17-Jähriger vermisst in KleveWo ist Michel D.? Er kehrte vom Joggen nicht zurück Aktualisiert am Donnerstag, 14.04.2016, 15:30
DPA-OTS/Kreispolizeibehörde Kleve Nach Michel wird derzeit gesucht
Seit Sonntag, 11.00 Uhr, wird der 17-jährige Michel D. vermisst. Er verließ das Haus zum Joggen und kehrte nicht zurück. Michel D. kommt aus Guinea und wohnt auf der Flutstraße. Er spricht französisch und gebrochen deutsch.
Der 17-Jährige geht regelmäßig joggen. Meistens läuft er in Richtung Hochschule und Innenstadt oder durch das Wäldchen am Hundeplatz Spyckstraße.
Michel D. ist dunkelhäutig, ca. 1,85m groß und hat eine schlanke Figur. Er hat blondierte/kupferfarbene Haare, die an den Seiten rasiert sind. Bekleidet ist er mit einer dunklen Jacke, einem roten T-Shirt, einer grauen Jogginghose sowie blauen Joggingschuhen.
Wer hat Michel D. gesehen oder kennt seinen Aufenthaltsort? Hinweise bitte an die Kripo Kleve unter Telefon 02821-5040.
Kleve Flüchtling aus Guinea bleibt spurlos vermisst
Kleve. Mit Aufwand hatte die Polizei am vergangenen Donnerstag und Freitag nach dem 17 Jahre alten Michel Diallo gesucht, der als unbegleiteter Flüchtling aus Guinea nach Kleve gekommen war und dort in einer Pflegefamilie gelebt hatte, bis er vor einer Woche spurlos verschwand.
Sowohl ein Hubschrauber als auch Suchhunde kamen zum Einsatz. Auch Teiche im Forstgarten suchten die Teams ab. Eine Spur fanden die Beamten von dem Vermissten nicht. Ein Hundeführer von ISAR-Germany betonte, dass die Hunde eine Spur aufgenommen hätten.
Man könne aber nicht "gesichert" davon ausgehen, dass diese vom Tag des Verschwindens des 17-Jährigen stamme. Da dieser oft im Forstgarten gejoggt sei und im Tierpark gearbeitet habe, könne die Spur auch älter sein. Die Polizei will auf Hinweise aus der Bevölkerung warten und dann neue Suchaktionen starten. Die Pflegefamilie sucht auch selbst nach dem 17-Jährigen.
26. April 2016 | 00.00 Uhr Kleve Noch kein Hinweis auf vermissten Flüchtling
Kleve. Polizei ist bei Suche nach dem 17-Jährigen Westafrikaner nun auf Tipps aus der Bevölkerung angewiesen.
Zwei Wochen ist es schon her, dass der 17 Jahre alte Flüchtling Michel Diallo, der aus Guinea stammt und seit Oktober vergangenen Jahres bei einer Pflegefamilie in Kleve untergebracht war, am Morgen des 10 April zum Joggen das Haus der Pflegefamilie verlassen hat und seither spurlos verschwunden ist. Alle Such-Aktionen blieben erfolglos. Auch aus der Bevölkerung sind keinerlei Hinweise auf den 17-Jährigen eingegangen.
Polizei und Pflegefamilie stehen vor einem Rätsel, was mit dem Jugendlichen geschehen sein könnte. "Denkbar" ist laut Polizei alles - vom Untertauchen des 17-Jährigen bis dahin, dass er Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist.
An ein freiwilliges Verschwinden des Westafrikaners glauben zumindest seine Pflegeeltern nicht. Michel Diallo hatte - außer der Sportkleidung, die er trug - nichts mitgenommen. Selbst das Ladekabel für sein Handy und diverse Trikots von international bekannten Fußball-Vereinen - Michel Diallo war ein leidenschaftlicher Fan und hütete die Trikots nach Aussage seines Pflegevaters "wie seinen Augapfel" - ließ der Flüchtling Zuhause.
"Verwunderlich" finden Pflegeeltern und Sachbearbeiter der Polizei - "so etwas habe ich noch nie erlebt", meint der Beamte -, dass es bisher keine Hinweise aus der Bevölkerung auf den Vermissten gibt. Auf eben auf diese sei man angewiesen. Ein Polizeisprecherin sagt: "Erst wenn es Hinweise gibt, können wir neue Such-Aktionen starten. Sonst wäre es wie eine Suche nach einer Nadel im Heuhaufen."
