"Selbstmord" wurde Mord-Krimi Urlauber betäubt, vor Zug gelegt? Familie sucht Zeugen
Vladyslav Shyshko wurde am 10. August in Ungarn tot auf Bahngleisen gefunden. Befund der Behörden: Selbstmord. Doch die Familie ließ nicht locker, erwirkte eine weitere Obduktion. Und siehe da - der 19-Jährige wurde vermutlich mit K.o.-Tropfen betäubt.
Der schreckliche Verdacht: Man habe den Youtube-Star beim Partymachen in einer Discothek außer Gefecht gesetzt, dann erschlagen und seine Leiche auf die Schienen gelegt.
Zuvor hatte die schludrige Obduktion der Behörden nur Verletzungen durch den Zug ergeben. Die Polizei hatte den Fall als Selbstmord abgehakt. Aber die Familie gab nicht auf. Ergebnis der neuen Obduktion: Vlad starb "höchst wahrscheinlich" schon vor dem "Zugunglück" an Schlägen oder Tritten. Jetzt suchen die Angehörigen Zeugen aus Österreich, die in jener Zeit am Plattensee Urlaub machten.
"Es wird die einzige Möglichkeit sein, noch Genaueres über die schon länger zurückliegende Tatnacht zu erfahren", so der Anwalt der Familie. "Dieser Ort und der Hauptboulevard, der zwischen Discothek und Fundort liegt, ist im Sommer üblicherweise sehr belebt. Wer eine Rauferei oder auch das Wegbringen eines vermeintlich Betrunkenen beobachtet hat - könnte Zeuge eines Kapitalverbrechens sein - und kann Hinweise auf der österreichischen Telefonnummer +43 1 8904860 hinterlassen."
Vorwürfe gegen Ungarn Den lokalen Behörden werfen die Angehörigen Nachlässigkeit vor. Anwalt Thomas Nirk: "Diese Woche hat die Familie bzw. deren Rechtsvertretung die Strafanzeige bei BKA und StA Wien eingebracht. Die ungarischen Behörden gingen von einem Selbstmord aus, wollten die Leiche allerdings innerhalb kürzester Zeit einäschern und geben bis heute wichtige Gewebeproben nicht her."
Rätsel um Tod des Wiener Skater-Stars "Vladi" Shyshko
Sachverhaltsdarstellung an Staatsanwaltschaft eingebracht. Nach einem vermeintlichen Selbstmord des 19-jährigen Wiener Skate-Stars Vladyslav "Vladi" Shyshkov in Siofok am Plattensee in Ungarn hat der Anwalt der Familie eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wien eingebracht. Diese entscheidet nun, ob Ermittlungen wegen eines etwaigen Mordverdachts aufgenommen werden. "Es wird überprüft", sagte Sprecherin Nina Bussek.
Leiche auf Bahngleisen Die Leiche des 19-jährigen wurde im August auf Bahngleisen in Siofok gefunden. Die Behörden gingen von Selbstmord aus, was die Mutter des Burschen aber nicht hinnehmen wollte.
Österreichischer Obduktionsbericht lässt Mord vermuten Ein österreichischer Obduktionsbericht ergab laut Anwalt Thomas Nirk nun, dass der 19-Jährige zuvor wohl mit K.o.-Tropfen betäubt wurde und an einer Schädelfraktur gestorben ist. Erst danach dürfte er auf das Bahngleis gelegt worden sein, wo er von einem Zug überrollt wurde. Shyshko habe sich auch in einer Diskothek aufgehalten, die rund fünf Kilometer vom Fundort der Leiche entfernt ist.