Jeden Tag verschwinden Menschen in Berlin. Die meisten werden schnell wiedergefunden. Doch manche sind seit Monaten oder gar Jahren verschollen. Ihre Namen stehen auf den Fahndungslisten der Polizei. Der Tagesspiegel stellt täglich einen von ihnen vor.
Bevor Simone Lange verschwand, rief sie noch einmal im Büro an. Die 30-Jährige arbeitete bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte und bat für den 14. November vergangenen Jahres kurzfristig darum, vom Dienst befreit zu werden. Den wahren Grund für den Urlaubstag nannte sie ihrem Arbeitgeber nicht: Simone Lange hatte hohe Mietschulden, und an diesem 14. November sollte ihre Wohnung zwangsgeräumt werden.
Simone Lange erzählte nicht viel von ihrem Privatleben, weder Kollegen noch ihrer Mutter; sie galt als verschlossen.
Als ihre Wohnung geräumt wurde, war sie nicht anwesend.
Am Tag darauf verliert sich ihre Spur am Ostbahnhof.
Dort hob Simone Lange um 9.07 Uhr einen Betrag von 750 Mark am Geldautomaten ab.
"Vielleicht ist sie irgendwo untergekommen", sagt Kriminalhauptkomissar Helmut Mitze von der Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes.
Die Ermittler suchen jetzt nach Menschen, die Simone Lange näher kennen und etwas über ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort wissen könnten.
Simone Lange ist 1,58 Meter groß und korpulent. Sie hat dunkelbraune Augen und trug zuletzt dunkle schulterlange Haare. wie
Hinweise an die Vermisstenstelle des LKA unter Telefon 699 327240 oder -41.