In Egmating bei Ebersberg Massen-Gentest nach Vergewaltigung an 23-Jähriger Freitag, 02.12.2016, 16:49
dpa/Bodo Marks Mit einem Massen-Gentest sollen die Täter ausfindig gemacht werden In Egmating bei Ebersberg hat die Polizei einen Gentest für alle Männer zwischen 20 und 30 Jahren angeordnet. Der Hintergrund: Zwei Männer, die wohl in dem Ort wohnen, vergewaltigten vor zwei Monaten eine Frau, die sie zuvor in München kennengelernt hatten.
Die 23 Jahre alte Frau traf erstmals in einem Münchner Lokal auf die Männer. Mit zahlreichen Getränken führten die beiden bei der Frau einen Zustand herbei, in dem sie sich nicht mehr zur Wehr setzen konnte. Ihre hilflose Verfassung nutzten die Männer dann aus, brachten sie in eine Wohnung und vergewaltigten sie in der Nacht vom 23. auf den 24. September in Egmating. Anschließend ließen sie die Frau wieder laufen.
Die 23-Jährige irrte in der Ortschaft Egmating orientierungslos umher. Aufgrund ihres Zustandes konnte sie der Polizei nicht beschreiben, in welcher Wohnung die Männer über sie herfielen. Allerdings konnte die Polizei den Tatort mit einer Weg-Zeit-Berechnung auf die Ortschaft Egmating eingrenzen.
Gentest nach Vergewaltigung Zur Ermittlung der beiden mutmaßlichen Tatverdächtigen findet deshalb in Egmating eine Überprüfung von männlichen Personen im relevanten Alter zwischen 20 und 30 Jahren statt. In diesem Zusammenhang werden auch freiwillige Speichelproben erhoben, um diese mit dem vorliegenden Spurenmaterial aus dem Fall abgleichen zu können.
Mit dieser Aktion will die Polizei den Personenkreise, in dem sich unter Umständen auch der beziehungsweise die Täter finden könnten, eingrenzen.
Zahlreiche Einladungen zur Speichelprobe 108 Einladungen zu einem Gesprächstermin und der freiwilligen Speichelprobe wurden bereits abgegeben. Zur Durchführung an einem der nächsten Wochenenden sollen Räumlichkeiten der örtlichen Gemeinde genutzt werden. Der notwendige Aufwand soll für die Betroffenen möglichst gering gehalten werden.
Die Untersuchung der erhobenen Speichelproben findet anonymisiert beim Bayerischen Landeskriminalamt in München statt. Die Kriminalpolizei Erding erhält nach erfolgtem Spurenabgleich die Rückmeldung, ob eine Übereinstimmung mit der Spur vorliegt oder die Probe ausgeschlossen werden kann. Speicherungen der Ergebnisse der Untersuchung sind sowohl rechtlich, als auch praktisch ausgeschlossen.
Für die Betroffenen wurde ein Kontakttelefon bei der Kripo eingerichtet.
Massengentest in Egmating abgesagt Nach Wiesn-Besuch vergewaltigt: Tatverdächtige ermittelt! Nina Job , 13.12.2016 - 15:01 Uhr , aktualisiert am 13.12.2016 - 17:20 Uhr
Im Fall einer 23-Jährigen, die nach einem Wiesn-Besuch von zwei Männern vergewaltigt wurde, hat die Polizei zwei Tatverdächtige ermittelt. Der geplante Massen-Gentest wurde abgesagt.
Egmating - Die Männer, die nach der Wiesn eine Frau (23) aus dem Landkreis München gezielt abgefüllt, entführt und in einem Haus in Egmating missbraucht haben, sind offenbar ermittelt.
Wie die Polizei gestern mitteilte, gelten zwei Österreicher (21) als tatverdächtig. „Beide räumen den Kontakt zum Opfer ein“, sagte Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer gestern.
Ein Zeugenhinweis führt zur Tatwohnung Wie die AZ berichtete, hatte die Frau am 23. September nach dem Oktoberfest noch im „Wiesnclub“ auf der Theresienhöhe gefeiert. Dort traf sie auf zwei Männer, die sie mit Cocktails gezielt betrunken machten. „Sie führten einen Zustand herbei, in welchem die Frau nicht mehr zum Widerstand fähig war“, so Kammerer. Anschließend fuhren die Männer mit der wehrlosen Frau in den Landkreis Ebersberg, wo sie sie in einem Haus in Egmating missbrauchten.
Am nächsten Morgen gelang der Frau die Flucht. Wo genau der Tatort war, blieb zunächst unklar. Bei einer gerichtsmedizinischen Untersuchung wurde männliche DNA gesichert.
Nachdem die Polizei am 2. Dezember einen Massen-Gentest von 108 Männern in Egmating angekündigt hatte, bekam die Kripo einen Hinweis auf das Haus. Dort ist ein Geschäftsmann aus Wien gemeldet, der während der Wiesn einem Verwandten und dessen Kumpel erlaubt hatte, im Haus zu wohnen.
Diese beiden Österreicher (beide 21) gelten nun als Tatverdächtige. Damit die Kripo sie vernehmen und eine DNA-Probe nehmen kann, muss zunächst ein Rechtshilfe-Ersuchen gestellt werden. Der Massentest am Wochenende wurde abgesagt.