Auerbach 72-jähriger Mann in seinem eigenen Haus erstochen 13.07.16, 15:44 Uhr
Auerbach - Ein 72-Jähriger ist in Auerbach (Vogtlandkreis) getötet worden. Die Polizei in Zwickau geht nach Angaben vom Mittwoch von einem Gewaltverbrechen aus, der Täter ist unbekannt.
Die Leiche des Mannes wurde Montagnachmittag in dessen Haus im Stadtteil Mühlgrün gefunden, nachdem Nachbarn Alarm geschlagen und Beamte die Tür aufgebrochen hatten.
Erst bei der Obduktion stellte sich heraus, dass mehrere Stichverletzungen zum Tode geführt hatten.
Wann und wie genau er starb, ist noch unklar. „Er wurde Anfang vergangener Woche zum letzten Mal gesehen“, sagte ein Polizeisprecher.
Auerbach: Polizei sucht in Mordfall mit Phantombild nach Zeugen erschienen am 22.07.2016
Im Mühlgrüner Mordfall suchen die Ermittler nun per Phantombild nach einem Mann, der sich etwa zwei Wochen vor der Tat am Haus des 72-jährigen Opfers aufgehalten hat. Der Rentner war am Montag, 11. Juli, tot in seiner Wohnung entdeckt worden; er starb laut Obduktionsbericht durch mehrere Messerstiche. Zuletzt lebend gesehen wurde er am 9. Juli. Der gesuchte Mann, mit dem die Kripo reden möchte, müsste sich also Ende Juni am Haus in der Falkensteiner Straße aufgehalten haben. Er wird beschrieben als 35 bis 40 Jahre alt, er hatte schwarz gefärbtes Haar und war bekleidet mit Jeanshose, T-Shirt und Jacke. "Generell war die Bekleidung von hochwertiger Qualität. Der Mann sprach Deutsch", teilte die Polizei mit.
Falls der betreffende Mann sich selbst wiedererkennt oder andere ihn erkennen, wird darum gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Zwickau in Verbindung zu setzen, die Rufnummer lautet 0375 4284480. Der Auerbacher Fall kommt laut Mitteilung außerdem ins Fernsehen: In der MDR-Sendung Kripo live am morgigen Sonntag, 24. Juli, ab 19.50 Uhr, sollen seitens der Ermittler die bisher bekannten Fakten und Fragen rund um die Bluttat erläutert werden. (bap)
Mord an 72-Jährigem erneut Thema bei "Kripo live" erschienen am 05.08.2016
Auerbach OT Mühlgrün. Der Fall des ermordeten Frank T. im Auerbacher Ortsteil Mühlgrün wird am Sonntag, ab 19.50 Uhr, erneut ein Thema der MDR-Fernsehsendung "Kripo live" sein. Das teilte die Polizei am Freitag mit.
Die Ermittler wollen insbesondere das Geschehen der letzten Tage im Leben des 72-jährigen Opfers rekonstruieren. Zeugen gaben an, dass sich Frank T., der kein Kraftfahrzeug besaß, einige Male nach Kraslice begeben hatte. Folgende Fragen stehen nun im Zentrum der Ermittlungen: Wer hat Frank T. ab Mittwoch, dem 6. Juli (bis zum Fund seines Leichnams am 11. Juli) gesehen? Wer kann Angaben zu Aufenthalten von Frank T. in Kraslice machen, auch weiter als bis zum 6. Juli zurückliegend? War er dort allein? Welche Örtlichkeiten suchte er dort auf? Ist Frank T. in der Vogtlandbahn gesehen worden?
Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Zwickau, Telefon 0375/4284480.
Am 11. Juli war in einem Haus im Stadtteil Mühlgrün die Leiche des 72-Jährigen gefunden worden. Erst bei der Obduktion stellte sich heraus, dass mehrere Stichverletzungen zu seinem Tod geführt hatten. (fp)
Mord in Mühlgrün: Belohnung ausgesetzt Staatsanwaltschaft lobt 5000 Euro für Hinweise auf Täter aus Von Bernd Appel erschienen am 17.09.2016
Auerbach. Am 11. Juli ist die Leiche des 72-jährigen Frank T. in Mühlgrün entdeckt worden: Der Rentner war in seinem Haus in der Falkensteiner Straße erstochen worden. Die Mordkommission tappt trotz umfangreicher Ermittlungen in dem Fall weiter im Dunkeln. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft für Hinweise, die zur Ergreifung eines Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 5000 €Euro ausgesetzt.
