In Österreich war es damals gang und gebe Westdeutschland als BRD zu bezeichnen. Wieso ist man sich so sicher, dass der Brief um 15 Uhr abgeschickt wurde? MMn kann ein Täter erst einen Brief abschicken wenn er sein Opfer in seiner Gewalt hat. Natürlich kann es sich auch um mehrere Täter handeln. (Salzburg und München) Das würde aber auf ein organisiertes Verbrechen schließen lassen.
LG Populous
Meistens belehrt erst der Verlust uns ueber den Wert der Dinge - Arthur Schopenhauer
Der Begriff "Stalking" war in den 80er Jahren vermutlich in der "BRD" durchweg unbekannt.
Möglicherweise gab es damals in den USA im Fall der Schauspielerin Jodie Foster bezüglich "Stalking", den ersten Tatbestand in dieser Form:
Ihre Zeit an der Elite-Uni wurde allerdings von unfreiwilligen Schlagzeilen begleitet, nachdem der psychisch kranke John Hinckley am 30. März 1981 ein Attentat auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan verübte, um Foster zu beeindrucken.
Der „Taxi Driver“-Fanatiker war zuvor in die Nähe des Yale-Campus gezogen und hatte die bewunderte junge Frau mit Nachrichten und Anrufen bombardiert.
Der Stalker zerstörte Fosters Aussichten auf ein normales Studentenleben und traumatisierte sie, noch Jahrzehnte später verweigerte die Schauspielerin jeden Kommentar zu Hinckley.
Vielleicht könnte ein ähnlicher Täter, für das damalige Verschwinden von Ingrid Sonnleitner, verantwortlich sein.
Dass sie heute noch an einem irgendeinem Ort leben könnte, halte ich persönlich für sehr unwahrscheinlich.
Zitat von populousIn Österreich war es damals gang und gebe Westdeutschland als BRD zu bezeichnen. Wieso ist man sich so sicher, dass der Brief um 15 Uhr abgeschickt wurde? MMn kann ein Täter erst einen Brief abschicken wenn er sein Opfer in seiner Gewalt hat. Natürlich kann es sich auch um mehrere Täter handeln. (Salzburg und München) Das würde aber auf ein organisiertes Verbrechen schließen lassen.
LG Populous
Okay, wusste ich nicht, dass man in Österreich BRD gesagt hat. Aber 'nicht in BRD' lässt für mich auf einen Ausländer schließen, denn es müsste 'nicht in der BRD' heißen.
Wegen 15 Uhr fällt mir nur ein, dass die Uhrzeit auf dem Poststempel gestanden haben muss. Das wirft allerdings die Frage auf, warum der Brief unbedingt an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit aufgegeben werden musste. Zum Verschleiern hätte der Brief auch einfach in den Briefkasten geworfen werden können. Oder noch besser: Gar keinen Brief schicken.
Dieser Brief kann nur die Bedeutung haben, dass man in Richtung Salzburg lenken wollte, und damit von etwas anderem ablenken konnte.
Derjenige, mit dem Ingrid S. auf der Arbeit das zweite Telefongespräch geführt hat, hat sich nicht gemeldet. Die Kollegin, mit der sie ins Kino wollte, gab es auch nicht. Es hat sich auch niemand gemeldet, der Ingrid nach 16 Uhr gesehen hat. Schwer vorstellbar, dass sie bei -12° irgendwo auf einer Parkbank auf irgendjemanden gewartet hat.
Nabend [Im Dezember 1994 wurde die Schülerin Stephanie Karl (18) ermordet. Ihr Mörder Mario Abend (35) hätte es beinahe geschafft, ihre Leiche für immer im Müllverbrennungswerk verschwinden zu lassen.]
