Nienburg (ots) - NIENBURG (mie) - Die Staatsanwaltschaft Verden und die Polizei Nienburg haben die Ermittlungen in dem Mordfall "Stanislava Kratinova" wieder aufgenommen und setzen auf Aktenzeichen XY. Vor nunmehr 15 Jahren wurde die damals 42-Jährige auf dem Waldparkplatz an der B 214 zwischen Rodewald und Wendenborstel tot aufgefunden. Der Mord an der tschechischen Staatsangehörigen konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. "Wir wollen den Fall mit der ZDF-Sendung erneut in Erinnerung bringen und uns an ein bundesweites Publikum wenden", führt Polizeipressesprecherin Gabriela Mielke aus, die gemeinsam mit der zuständigen Staatsanwältin Dr. Annette Marquardt am kommenden Mittwoch, 03.12.14, nach München reist. Rückblick: Am 28. Oktober 1999, einem Donnerstag, gegen 13.00 Uhr, fanden Durchreisende bei ihrem Halt auf dem Waldparkplatz an der Bundesstraße den Leichnam. Die Obduktion ergab, dass die Frau in den frühen Morgenstunden des Auffindetages, zwischen fünf und 11 Uhr, getötet worden war. Um die zunächst unbekannte Tote zu identifizieren, gingen die Ermittler am 03.12.99 mit einer Ausstrahlung bei XY an die Öffentlichkeit. Mitte Dezember konnte die Unbekannte aufgrund einer in Tschechien von Familienangehörigen erstatteten Vermisstenanzeige als die 42-jährige Stanislava Kratinova aus dem kleinen Ort Dolni Roven in Tschechien identifiziert werden. Die 42-Jährige erhielt nach einem Arbeitsunfall, bei dem sie sich eine auffällige Narbe an der linken Hand zuzog, eine Invalidenrente, die sie durch Reisen in die Bundesrepublik aufbesserte. Das Opfer hatte vermutlich als "mobile Prostituierte" gearbeitet und war in Fernfahrerkreisen als Anhalterin unterwegs. "So ist Stanislava Kratinova im Jahr 1999 über 30 Mal an Autobahnen und hier überwiegend in Süddeutschland, Oberbayern, Raum Nürnberg und zweimal in Kassel durch die Polizei kontrolliert worden", ergänzt Mielke. Nach den polizeilichen Ermittlungen hielt sich die tschechische Staatsangehörige am 27. Oktober 99 wahrscheinlich an der Autobahnraststätte Alfeld bei Nürnberg auf. "Am Tattag, der in der letzten Herbstferienwoche von Niedersachsen, Bremen und Hamburg lag, wurde sie gegen 04.50 Uhr an der Raststätte Lehrter See in Fahrtrichtung Berlin von der Polizei überprüft", so die Polizeisprecherin, "da sie nach Hamburg wollte, verwiesen die Beamten sie auf die andere Autobahnseite". Hier muss sie auf ihren Mörder getroffen sein. Staatsanwältin Annette Marquardt wird in der Sendung am 03.12.2014 - auf den Tag genau nach 15 Jahren - ins Studiogespräch mit Rudi Cerne gehen und sich mit einem Zeugenaufruf an die bundesweiten Zuschauer und hier vor allem an Fernfahrer wenden. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und Ermittlung des Täters führen, hat die Staatsanwaltschaft Verden eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Antworten auf die Fragen: Wer kannte Stanislava Kratinova? Wo hielt sie sich in Deutschland auf? Wer hat sie an der Raststätte Lehrter See abgesetzt, dort gesehen oder mitgenommen? Hatte sie feste Kontakte oder Freunde unter den LKW-Fahrern? -- nimmt neben dem Aufnahmestudio in München auch die Polizei Nienburg unter 05021/9778-0 entgegen. "Zudem wird am Mittwoch, 03.12.14, unter 0151/26724715 ein Vertrauenstelefon geschaltet, wo gegebenenfalls die Aussagen vertraulich behandelt werden können", sagt Gabriela Mielke abschließend. Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
Tour in den Tod - Auf der Reise durch den Westen ermordet
(XY-Sendung vom 3. Dezember 2014) Am 28. Oktober 1999 wird an einem Rastplatz an der B 214 bei Rodewald im Landkreis Nienburg die Leiche einer Frau gefunden. Erst mit Hilfe von "Aktenzeichen XY... ungelöst" wird das Mordopfer Wochen später identifiziert. Es ist die 45-jährige Tschechin Stanislava Kratinova. Doch auch 15 Jahre später ist ihr Mörder nicht gefunden.
Stanislava Kratinova lebte in dem kleinen Ort Dolni Roven, etwa 100 km östlich von Prag, in sehr ärmlichen Verhältnissen. Sie war mehrfach verheiratet und hatte drei Kinder. Nach einem Arbeitsunfall erhielt sie eine kleine Invalidenrente, die aber mehr schlecht als recht zum Leben reichte.
Per Anhalter nach Deutschland Um ihre Rente aufzubessern, fuhr Stanislava Kratinova regelmäßig per Anhalter nach Deutschland, um dort zu arbeiten. Meist fuhr sie in Lastwagen mit. Dabei ist sie immer wieder in Verkehrskontrollen geraten. Die Mordermittler fanden heraus, dass Stanislava Kratinova allein 1999 über 30 Mal in die Bundesrepublik eingereist und vor allem in Süddeutschland unterwegs war.
Immer wenn sie zurückkehrte hatte sie Geld und Geschenke für ihre Familie dabei. Welcher Arbeit sie in Deutschland nachging, darüber schwieg sich Stanislava Kratinova aber stets aus.
