Er stach seine große Liebe mit dem Küchenmesser nieder Aktualisiert: 06.08.16 12:19
München - Sie fühlte sich eingeengt und wollte sich von ihm trennen - das hätte Johanna P. fast mit dem Leben bezahlt. Denn ihr Verlobter Muhammad D. wollte sie nicht kampflos ziehen lassen.
Es war das blutige Ende einer jungen Liebe: Am Morgen des 28. November 2015 raste der Notarzt zur Wohnung von Johanna P. (22, Name geändert) in Ebersberg. Mit tiefen Stichwunden lag die Arzthelferin am Boden ihres Schlafzimmers – über ihr kniete weinend ihr Verlobter Muhammad D. (22). Laut Staatsanwaltschaft soll der Metzger die junge Frau mit einem Küchenmesser niedergestochen haben. Weil sie ihn nicht heiraten wollte!
Am Mittwoch beginnt am Münchner Landgericht der Strafprozess gegen Muhammad D. Er war an dem verhängnisvollen Abend mit seiner Johanna in einer Disco unterwegs gewesen. Erst feierten sie gemeinsam, dann entbrannte zwischen dem Paar ein heftiger Streit. Thema: die gemeinsame Hochzeit, die für Ende Mai 2016 geplant war. Davon war die Arzthelferin innerlich immer mehr abgerückt, weil sie sich in der Beziehung zu Muhammad D. eingeengt fühlte. Er soll ihr sogar verboten haben, in Zukunft alleine tanzen zu gehen. Daraufhin wurde sie sauer – und sagte die Hochzeit mit ihrem Liebsten kurzerhand ab.
Konnte Muhammad D. diese Abfuhr nicht ertragen? Angeblich hatte er geschworen, Johanna P. umzubringen, wenn sie sich von ihm trennen würde. Gegen 4.30 Uhr in der Früh soll er ihr ein Küchenmesser in den Bauch gerammt und sie schwer verletzt haben. Blutend brach die junge Frau zu Hause zusammen.
Am Landgericht ist Muhammad D. nun wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Denn als ihm klar wurde, was er getan hatte, rief er selbst noch den Notarzt. „Mein Mandant bereut den Vorfall zutiefst“, sagt Rechtsanwältin Anja Aringer von der Kanzlei Steinberger & Heindl. Sie verteidigt Muhammed D. und sagt: „Er liebt diese Frau bis heute.“
Nach der Messerattacke wollte Johanna P. aber nichts mehr mit ihrem Verlobten zu tun haben. Vor Gericht sehen sich die beiden am Mittwoch nun erstmals wieder. Muhammad D. drohen mehrere Jahre Haft. Gegen ihn wird bis zum 9. September vor Gericht verhandelt.