Zuletzt lebend gesehen wurde Frank T. nach bisherigen Zeugen-Aussagen am Samstag, 9. Juli, gegen 12 Uhr. Und zwar unmittelbar an seinem Wohnhaus in der Falkensteiner Straße. Laut Polizei wurden keine Einbruchsspuren am Gebäude gefunden, auch für einen Raub gebe es keine Hinweise.
Aus den bisherigen Ermittlungen ergibt sich laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft, dass der Geschädigte, der allein lebte, sehr viel unterwegs war und dabei auch Kontakt zu anderen Personen gesucht hat. So sei er unter anderem häufig mit dem Zug nach Zwickau, Plauen und über die Grenze nach Kraslice gefahren.
Die Ermittler interessieren speziell Antworten auf folgende Fragen: Wo konkret hat sich der Geschädigte in den Monaten vor seinem Tod aufgehalten? Mit welchen Personen hatte er in diesem Zeitraum Kontakt? Wer hat ihn in den zurückliegenden Monaten in seinem Haus in Auerbach besucht?
Als kontaktfreudig und umgänglich war der Senior von Anfang an beschrieben worden. Im Haus Falkensteiner Straße 50 wohnte außer ihm nur noch ein Mieter, der sich aber seit Wochen nicht mehr dort aufgehalten hatte. Bereits zweimal hat die Polizei den Fall in der TV-Sendung Kripo live geschildert und auch das Phantombild eines möglichen Zeugen erstellt. Daraufhin gab es zwar Hinweise, offenbar ergab sich aber keine brauchbare Spur.
Hinweise zum Mordfall nimmt die Kriminalpolizei Zwickau unter der Telefonnummer 0375 4284480 entgegen.
MESSERMORD AN AUERBACH-RENTNER: FESTNAHME! Von Ronny Licht
Auerbach/V. - Aufatmen bei der Zwickauer Kripo: Die Ermittler haben offenbar den Mord an Frank T. († 72) aufgeklärt. Der Rentner war in seinem Haus niedergestochen worden und verblutet (TAG24 berichtete).
Nachbarn hatten sich Anfang Juli diesen Jahres Sorgen gemacht, weil sie den Mann längere Zeit nicht gesehen hatten. Außerdem war sein Briefkasten voll mit Post und Werbung - untypisch für den lebensfrohen Mann.
Der grausige Fund dann am 12. Juli: Der Rentner lag verblutet vor einer Treppe in seinem Wohnhaus im vogtländischen Auerbach, Ortsteil Mühlgrün. Getötet durch viele Messerstiche - ein Blutbad.
Die Ermittlungen verliefen zäh. Zwar fanden die Polizisten im Mordhaus wenig später auch die in einem unbewohnten Zimmer versteckte Tatwaffe - ein Messer - die DNA und die Fingerabdrücke darauf konnten sie aber erstmal niemandem zuordnen. Außerdem berichteten Nachbarn, dass Frank T. oft Besuch von mehreren jungen Männern hatte.
Daher weiteten die Fahnder ihre Suche auch ins Homosexuellen-Milieu aus, selbst im knapp 20 Kilometer entfernten Tschechien wurde mit Plakaten und Handzetteln nach Zeugen gesucht. Dorthin war der Rentner oft mit der Vogtlandbahn gereist, auch hier wurde er mit anderen Männern gesehen.
Zwischenzeitlich wurde ein Phantombild eines eventuellen Zeugen herausgegeben - auch diese Spur führte die Fahnder ins Leere.
Jetzt, vier Monate nach der blutigen Tat, endlich der Treffer: Die Ermittler nahmen am Dienstag einen 54-jährigen Mann fest. Spuren am Messer und an seiner Kleidung überführten ihn am Ende. Ein Haftrichter schickte den Festgenommenen wegen Mordverdachts hinter Gitter.
Jürgen Pfeiffer (47), Sprecher der Staatsanwaltschaft Zwickau: „Der Mann streitet die Tat ab, äußert sich aber uns gegenüber derzeit nicht weiter zu den Vorwürfen.“
Jetzt müssen die Hintergründe der blutigen Tat ermittelt werden. Offenbar ging es um Eifersucht. Täter und Opfer kannten sich. Geld oder Wertgegenstände fehlten nicht.
Bei einer Verurteilung wegen Mordes droht dem mutmaßlichen Täter lebenslange Haft. Der Prozess soll im Frühjahr 2017 beginnen.
Mord: Tatverdächtigter ist wieder frei Das blutige Verbrechen vom Juli schien aufgeklärt. Nun wurde der bisher Beschuldigte aus der Untersuchungshaft entlassen: Die Beweise reichen nicht aus - obwohl seine DNA auf der Tatwaffe war.
Von Bernd Appel erschienen am 04.04.2017
Auerbach. Am 8. November vergangenen Jahres war ein 54-jähriger Vogtländer unter dringendem Tatverdacht verhaftet worden: Er sollte im Juli im Ortsteil Mühlgrün den 72-jährigen Frank T. ermordet haben, mit dem er bekannt war. Doch der Verdächtige ist bereits am 13. Februar aus der Untersuchungshaft in der JVA Zwickau entlassen worden. "Nach Auffassung des Landgerichts reichen die Beweismittel nicht aus, um einen dringenden Tatverdacht zu begründen", erklärte gestern auf Anfrage Ines Leonhardt, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Zwickau. Die Staatsanwaltschaft hatte zwar Einspruch gegen die Freilassung eingelegt, doch vergangene Woche bestätigte auch das Oberlandesgericht die Entscheidung.
Allerdings läuft das Ermittlungsverfahren gegen den 54-Jährigen zunächst weiter. "Wir gehen davon aus, dass es in vier Wochen eine abschließende Entscheidung darüber gibt, ob die Ermittlungen beendet werden", so die Sprecherin. Mehr könne man zu dem Fall zunächst nicht sagen. Irgendwelche Auflagen gegen den Vogtländer gebe es nicht. Ins Visier geraten war der 54-Jährige, weil sich seine DNA-Spuren nach Angaben der Ermittler sowohl auf der Bekleidung des Opfers als auch auf der mutmaßlichen Tatwaffe, einem Messer, befanden.
Die Polizei hatte auf freiwilliger Basis einen DNA-Abgleich im Bekanntenkreis des Opfers vorgenommen. Das Messer hatten die Polizisten ebenfalls im Mühlgrüner Haus entdeckt, in dem Rentner Frank T. ermordet worden war, allerdings in einer anderen, leer stehenden Wohnung. Der Tatverdächtige hatte zum Mordvorwurf geschwiegen. Das Landgericht äußerte sich auf Anfrage nicht dazu, warum es trotz der DNA-Spuren die Beweise nicht für ausreichend hält.
Am 11. Juli wurde die Leiche von Frank T. gefunden, laut Staatsanwaltschaft war er zwischen 8. und 10. Juli mit mehreren Stichen getötet worden. Auf Grund der Spurenlage sprach von Anfang an viel dafür, dass sich Opfer und Täter kannten: Einbruchsspuren fehlten, aus der Wohnung wurde wohl auch nichts entwendet. Der allein lebende Senior gehörte einer christlichen Gemeinde an, von Nachbarn wurde er als kontaktfreudig und umgänglich beschrieben. Er war oft mit dem Zug unterwegs. Die Ermittler tappten lange im Dunkeln; der Fall wurde zweimal in der Sendung Kripo Live vorgestellt, auch auf Plakaten hatte die Polizei um Hinweise gebeten.
Die Ermittlungen der Kripo liefen von Anfang an unter der Überschrift "Mord", wie Polizeisprecher Oliver Wurdak damals erläuterte - ob die Tat letzten Endes juristisch als Mord, Totschlag oder etwas anderes einzustufen sei, darüber müsse ein Gericht befinden, wenn der Täter irgendwann ermittelt ist.