Stichen getötet – wahrscheinlich mit einem Messer.
Die Polizei bildet umgehend die „Ermittlungsgruppe Parterre“ mit 25 Beamten. Es ist das vierte Adventswochenende. In den folgenden Wochen gehen die Beamten über 150 Spuren nach, vernehmen 30 Zeugen und arbeiten selbst über die Weihnachtsfeiertage.
Schließlich nehmen sie nach wenigen Tagen einen dringend Tatverdächtigen fest. Dabei handelt es sich um einen engen Verwandten der Ermordeten.