Letzte Reise nach Norddeutschland Ihre letzte Reise führte Stanislava Kratinova nach Norddeutschland. Nachdem sie am 25. Oktober 1999 ihre Rente von umgerechnet etwa 100 D-Mark beim Postamt abgeholt hatte, verabschiedete sie sich von ihrer elfjährigen Tochter, die beim Vater lebte. Dann fuhr sie wieder per Anhalter nach Deutschland.
Eine Polizeistreife kontrollierte die 45-Jährige am 28.Oktober 1999 frühmorgens auf dem Autobahn-Rastplatz "Lehrter See" in der Nähe von Hannover. Dort war sie auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit Richtung Norden. Vermutlich ist sie später zu ihrem Mörder ins Auto gestiegen.
Eine schreckliche Entdeckung Einige Stunden später macht eine holländische Familie auf dem Rastplatz an der B 214 bei Rodewald eine schreckliche Entdeckung: Im angrenzenden Waldstück liegt eine Frauenleiche - Stanislava Kratinova. Eine Schleifspur belegt: Ihr Mörder muss sie auf dem Parkplatz aus dem Auto geladen und an den Armen in den Wald gezogen haben.
Frage nach Zeugen: - Wer kannte Stanislava Kratinova und kann nähere Angaben über ihre Reisen durch Deutschland machen? - Wer weiß, womit Stanislava Kratinova in Deutschland Geld verdient hat? - Wer hat Stanislava Kratinova am 28. Oktober 1999 in Norddeutschland gesehen und kann sagen, in welches Fahrzeug sie am Morgen an der Raststätte "Lehrter See" gestiegen ist? - Wer hat am 28. Oktober 1999 an der Bundesstraße 214 bei Rodewald Beobachtungen gemacht, die mit dem Verbrechen in Zusammenhang stehen könnten?
Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Zuständig: Kripo Nienburg/Weser, Telefon 05021 / 977 80
Für Überraschung sorgte die Zahl an Hinweisen im Fall Stanislava Kratinova.
Hier hatte die zuständige Staatsanwältin Dr. Annette Marquardt mit weit weniger Feedback gerechnet - vor allem weil der Fall um die ermordete 42-jährige Tschechin schon 15 Jahre zurückliegt.
Alle heutigen Hinweise bezogen sich auf ihre Reisen als Anhalterin. Stanislava Kratinova war überwiegend mit Lkw-Fahrern unterwegs.
Am 28. Oktober 1999 war sie ermordet aufgefunden worden. Sie hinterließ in Tschechien drei Kinder.
Stanislava wohnte in ärmlichen Verhältnissen in einem kleinen Ort der Nähe von Prag (Dolni Roven). Sie war mehrfach verheiratet und war Mutter von 3 Kindern. Sie bezog dort nach einem Arbeitsunfall eine kleine Invalidenrente, die aber nicht zum Leben reichte.
Sie hielt sich deshalb regelmäßig in Deutschland auf und ging der Prostitution nach. Dabei war sie häufig als Anhalterin im LKW unterwegs und war allein 1999 30 Mal in Deutschland eingereist. Sie war hauptsächlich in Süddeutschland unterwegs.
Immer wenn sie zurück kam hatte sie Geld und Geschenke für die Familie dabei. Darüber, welcher Arbeit sie in Deutschland nachging schwieg sie.
Am 25. Oktober 1999 holte sie ihre Rente von umgerechnet 100 DM beim Postamt ab, verabschiedete sich von ihrer elfjährigen Tochter, die beim Vater lebte, und fuhr wieder per Anhalter nach Deutschland.
Eine Polizeistreife kontrollierte sie am 28. Oktober frühmorgens auf dem Autobahn-Rastplatz „Lehrter See“ in der Nähe von Hannover, wo sie auf dem Weg Richtung Norden war.
Einige Stunden später entdeckte eine holländische Familie auf dem Rastplatz an der B 214 bei Rodewald ihre Leiche in einem angrenzenden Waldstück. Der Schleifspur zufolge wurde sie auf dem Parkplatz in das Auto geladen und an den Armen in den Wald gezogen. Sie war erdrosselt worden.
Aktenzeichen XY berichtete seinerzeit (3. Dezember 1999). Dadurch konnte Stanislavas Identität geklärt werden. 15 Jahre nach Stanislavas Tod wurde der Fall am 3. Dezember 2014 erneut bei Aktenzeichen XY in Erinnerung gerufen. Nach der Ausstrahlung meldeten sich eine Reihe von Zeugen.
Kiefersfelden/Traunstein - Im Zusammenhang mit einem Mordfall, der sich 1999 in Niedersachsen ereignete, gibt es womöglich Spuren in die Landkreise Rosenheim und Traunstein.
Darauf hat am Mittwochabend die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" aufmerksam gemacht. Am 28. Oktober 1999 wurde an einem Rastplatz bei Rodewald nördlich von Hannover die Leiche der damals 45-jährigen Stanislava Kratinova gefunden. Die Frau aus der Nähe von Prag besserte sich ihre Invalidenrente immer wieder in Deutschland auf. Dabei war sie häufig als Anhalterin in Lkw unterwegs und geriet etwa 30-mal in Personenkontrollen der Polizei. Auch im Bereich der Inspektionen Kiefersfelden und Traunstein wurden mehrfach ihre Personalien registriert. Die Kripo sucht nun nach Zeugen, die Stanislava Kratinova kannten, nähere Angabe zu ihren Reisen machen können und wissen, womit sie in Deutschland Geld verdient hat. Hinweise nimmt die Kripo Nienburg entgegen, Telefon 05021/97780. ku