5. Mai 2016 | 00.00 Uhr Kleve Handy-Ortung soll auf Spur zum Vermissten führen
Kleve. Die Vermutung, der 17-jährige Michel Diallo könnte bei einem "Freund" in Skandinavien sein, hat sich als falsch erwiesen. Von Dieter Dormann Seit mehr als drei Wochen gilt Michel Diallo als vermisst. Der 17-Jährige war aus Guinea in Westafrika als unbegleiteter, jugendlicher Flüchtling nach Deutschland gekommen und hatte seit Mitte Oktober vergangenen Jahres bei einer Pflegefamilie in Kleve gelebt. Am Morgen des 10. April verließ der Jugendliche das Haus der Pflege-Eltern - er tauchte nicht wieder auf.
Dass es "keinerlei Hinweise aus der Bevölkerung" auf den Vermissten bisher gibt, verwundert die ermittelnden Polizei. Zuletzt gingen die Beamten der Vermutung nach, der 17-Jährige könnte sich bei einem "Freund" in Skandinavien aufhalten. Die Information überprüften die Fahnder - doch sie stellte sich als falsch heraus.
Die einzige Spur, die es gibt und die zu Michel Diallo führen könnte, sind derzeit seine beiden Handys. Der 17-Jährige hat möglicherweise zwei Mobiltelefone bei sich. Eines ist bei einem deutschen Anbieter angemeldet, das andere bei einem britischen. Am Tag seines Verschwindens - 10. April - war eines der Geräte in einer Funkzelle nahe dem Klever Bahnhof eingeloggt. Unklar bleibt aber dennoch, ob der 17-Jährige auch dort war und eventuell mit einem Zug oder Bus Kleve verlassen hat. Es könnte nach Einschätzung der Polizei auch sein, dass Michel Diallo Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist und sein Handy gestohlen wurde.
Dennoch wollen die Fahnder die Spur des Mobiltelefons noch nicht aufgeben. Sie haben bei der Justiz beantragt, erneut die Handys des Vermissten orten zu lassen. Dies ist nur mit einer richterlichen Genehmigung möglich. Am Wochenende oder Anfang nächster Woche könnten die Ergebnisse vorliegen, so ein Polizeisprecher.
Kleve Derzeit gibt es keinerlei Spur zu dem vermissten Michel Diallo
Kleve. "Solange wir keine neuen Hinweise bekommen, können wir nirgendwo ansetzen. Wir sind in der Sache so langsam am Ende."
Wenn ein Polizeibeamter den Ermittlungsstand in einer "Vermissten-Sache" so beschreibt, dann stehen die Chancen auf eine Klärung des Falles "Michel Diallo" nicht gut. Man könnte auch sagen: Die Erfolgsaussicht geht gegen Null. Von Dieter Dormann
Dabei gab es Spuren. Der 17 Jahre alte Westafrikaner aus Guinea, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling Mitte Oktober 2015 aus der "Notunterkunft" am Klever Berufskolleg in eine Klever Pflegefamilie gekommen war, hatte am 10. April dieses Jahres gegen 11 Uhr das Haus seiner Pflegeeltern zum Joggen verlassen. Suchhunde nahmen Tage später seine Witterung auf - fanden den Vermissten aber nicht. Es gab einen Hinweis, Michel Diallo könnte sich zu einem "Bekannten" nach Skandinavien abgesetzt haben. Doch dort war der 17-Jährige auch nicht. Handy-Ortungen ergaben, dass sein Mobilgerät am Tag des Verschwindens in einer Funkzelle in der Klever Unterstadt eingeloggt war. Am 15. April war das Handy um 0.06 kurz an der Bahnhofstraße in Kalkar eingeschaltet. Die Polizei suchte auch dort - ergebnislos. Weitere Handy-Ortungen zeigten, dass die Telefone seither "tot" waren.
Erschwert wird laut der Polizei die Suche nach dem Vermissten zudem dadurch, dass der 17-Jährige noch nicht registriert worden ist. So gebe es beispielsweise keine Fingerabdrücke von ihm. Warum das so ist, obwohl Michel Diallo schon Mitte Oktober 2015 in der Notunterkunft und der Pflegefamilie aufgenommen worden war - die Beamten zucken mit den Achseln.