Stefanie Karl (18) ist tot. Im Januar 1995 wurde ihre Leiche in einem Müllschacht auf dem Gelände des Heizkraftwerks München Nord entdeckt. Ihr Mörder Mario Abend (35) war bereits 1979 wegen Vergewaltigung und Körperverletzung zu einer mehrjährigen Jugendstrafe verurteilt und vorzeitig aus der Haft entlassen worden. 1989 wurde er erneut wegen einer Vergewaltigung angezeigt. Verfahren eingestellt: mangels Tatverdacht. 1991 die zweite Anzeige. Verfahren eingestellt: mangels Tatverdacht. 1994, zwei Wochen vor Stefanies Ermordung, die dritte Anzeige. U-Haft abgelehnt: mangels Fluchtgefahr. Nach dem Mord meldeten sich sieben weitere Frauen, die Mario Abend der Vergewaltigung beschuldigten. Sie hatten ihn nicht angezeigt – aus Angst, man würde ihnen nicht glauben.
Und den hat keiner, auch der Superschnüffler Wilfling, auf dem Schirm gehabt? 10 4 95 S Engelbrecht, da fragt sich wann er ermittelt und festgenommen wurde.
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ZitatBereits im Oktober und dann noch einmal im Dezember 1982 wurde sie vom Fahrer eines großen, roten BMW angesprochen und regelrecht verfolgt. Er tauchte am Willibaldplatz (Laim), am Hauptbahnhof und auch vor Ingrids Arbeitsplatz im Postscheckamt in der Sonnenstraße auf.
Der Mann hat ihr richtig hinterher spioniert. Das sind 3 verschiedene Adressen, wo er gesehen wurde bzw. wo er sie evtl. auch angesprochen hat. Und es ist gut möglich, dass er oftmals nicht bemerkt wurde. Der wusste alles von ihr, davon gehe ich aus.
ZitatDarin befand sich ein kleiner Zettel, auf dem stand: „ihre tochter lebt – aber nicht in brd – nicht suchen – kommt nicht wieder“
Ich habe das Gefühl, dass der Täter hier etwas Mitgefühl mit den Eltern hat oder sich in sie reinversetzt, denn der erste Satz informiert darüber, was die Eltern am meisten interessiert. Ihre Tochter lebt! Danach wird es stückchenweise grausamer. Am Schluss nimmt er ihnen die Hoffnung.
ZitatWarum wurde der Brief am 18. Januar abgeschickt zu einem Zeitpunkt, als Ingrid noch arbeitete?
Der Brief wurde abgeschickt, als die Öffentlichkeit noch nichts von einer Entführung wusste. Das heißt er konnte nur vom Täter (oder Gehilfen) stammen.
Und ich glaube der Grund ist, damit der Brief als echt erkannt wird. Die Eltern können somit glauben, was drin steht.
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Am 18. Januar verschwand Ingrid S. und der Brief war am 1. Februar bei den Eltern im Briefkasten. Dauerte die Beförderung damals wirklich so lang?
ZitatVon populous: Wieso ist man sich so sicher, dass der Brief um 15 Uhr abgeschickt wurde?
Ganz verstehe ich es auch nicht. Ich habe mir ein paar alte Poststempel angesehen und meine, dass die Uhrzeit hinter der Jahreszahl steht, getrennt durch einen Strich, z.B. 9.3.84 - 13 (= 13 Uhr). Bei Einwurf in den Briefkasten wird der Brief doch erst viel später abgestempelt. Also muss der Brief persönlich am Schalter abgegeben worden sein, was ein großes Risiko bedeutete. Wurden damals Briefe am Schalter direkt abgestempelt?
Ich finde den Fall unheimlich und ich kann auch nicht verstehen, warum so wenig darüber berichtet wurde/wird. Als ob man dieses Verbrechen vergessen hat....
Ich denke auch, dass der Brief zum einen dazu gedient hat, die Eltern zu beruhigen und zum anderen war da evtl. die Hoffnung, das man nicht großartig nach ihr sucht.
Es heisst zwar, dass sie nicht in der BRD ist, aber das muss nicht bedeuten, dass es auch so war/ist.
Das kann alles ein Ablenkungsmanöver gewesen sein.
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle