Tote Frau in Regensburg Verdacht auf Gewaltverbrechen - Polizei nimmt Tatverdächtigen fest
09.10.2016
Am Sonntagmorgen ging gegen 5.30 Uhr bei der Polizeieinsatzzentrale eine Mitteilung über eine leblose Frau in einem Wohnhaus im Stadtosten von Regensburg ein. Ein sofort zum Einsatzort gerufener Notarzt konnte nur noch den Tod der 43-jährigen Frau feststellen. Die Polizei nahm einen 41-jährigen Mann am Tatort als Tatverdächtigen fest.
Regensburg. (jak/dpa) Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg übernahm noch in den Morgenstunden die Sachbearbeitung und ermittelt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes. Der Leichnam weise mehrere schwere Verletzungen unter anderem am Schädel auf, hieß es laut Deutscher Presse-Agentur. Am Tatort begannen die Spezialisten der Spurensicherung der Kripo Regensburg mit Unterstützung des Bayerischen Landeskriminalamtes mit der Tatortarbeit. Todesursache noch nicht geklärt
Beamte des für Todesfallermittlungen zuständigen Kommissariats K 1 führten am Morgen bereits erste Befragungen und Vernehmungen durch. Von der Aussage des Mannes erhoffe man sich weitere Hinweise - bislang habe der Mann allerdings geschwiegen, teilte die Polizei mit. Darüber hinaus fanden sich am Tatort eine Rechtsmedizinerin aus Erlangen sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft ein, um sich vor Ort ein Bild von den Geschehnissen zu machen.
Nach einer ersten, vorläufigen Begutachtung sei die Frau in den Nachtstunden von Samstag auf Sonntag verstorben, heißt es im Pressebericht des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Genauere Erkenntnisse hierzu wie auch zur noch ungeklärten Todesursache soll eine rechtsmedizinische Untersuchung des Leichnams am Montag bringen. Tatverdächtiger war mit der Verstorbenen bekannt
Der Tatverdächtige, ein Bekannter der Verstorbenen, werde zwischenzeitlich anwaltlich vertreten. In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft werde nun auch geprüft, ob gegen den Festgenommenen ein Haftantrag gestellt wird. Der Mann bleibt bis zu dieser Entscheidung festgenommen, so die Polizei.
Die polizeilichen Ermittlungen unter anderem mit Blick auf einen möglichen Tatablauf oder ein Motiv dauern an.
Tote Frau in Regensburg Leiche wird heute obduziert Die Ermittlungen im Fall einer toten 43-Jährigen in Regensburg gehen weiter. Die Frau wurde am Sonntag leblos in ihrer Wohnung gefunden. Laut Polizei wurde ein 41 Jahre alter Bekannter der Frau am Tatort festgenommen.
Von: Katharina Häringer Stand: 10.10.2016 Der Mann hatte den Notarzt in die Regensburger Wohnung gerufen. Weil der Leichnam mehrere schwere Verletzungen - unter anderem am Schädel - aufwies, verständigte der Notarzt die Polizei. Die Ermittler schließen ein Gewaltverbrechen nicht aus, legen sich aber noch nicht fest.
"Es gibt Verletzungen bei der Frau, die beide Varianten als möglich erscheinen lassen. Wir können hier ein Tötungsdelikt nicht ausschließen. Es könnte aber auch ein Unglücksfall vorliegen. Und da brauchen wir jetzt einfach die Zeit, die rechtsmedizinische Untersuchung abzuwarten." Polizeisprecher Albert Brück
Wie der Mann und die Frau zueinander standen, dazu will sich die Polizei nicht äußern. Und auch nicht, weshalb beide bereits polizeibekannt waren. Die Obduktion soll noch im Laufe des Tages in der Rechtsmedizin in Erlangen stattfinden. Vom Ergebnis macht die Staatsanwaltschaft abhängig, ob sie Haftbefehl gegen den Mann beantragt.
Frau gequält und erschlagen Zwölf Jahre Gefängnis für Totschlag an der Freundin Weil er seine Lebensgefährtin zu Tode geprügelt hat, muss ein 42 Jahre alter Mann für zwölf Jahre ins Gefängnis. Außerdem muss er wegen seines massiven Alkoholkonsums für 14 Monate in eine Entziehungsanstalt. Das haben die Richter am Landgericht in Regensburg entschieden.
Stand: 11.12.2017 |Bildnachweis
Der Angeklagte im Mordprozess vor dem Regensburger Landgericht | Bild: BR/Michael Kienastl Nach fast zwei Monaten ging der Prozess mit der Urteilsverkündung am Montagnachmittag zu Ende. Vollkommen teilnahmslos, seinen Blick ins Leere gerichtet, nahm der 42-Jährige die Verkündung seines Urteils wahr.
Opfer blutig geschlagen - schon am Abend vor der Tat Der Vorsitzende Richter beschrieb in der Urteilsverkündung die langjährige Beziehung zwischen Täter und Opfer als "sehr problematisch". Immer wieder habe der Mann seine Freundin geschlagen. Das Motiv: wahnhafte Eifersucht. So auch am Abend vor der Tat. Die Frau flüchtete blutüberströmt zu ihren Nachbarn, welche sie zur Polizei bringen wollten. Das lehnte die 43-Jährige allerdings ab und ging nach wenigen Stunden wieder zurück zu ihrem Lebensgefährten.
Nebenbuhler versucht, zum Tatort zu locken Dort begann ihr Martyrium: Stundenlang schlug der Mann auf die Frau ein und schickte Fotos von der sterbenden Frau und WhatsApp-Nachrichten an einen 19-Jährigen. Dieser hatte angeblich eine Affäre mit der Frau, ignorierte die Fotos jedoch und ging auch nicht zur Polizei. Deshalb wurde er bereits im November zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der 42-Jährige versuchte in den Nachrichten, die Verantwortung am Tod seiner Freundin auf den Jüngeren abzuschieben.
Totschlag statt Mord Das Gericht wich von der ursprünglichen Anklage wegen Mordes ab. Grund hierfür: Der Mann hatte laut Ansicht der Richter nicht geplant, seine Frau zu töten. Er wollte vielmehr seinen 19-jährigen vermeintlichen Nebenbuhler zu ihm locken.