Doch aufgegeben haben die Beamten noch nicht. Die Fahnder verfolgen etwa noch die "Arbeitshypothese", es könne sich im Fall "Michel Diallo" um eine "gesicherte Schleusung" handeln. Dabei erhalten die Schleuser zu Beginn der Flucht die Hälfte der vereinbarten Summe. Den Rest bekommen sie erst, wenn der Flüchtling sein Ziel erreicht hat. "Und wir wissen: Kleve war nicht das Fluchtziel von Michel Diallo", sagt ein Polizeibeamter. Aber wie gesagt - dies ist eine "Arbeitshypothese". Denkbar ist nach Einschätzung der Ermittler "alles".
Für die Pflegeeltern des 17-Jährigen ist dessen Verschwinden ein Rätsel. Das Klever Jugendamt, das für die Betreuung des Westafrikaners zuständig war, und der gesetzliche Vormund des Minderjährigen, ein Rechtsanwalt aus Kevelaer, machen kaum detaillierte Angaben zu Michel Diallo. Beide wollen seine "Persönlichkeitsrechte" schützen.
Bei Abrissarbeiten gefunden Mumifizierte Leiche - Polizei hofft auf DNA-Analyse Kleve. Anfang März wurde bei Abrissarbeiten in Kleve eine mumifizierte Leiche entdeckt. Die Polizei hofft nun auf das Ergebnis der DNA-Analyse. Sie hat bereits den Fall des im April vergangenen Jahres vermisst gemeldeten Flüchtlings Michel Diallo geprüft. Von Milena Reimann
Im Fall der mumifizierten Leiche, die Anfang März bei Abrissarbeiten in einem Keller in Kleve gefunden wurde, hat die Polizei noch keine "heiße" Spur. Man warte auf die Ergebnisse einer DNA-Analyse der männlichen Mumie, hieß es von der Polizei. Diese könne man dann mit Daten von Vermissten abgleichen. Inzwischen haben die Beamten ehemalige Bewohner des Hauses befragt. Zuletzt waren Flüchtlinge in dem Haus untergebracht. Laut einer Nachbarin habe es häufig Wechsel der Bewohner gegeben, auch sei oft gestritten worden. "Wir haben von den Befragten keine Hinweise, dass da jemand fehlte", sagt ein Polizeisprecher.
Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die herausnehmbare Zahnprothese im Bereich der vorderen Schneidezähne des Oberkiefer, die der Tote trug. Laut Polizei stammt die Prothese aus Europa, vermutlich sogar aus Deutschland. Ein endgültiges Gutachten liegt noch nicht vor.
Zusammenhang mit Fall Diallo "nahezu" ausgeschlossen
Aufgrund dieses Wissens schließt die Polizei jedoch einen Zusammenhang mit dem ungeklärten Vermisstenfall des unbegleiteten Flüchtlings Michel Diallo "nahezu" aus. Denn die Pflegeeltern von Diallo hätten nichts von einer Zahnprothese gewusst. Auch sei eine solche Prothese laut Polizei für Flüchtlinge genehmigungspflichtig - eine solche Genehmigung habe für Diallo nicht vorgelegen.
Der damals laut eigenen Angaben 17-Jährige war im April vergangenen Jahres verschwunden. Der Mann aus Guinea hatte das Haus seiner Pflegeeltern in der Flutstraße zum Joggen verlassen und war nicht wiedergekommen. Suchaktionen und Handyortung blieben erfolglos. Die Polizei erhofft sich von einer DNA-Analyse nun neue Erkenntnisse. So könne ein DNA-Abgleich mit dem Genmaterial, das damals von Diallos persönlichen Gegenständen gesammelt wurde, endgültig klären, ob es sich um ihn handle oder nicht.
Die mumifizierte Leiche war in einem schwer zugänglichen Kelleraum gefunden worden. Sie lag hinter einem Heizöltank und war nur mit Unterwäsche und einem Schal bekleidet. Neben ihr lag eine Tüte mit Bettzeug. Wie lange die Leiche dort lag, sei nicht mehr zu bestimmen. Sie ist etwa 1,80 Meter groß. "Wir haben Hoffnung, den Fall aufzuklären - aber es könnte lange dauern", sagt ein Polizeisprecher.