Die Tote vom Eilbektal: Mord nach Mafia-Manier? 14.09.98, 02:00 Uhr
Das Rätsel um die Tote vom Eilbektal - jetzt führt die Spur ins Rotlichtmilieu. Ermittler haben die Frau identifiziert, deren Leiche tagelang im Flüßchen Wandse lag, eingehüllt in eine Decke. Es ist Inna Chmakova (32), geboren in der Ukraine.
Ihr Sohn Eduard ist sieben.
Nach MOPO-Informationen arbeitete sie als Prostituierte, soll zuletzt selbst Huren angeworben haben. "Sie war mit Albanern, später mit Russen zusammen", sagt ein Szene-Kenner.
Mußte sie sterben, weil sie der Mafia im Wege stand? In einem Edel-Bordell in St. Georg soll die Ukrainerin ihre "Karriere" begonnen und sich später in einem Appartement an der Maxstraße (Eilbek) selbständig gemacht haben.
Ein gefährliches Pflaster: In der Nachbarschaft hatte Mitte Juli eine Autobombe Bordellwirt "Kalli" P. (52) schwer verletzt. Die 32jährige war an der Billrothstraße (Altona) gemeldet, soll dort und an der Eggerstedtstraße junge Frauen aus dem Baltikum und Osteuropa einquartiert haben.
Angeblich brachte sie ihre Geschäfte mit fingierten Heiratsanzeigen in Zeitschriften in Schwung. Noch rätselt die Kripo über die Todesursache, wartet auf die Ergebnisse der feingeweblichen Untersuchung.
Vermutlich Ende der Woche wird feststehen, woran Inna Chmakova starb, ob sie vielleicht vergiftet wurde. Die Obduktion nach dem Fund der Leiche am Freitag hatte keine Spuren auf Gewalt ergeben (MOPO berichtete). Die Hamburger Mordkommission ermittelt jetzt, zu wem Inna Chmakova Kontakt hatte, wer Ende August in ihrer Begleitung gesehen wurde. Hinweise an Tel. 040-283 88 47 oder 283 86 60.
Die Tote vom Eilbektal: Ex-Freundin des Bordellchefs, der ein Attentat überlebte Nach "Kalli" war sie dran! 15.09.98, 02:00 Uhr
Inna Chmakova (32), die Tote vom Eilbektal - ihr Ex-Freund war Bordellchef "Kalli" P. (52).
Er ist der Mann, der im Juli in Eilbek am "Maxi-Club" Opfer einer Autobombe wurde. Stecken albanische Gangster hinter beiden Taten? Die Mordkommission und die Mafia-Fahnder der LKA-Dienststelle "Organisierte Kriminalität" versuchen jetzt gemeinsam, die Fälle zu klären.
Sie hoffen, noch in dieser Woche die Todesursache von den Gerichtsmedizinern zu erfahren. Bei der Obduktion der Frauenleiche wurden keine Spuren von Gewalt entdeckt.
Die Kripo (Tel. 040-283 86 60) braucht Hinweise auf Bekannte der Frau und einen blauen BMW (HH-JS-2300) mit dem sie zuletzt unterwegs war. Fest steht: Inna Chmakova lebte gefährlich. Wie ihr Ex-Freund "Kalli" P. hatte sie engen Kontakt zu albanischen Gangstern.
Zudem bot sie sich in einer Illustrierten an: "Ich bin ein bißchen pervers." Dort stellte sich die Prostituierte 1997 als Krankenschwester aus Riga vor und gab an, "einen deutschen Traummann" zu suchen: "Ich hätte am liebsten einen Aristokraten.
Er soll weder trinken noch rauchen und tun, was ich ihm sage." Diese Träume erfüllten sich nicht. Die 32jährige verdiente ihr Geld zuletzt mit der Vermittlung von Prostituierten.
Sie bietet sich in Hamburg als Edelhure an: Champagner, teurer Pelz, Sex ab 300 Mark aufwärts. Ihr Leben endet mit 32 Jahren. Am 11. September 2000 birgt die Polizei die Leiche der Edelhure an der Kleiststraße aus dem Eilbek-Kanal.
Die Frau aus der Ukraine trägt noch einen Joop-Anzug. Ein Kripo-Mann: „Die Gerichtsmediziner haben keine Spuren von äußerer Gewalteinwirkung festgestellt.“ Theorie der Mordkommission: ein Gift-Mord durch einen Zuhälter oder einen Freier.
Inna Chamakova arbeitete in Hamburg als Edelhure. Ihr Leben mit Champagner und teuren Pelzen endete bereits mit 32 Jahren am 11. September 2000, als die Polizei die Ukrainerin tot aus dem Flüsschen Wandse im Eilbektal zieht. Dort muss die Frau bereits tagelang in Wolldecken eingehüllt gelegen haben. Weil die Gerichtsmediziner keine Anzeichen äußerer Gewalteinwirkung feststellen können, gehen sie von einer Vergiftung von einem Zuhälter oder Freier aus, weil die Frau selbst - offenbar eigenmächtig - junge Frauen aus dem Baltikum und Russland angeworben hatte. Zudem ist ihr damaliger Freund, der Bordellwirt Karl-Wilhem "Kalli" Plambeck (52) bei einer Autobombenexplosion im Juli fast ums Leben gekommen. Galt der Anschlag eigentlich ihr selbst?